// Werbeanzeige

»Jeder hat mit seiner Kritik Recht, weil es tausend Baustellen gibt«

Yann Sommer und Christoph Kramer fanden deutliche Worte. Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller

Nach einer äußerst effektiven Halbzeit von Borussia folgte anschließend in Stuttgart wieder der große Einbruch. Die Lage bei den Fohlen ist angesichts dieser Leistung bedrohlich. Nicht umsonst schlugen Yann Sommer und Christoph Kramer nach dem Abpfiff Alarm und fanden deutliche Worte. 

Auf Effektivität folgte große Enttäuschung 

Borussia Mönchengladbach gab beim VfB Stuttgart eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand und verlor die Partie noch mit 3:2. Angesichts des Spielverlaufes war das keine allzu große Überraschung, schließlich waren die Schwaben deutlich ‚bissiger‘ und willensstärker, die Fohlen beschränkten sich auf das Wesentliche. Und dabei zeigte die Mannschaft von Adi Hütter mal wieder seine zwei Gesichter: Wenn sie wollen sind sie Effektiv und zeigen tolle Spielzüge. Im Gegenzug aber offenbarten die Gladbacher mal wieder zahlreiche, zum Teil auch individuelle, Fehler in der Abwehrarbeit. 

Zwei Torschüsse, zwei Tore – Aber selbst ein 2:0 ist aktuell bei dieser Mannschaft nicht mehr sicher, es muss einem Angst und Bange werden. »Wir haben verdient verloren heute. Stuttgart war in der zweiten Halbzeit um Klassen besser als wir – in allen Belangen. So kannst du kein Bundesliga-Spiel gewinnen«, sagte Yann Sommer. Der Schweizer war, wieder einmal, bester Borusse und verhinderte mit seinen starken Paraden sogar noch schlimmeres. 

Keine Erklärung für den Einbruch 

»Wir schätzen die Gefahr nicht richtig ein«, so Sommer zum entscheidenden 3:2 von Kalajdzic. Der Stuttgarter Stürmer profitierte von einer großen Unordnung im Sechzehner der Fohlen, die in einer Linie am Fünfmeterraum standen und den Rückraum nicht besetzt hatten. »Da stehen wir schlecht im Sechzehner. Er steht da ganz alleine«, fuhr Borussias Torwart fort. 

Einen Erklärungsansatz, warum die Borussen in der zweiten Halbzeit so nachließen, hatte der Schweizer nicht. »Genau diese Frage stelle ich mir auch. Die Frage gilt es zu beantworten, dann sind wir einen großen Schritt weiter. Heute hatten wir keine Chance dieses Spiel zu gewinnen.« Christoph Kramer ging noch etwas detaillierter in die Analyse und fand ebenfalls deutlich Worte.

»Irgendwann, ab der 60. oder 70. Minute, wenn du so viele Meter in die Breite investiert hast, ohne einen Ertrag zu haben, hast du es im eigenen Ballbesitz schwer, die Konzentration hochzuhalten. Dann sieht es so aus, wie unsere letzte halbe Stunde aussah: Wirklich schlecht.« In Stuttgart versuchte es Adi Hütter nochmal mit Viererkette, doch auch das scheiterte. 

»Wir wollten heute tiefer stehen, weil wir viele Gegentore bekommen haben. Jetzt haben wir drei Gegentore bekommen, obwohl wir tief standen. Mit hoch anlaufen tun wir uns schwer, mit tief verteidigen tun wir uns schwer, mit Vierer- oder Fünferkette – das ist alles egal«, so Kramer. 

»Vielleicht hilft uns der liebe Gott«

Der Weltmeister von 2014 wurde sogar noch deutlicher und rechnete mit der Mannschaft ab. »Es ist total schwer, dabei positiv zu bleiben. Jeder hat mit seiner Kritik Recht, weil es tausend Baustellen gibt. Wir müssen gucken, dass wir richtig, richtig anpacken.« So traurig es klingt: Kramer hofft dabei sogar auf Beistand von oben und ließ mit seinen Aussagen aufhorchen, dass die Spielvorbereitung wohl noch Luft nach oben hat. 

»Ich weiß auch nicht, wer uns hilft. Vielleicht der liebe Gott. Wir haben echt viele Baustellen und müssen an vielen Sachen ansetzen. Natürlich kann man nach dem Spiel immer ein Spiel erklären, aber wir müssen vor dem Spiel so viel tun, dass uns so etwas nicht passiert«, erklärte Kramer. Klingt also ganz danach, als hätten die Fohlen einen klaren Matchplan vermisst. 

Mit solchen Leistungen wird es verdammt schwer 

Beseitigt Borussia nicht schleunigst die angesprochenen Baustellen, wird es ganz schwer weiterhin in der Bundesliga zu stehen. Zwar beträgt der Vorsprung zum Relegationsplatz weiterhin vier Punkte, mittlerweile hat man das aber eher den Patzern der Konkurrenz zu verdanken. Dennoch wird die Luft für die Fohlen mittlerweile immer dünner und es gibt von Woche zu Woche weniger Hoffnung, dass der erhoffte Befreiungsschlag gelingt… 

// Partnernetzwerk

Aus erster Hand Borussia Inside

Fohlen-Hautnah.de Shop