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Josip Drmić trägt »Borussia noch im Herzen« und hat in Kroatien sein sportliches Glück gefunden

Josip Drmić im Spiel gegen Ludogorets Razgrad. Foto: picture alliance / PIXSELL | Matija Habljak

Von 2015 bis 2019 schnürte Josip Drmić bis auf eine Leihe zum Hamburger SV seine Fußballschuhe für Borussia Mönchengladbach. Besonders erfolgreich war seine Zeit am linken Niederrhein sicherlich nicht. Dennoch schaut der 29-Jährige, aktuell in Diensten von Dinamo Zagreb, ohne Groll zurück und spricht auch über Daniel Farke und Dion Drena Beljo.

Nein, auf eine erfolgreiche Zeit kann Josip Drmić bei Borussia Mönchengladbach sicherlich nicht zurückblicken. Lediglich 54 Pflichtspiele (7 Tore, 5 Vorlagen) stehen auf der Habenseite des Angreifers, der – mit einem Leihauftritt in Hamburg – insgesamt vier Jahre am linken Niederrhein unter Vertrag stand. Dass es nicht mehr Einsätze geworden sind, lag vor allem an zahlreichen Verletzungen. Ein Knorpelschaden, eine Knieverletzung und Rückenprobleme bremsten den im schweizerischen Lachen geborenen mit kroatischen Wurzeln immer wieder aus.

»Borussia war meine längste Station, die ich noch im Herzen trage! Es gab Ups and Downs. Dennoch schaue ich gerne auf die Zeit zurück. Es war wie in einer Familie, in der jeder auf einen aufpasst und das Beste will. Schade, dass ich nicht habe viel zurückgeben können, aber es war eine fantastische Zeit«, schaut der 29-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion gerne zurück.

Apropos Geburtsort Lachen. Grund dazu hatte Drmić auch in den folgenden Stationen herzlich wenig – weil es immer wieder Verletzungen gab, die ihn zurückwarfen. So auch bei Norwich City. Drmić, der mit ehemaligen Mitspielern ab und an noch Kontakt über Instagram und Telefon pflegt und Yann Sommer und Nico Elvedi als echte Freunde bezeichnet, kam bei den ‚Canaries‘ unter dem heutigen Borussen-Coach Daniel Farke 24-Mal zum Einsatz, wurde dann aber später nicht mehr berücksichtigt.

Nachvollziehbar, dass Drmić über diese Zeit nicht allzu gerne spricht. Schmutzige Wäsche waschen tut er aber nicht und sagt: »Daniel Farke lässt viel Fußball spielen und legt viel Wert auf hohe Lauf-Intensität. Ich wünsche ihm bei Borussia viel Erfolg. Es kann eine gute Saison werden. Ich drücke die Daumen und hoffe, dass das gelingt.«

Gelingen tut Drmić spätestens seit seinem Wechsel in seine zweite Heimat Kroatien auch wieder recht viel. »Ich kenne das Land sehr gut. Das Umfeld, die Leute die Kultur – es passt einfach alles sehr gut für mich«, sagt Drmić und schwärmt: »Kroatien ist für mich eines der schönsten Länder der Welt – von den Leuten, der Natur, den Städten, dem Essen her und vielem mehr. Es ist vielleicht alles ein bisschen kleiner und bescheidener gehalten, aber für mich ist es perfekt. Ich habe hier alles und fühle mich wohl.«

In der Tat scheint dem 29-Jährigen das Land an der Adria sehr gut zu tun. Zunächst ging es von Norwich leihweise zu HNK Rijeka, wo ihm in 55 Pflichtspielen 32 Tore und 5 Vorlagen gelangen. Zu einer festen Verpflichtung kam es aber nicht, so dass es ihn knapp 200 Kilometer weiter nach Zagreb zog. Der 23-malige kroatische Meister Dynamo Zagreb sicherte sich die Dienste des Schweizers, der ablösefrei zum Hauptstadt-Klub wechselte und einen Vertrag bis 2024 unterzeichnete. 

Zwischenzeitlich war sein Marktwert auf 1 Millionen Euro ‚abgesackt‘. Den hat er nun durch gute und beständige Leistungen wieder auf 3 Millionen Euro ‚aufgepäppelt‘ – weil er eben auch bei Dinamo seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellt. In den ersten drei Ligaspielen traf er dreimal und gab eine Vorlage. »Trotz kurzer Vorbereitung sind wir gut in die Saison gestartet. Aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Dass das schnell so ist, daran arbeiten wir jeden Tag. Generell haben mich Mannschaft und Klub gut aufgenommen, ich fühle mich wohl«, strahlt Drmić.

Mit dem amtierenden Meister ist er aktuell auf einem guten Weg, die Champions League erreichen zu können. Zagreb muss dazu zunächst im Champions-Weg der 3. Qualifikationsrunde den bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad bezwingen. Das Hinspiel gewann Dinamo auswärts mit 2:1.

»Jede Qualifikation ist etwas Besonderes, für beide Klubs. Beide wollen weiterkommen. Das hat man im Hinspiel gesehen. Es war ein hartumkämpftes Spiel mit einem guten Ende für uns. Im Rückspiel erwartet uns eine ebenso schwere Aufgabe. Da müssen wir nochmal hochkonzentriert sein und alles in die Waagschale werfen, um am Ende die Playoffs zu erreichen«, weiß der 29-Jährige. »Aber ich bin zuversichtlich, dass uns das in unserem Stadion mit unseren fantastischen Fans im Rücken gelingen wird.« Sollte das nicht der Fall sein, geht es in die Play-offs zur Teilnahme an der Europa League.

Sowieso gefällt Drmić die Stimmung in Kroatien, wenngleich der Zuschauerschnitt bei weitem nicht der der Bundesliga oder Premier League ist. Dinamo hatte letzte Saison einen Zuschauerschnitt von rund 4.000 Zuschauern. »Natürlich kann man das nicht mit der Bundesliga oder auch England vergleichen, aber auch hier lieben die Leute den Fußball. Die Stimmung ist klasse«, sagt er und schmunzelt: »Ihr könnt euch ja mal Hajduk Split gegen Dinamo Zagreb anschauen und dann reden wir nochmal.«

Nicht allzu viel sagen kann Drmić indes über Dion Drena Beljo. Der Youngster von NK Osijek soll ein heißer Kandidat bei den Fohlen sein. Ob er denn ein guter Fang für Borussia wäre? »Ich habe zwar schon gegen ihn gespielt, kann aber nicht allzu viel über ihn sagen. Definitiv ist er ein guter Spieler mit viel Qualität und Torinstinkt. Er kann es weit schaffen, wenn er dranbleibt«, sagt Drmić. »Ob er passt, kommt dann auch auf den Trainer an. Er muss ihm vertrauen und weiterentwickeln. Und dann muss der Spieler auch seine Chance nutzen, wenn er sie bekommt.«

Seine Chance genutzt hat Drmić jedenfalls bisher in Kroatien. Wie er denn seine Chance sieht, noch auf den WM-Zug aufzuspringen. »Ich war jetzt schon lange nicht mehr bei der Nationalmannschaft und hatte auch noch kein Gespräch mit Murat Yakin. Ich muss einfach weiter meine Leistung bringen. Dann kommt alles andere von alleine«, macht sich der Schweizer keinerlei Druck.

Mindestens bis 2024 wird er noch in Kroatien und in Zagreb bleiben. Und dann? »Zunächst einmal möchte ich mit Dinamo so erfolgreich sein wie möglich. Dafür gebe ich jeden Tag mein Bestes. Ob dann am Ende dabei ein Titel herausspringt, werden wir sehen. Ehrlich gesagt möchte ich einfach nur gesund bleiben. Wenn das der Fall ist, dann funktioniert auch alles andere«, so Drmić, der am 08. August 30 Jahre jung wird und sich für die Zeit nach der Karriere »etwas cooles« wünscht.

Womöglich ja als Musiker oder Maler. Beides sind Leidenschaften fernab des Fußballs. Abschließend gibt der Schweizer den VfL-Fans noch etwas mit auf den Weg: »Ihr wart immer für mich da, trotz der Ups and Downs. Danke euch dafür! Und ich hoffe, dass ihr immer so bleibt und jeden einzelnen Spieler, der für Borussia alles gibt, genauso unterstützt. Ich wünsche euch alles Gute und eine erfolgreiche Saison!«

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