
Nach rund zwei Monaten gab Jonas Hofmann beim Auswärtsspiel in Bielefeld sein Startelf-Comeback in der Bundesliga. Borussias Dauerläufer absolvierte direkt die kompletten 90 Minuten und beeindruckte nicht nur mit seiner Torvorlage, sondern auch mit anderen Werten. Deshalb gibt es völlig zurecht viel Lob für den Nationalspieler, er ist bei den Fohlen inzwischen unersetzlich.
Starkes Comeback nach Verletzungspause
Der Schock am 11. November war groß: Jonas Hofmann stand im Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien zwar in der Startelf, lag aber schon nach 20 Minuten verletzt auf dem Rasen im Leipziger Stadion. Die Diagnose war zunächst unklar, ließ aber nicht lange auf sich warten: Muskelbündelriss. Der 28-Jährige war mit Borussia Mönchengladbach mitten in den Englischen Wochen mit Champions League und Bundesliga und war vor allem in Topform.
Seit seinem Wechsel zu den Fohlen im Januar 2016 erlebt Hofmann gerade seine Blütezeit am Niederrhein. Unter Dieter Hecking wurde er behutsam aufgebaut, Marco Rose gab dem gebürtigen Pfälzer den nötigen Feinschliff, sodass Hofmann inzwischen eine richtige und vor allem sehr wichtige Säule im Spiel der Fohlenelf ist. Laut transfermarkt.de beträgt sein Marktwert aktuell 14,00 Mio. Euro, der bislang höchste Wert in seiner Karriere.
Hofmann hat den Fohlen gefehlt
Und das völlig zurecht: Vor der ersten Partie im neuen Jahr 2021 war der 28-Jährige an zehn Toren der Fohlenelf direkt beteiligt: Vier Treffer erzielte Hofmann selbst, sechs bereitete er vor. In Bielefeld kam dann noch eine Vorlage hinzu, als er das entscheidende Tor von Breel Embolo mit einem genialen Pass vorbereitete. »Der Ball war so gewollt, denn wir wissen die schnell Breel vorne drin ist. Er ist eine Rakete und seine Stärke muss man auch einsetzen«, erklärte Hofmann seine Vorlage.
Nicht nur deshalb gibt es jetzt auch Lob von Jörg Stiel: Der Schweizer war von 2001 bis 2004 die Nummer eins am Niederrhein und hütete in 96 Pflichtspielen das Tor der Fohlen. Im Gespräch mit unserer Redaktion zeigte sich Stiel beeindruckt von Hofmanns Auftritt. »Die Leistung von Jonas Hofmann war ausserordentlich. Er ist läuferisch stark und vor allem auch zweikampfstark, er verliert kaum Bälle und er tut sehr viel für das konstruktive Spiel«.
Belegen lässt sich das anhand von bärenstarken Werten. Bei seinem Bundesliga-Comeback war Hofmann auf Anhieb der laufstärkste Borusse und spulte 12,66 km während der 90 Minuten ab. Dabei ließ er sogar ‚Laufwunder‘ Stefan Lainer hinter sich, der Österreicher kam am Samstagnachmittag auf einen Kilometer weniger.
Mit 86 Ballkontakten (zweithöchster Wert) zeigte sich einmal mehr, wie wichtig Hofmann im Pressing und Aufbauspiel für die Borussia ist. Der 28-Jährige ist auf dem Platz, im Bezug auf Pressing, der verlängerte Arm von Marco Rose. Dazu bereite er auch noch sieben Torschüsse vor, Hofmann war wieder der Aktivposten, der in vielen Spielen zuvor schmerzlichst vermisst wurde.
Während seiner Verletzungspause absolvierte Borussia neun Spiele ohne den gebürtigen Pfälzer. Dabei gelang der Fohlenelf lediglich zwei Siege: 4:1 gegen Schalke und 4:0 gegen Donezk, beide Spiele im heimischen Borussia-Park. »Jonas ist ein sehr intelligenter Spieler! Er hat mich am Samstag richtig beeindruckt und er ist mir noch nie als so komplett aufgefallen«, weiß auch Jörg Stiel um die Qualitäten von Hofmann.
Wichtige Persönlichkeiten auf dem Platz
Deshalb ist der 28-Jährige mittlerweile »völlig zurecht Nationalspieler« und in den Fokus von Bundestrainer Jogi Löw gerückt. Allerdings hält Stiel auch große Stücke auf andere Borussen, die auf dem Platz den Takt vorgeben. » In Deutschland hat man eine Menge talentierte Fußballer, dazu zählen auch Florian Neuhaus und Lars Stindl. Lars ist als Persönlichkeit auf dem Platz extrem wichtig, da gibt es keine zwei Meinungen«, betont der Schweizer.
Umso wichtiger ist es, dass Max Eberl dieses Trio langfristig an die Fohlen gebunden hat. Hofmann hat noch Vertrag bis Juni 2023, Lars Stindl hat sich erst kürzlich an Borussia gebunden. Der ‚Capitano‘ hat seinen Kontrakt auf zwei weitere Jahre bis Juni 2023 verlängert. Ein Jahr länger plant Eberl allerdings noch mit Florian Neuhaus, der bis Juni 2024 am Niederrhein bleiben soll – mindestens.