
Seit insgesamt 17 Jahren ist Torsten „Knippi“ Knippertz nun schon Stadionsprecher bei Borussia Mönchengladbach. In unserem Interview spricht er über seinen Job und darüber, dass er sich eigentlich immer noch als Fan sieht. Außerdem verrät „Knippi“ auch, wie die ganzen Songs mit Christian Straßburger entstehen.
Fohlen-Hautnah: Knippi, die Saison 2019/2020 wird ohne Zweifel in die Geschichte des Fußballs eingehen. Und das eben nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie. Wie fällt Dein Saisonfazit aus und wie schwer war es für Dich, im letzten Abschnitt nicht Deiner gewohnten „Arbeit“ im Stadion nachgehen zu können?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Sportlich war das natürlich insgesamt absolut fantastisch, sowohl was die Punkteausbeute, als auch, was die Art einiger Spiele betrifft. Wie die Jungs aufgetreten sind, das hat größtenteils echt Spaß gemacht. Das Aus in der Europa League war leider bitter und das Ausscheiden im Pokal meiner Meinung nach ungerecht. Wobei es aus Fansicht gesehen, wohl kaum ein Jahr gab, in dem es weniger schlimm gewesen wäre, NICHT im Pokalfinale zu stehen. Das war war schon echt ein Trauerspiel, so ein Pokalfinale ohne Fans. Da hätte ich mich zwar für die Spieler gefreut, dass sie dabei sind, aber für uns Fans wäre das echt ätzend gewesen, nicht dabei sein zu können. Das tat schon in den Bundesligaspielen weh genug, auch, wenn ich froh war, dass die Saison sportlich zu Ende gespielt werden konnte.
Fohlen-Hautnah: In der Krise hat sich wieder einmal gezeigt: Die Borussia ist eine große, tolle und starke Familie, die zusammenhält. Beste Beispiele sind der Gehaltsverzicht der Profis und die Fans, die vor allem auch dem Fanprojekt mit dem Kauf von 20.000 „Pappkameraden“ unter die Arme gegriffen haben….
Torsten „Knippi“ Knippertz: Ja, das war echt phänomenal. Das fand ich fast ein bisschen fußballromantisch, dass ausgerechnet wir beziehungsweise unser Team so ein Zeichen setzt und zeigt, dass der Begriff von Zusammenhalt und Gemeinsamkeit bei Borussia eben keine leere Phrase ist. Wenn man dann mitbekommen hat, wie das bei einigen anderen Vereinen abgelaufen ist, kann ich echt nur wieder happy sein, dass ich beim richtigen Verein bin. Und die einzelnen Aktionen, wie zum Beispiel die mit den Pappkameraden fand ich auch einfach nur geil. Was man auch nicht vergessen sollte ist, finde ich, ist, dass auch die Fans, die es nicht so toll fanden, dass die Saison ohne Publikum weitergeht, sich trotzdem solidarisch verhalten und nicht dafür gesorgt haben, dass die Saison vielleicht doch noch abgebrochen wird. Das fand ich persönlich ziemlich korrekt und hat mich gefreut, dass man zwar die eigenen Interessen klar geäußert hat, sie aber nicht über die der anderen gestellt hat. Das finden vielleicht manche selbstverständlich, ich fand es cool….
Fohlen-Hautnah: Du gehst nun, wenn man die Zeit von 1999 bis 2001 mitrechnet, bei Borussia in Deine 17. (!) Saison als Stadionsprecher – auch für einen Stadionsprecher ist das eine sehr lange Zeit. Wie schaust du auf Deine bisherige Zeit bei Borussia zurück und in wie weit hat sich Deine Arbeit in den letzten Jahren verändert?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Echt?! 17 Jahre schon?! Kommt mir viel kürzer vor. Aber das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen. Zumindest war es nie langweilig und fühlt sich immer noch toll an, das machen zu dürfen. Ich bin ja eigentlich keiner, der viel zurückblickt, sondern eher nach vorne blickt oder zumindest im Jetzt lebt, aber wenn ich mir die Zeit so im Groben anschaue, ist das schon ein Hammer. 17 Jahre Stadionsprecher und kein Titel, das muss sich dringend ändern…(lacht) Im Ernst, im Gegensatz zu 1999 als ich angefangen habe, hat sich sowohl der Fußball, als auch das Stadionsprecherdasein komplett verändert. Auf dem Bökelberg hab ich ja noch die Werbung selbst vom Klemmbrett vorgelesen. Mittlerweile ist das ja eigentlich eher wie eine Liveübertragung mit sekundengenauem Ablaufplan, Regiebesprechung und so weiter, also zumindest, was das Vorprogramm betrifft. Die Spiele selbst und die Tore beziehungsweise Tordurchsagen können wir ja (Gott sei Dank) immer noch nicht planen… Was sich überhaupt nicht geändert hat, ist die Leidenschaft und das Adrenalin und zwar sowohl meins, als auch das in der Kurve.
Fohlen-Hautnah: Du hast also auch noch den Bökelberg erlebt und bist nun Stadionsprecher im Borussia-Park. Wie waren die Spiele auf dem Bökelberg? Hat sich Deine Arbeit dort irgendwie unterschieden?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Ja, wie schon gesagt, da hat sich einiges geändert. Auf dem Bökelberg hab ich ja zum Beispiel auch während der Spiele nicht direkt am Spielfeldrand, so wie jetzt, sondern oben unterm Dach in einer Sprecherkabine gesessen. Die Spiele selbst waren eigentlich vom Feeling nicht so viel anders. Insgesamt ein bisschen langsamer vielleicht, auch, wenn sich das gar nicht so angefühlt hat. Aber die Emotionen waren genau die gleichen.
Fohlen-Hautnah: Du bist ein Mönchengladbacher Junge und Borusse durch und durch. Es ist also davon auszugehen, dass das nicht „nur“ ein Job für Dich ist….
Torsten „Knippi“ Knippertz: Ja total. Ich bin eigentlich mehr ein Fan, der auf dem Rasen stehen und die Tore und die Mannschaftsaufstellung durchsagen darf und auch, wenn ich selbst einige Entwicklungen im Fußball insgesamt kritisch betrachte, ist das am Spieltag immer wieder gleich geil, wie beim ersten Mal. Ich glaube, das kann man auch gar nicht steuern. Das Tolle ist diese Vorfreude und Nichtwissen, was das für ein Spiel werden wird, was auf dem Rasen passiert, wie die Fans an dem Tag drauf sind, wie der gesamte Nachmittag (oder Abend) verläuft und, und, und… An dem Tag, an dem ich merke, dass das für mich einfach nur noch ein Job ist, hör ich auf. Das gilt aber eigentlich auch für meine anderen Jobs, egal, ob als Moderator oder als Schauspieler.
Fohlen-Hautnah: Was war denn bisher das schönste Erlebnis für Dich und gibt es in diesem Zusammenhang so etwas wie die schönste oder Lieblingsansage?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Als Stadionsprecher oder als Fan? Obwohl…, ist eigentlich fast egal. Das emotionalste Erlebnis bleibt das Relegationsspiel gegen Bochum und zwar nicht nur das Tor von Igor de Camargo, sondern ab der 60. Minute zu spüren, wie auf einmal ein ganzes Stadion zusammenwächst und diesen ganzen Abend zu einem großartigen gemeinsamen Erlebnis werden lässt und dann auch noch mit so einem Abschluss. Obwohl das ja noch gar nicht der endgültige Nichtabstieg war, war das Tor dann die Krönung für ein Riesenerlebnis. Ich bekomme gerade schon wieder Gänsehaut, weil ich diesen Zusammenhalt, den man in der gesamten Saison nicht immer gefühlt hat, an dem Abend total gespürt hat und dass das irgendwie schön war, dass auch die, die sonst immer gemeckert haben, auf einmal bedingungslos hinter der Mannschaft standen. War ein geiles Gefühl…und die Tordurchsage dann natürlich auch….
Fohlen-Hautnah: Gab es auch mal einen Moment der nicht so schön war? Oder hattest Du mal einen krassen Versprecher?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Einen krassen Versprecher eigentlich nicht aber nicht so toll war natürlich damals die Abstiegssaison, weil ich da teilweise nach den Spielen selbst neben mir stand und dachte, „Was laberst Du da eigentlich? Halt doch einfach die Klappe“ und dann die Wochen, in denen wir kurz hintereinander aus der Europa League und den DFB-Pokal geflogen sind. Das Aus im Halbfinale gegen Frankfurt hat echt mega geschmerzt vor allem, weil ich immer noch der Meinung bin, dass wir das Spiel gewonnen hätten, wenn das Publikum im Borussia-Park die Mannschaft an dem Tag genauso bedingungslos unterstützt hätte, wie eben oben beschrieben gegen Bochum. Aus diesem Frust raus ist mir dann auch im Elfmeterschießen ein Spruch rausgerutscht, der mir eine Sekunde später schon leid getan hat, weil er einfach nicht so sportlich war, aber da ist in dem Moment eher der Fan als der Stadionsprecher in mir durchgegangen…Ich habe, als Marco Russ im Elfermeterschießen zum Punkt ging, durch das Mikro laut hörbar für das gesamte Stadion gesagt: “Wenn er den verschießt, ist Borussia im Finale!“ Stimmte zwar, war aber nicht besonders fair. Ich habe mich dann auch sofort danach entschuldigt. Marco Russ hat aber cool reagiert. Er meinte: „Ja klar hab ich das gehört. War mir aber egal. Ich wusste, dass ich den reinmache…“
Fohlen-Hautnah: Vor jedem Spiel fragst du die einzelnen ‚Kurven‘ und dann den ganzen Borussia-Park, ob er „bereit ist“. Die Fans hören da also in gewisser Weise auf Dein Kommando. Ein Moment, der Dir sicherlich auch Gänsehaut beschert? Was bedeuten Dir in diesem Zusammenhang die Borussia-Fans?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Kommando würde ich nicht sagen, also zumindest empfinde ich das nicht so. Aber trotzdem ist das natürlich ein ganz besonderer Moment, weil man da wirklich die Power spürt, die so ein gemeinsames Erlebnis schaffen kann und das geht natürlich ohne Fans gar nicht. Das hat die abgelaufene Saison ja ganz klar gezeigt. Die Faszination des Fußballs als reines, sportliches Spiel bleibt zwar auch ohne Fans, aber der Zauber dieses gemeinschaftlichen Erlebnisses, der diese Sportart so groß gemacht hat, das geht nur so. Deswegen sind ja eigentlich auch alle geflashed, wenn sie das erste Mal live im Stadion bei einem Spiel dabei sind und Stadionatmosphäre mitbekommen. Vor einiger Zeit, als noch Fans reindurften, war meine Mutter nach all den Jahren das erste Mal im Stadion und war total fasziniert und hat sich geärgert, dass sie das nicht schon viel früher mal gemacht hat.
Fohlen-Hautnah: Für die Borussia stehst Du auch mit Christian „Strassi“ Straßburger in verschiedenen Formaten vor der Kamera. Apropos „Strassi“: »Knippi ist für mich nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Ratgeber, Mentor und einer, der mich noch mehr anregt, ideenreich zu sein, Dinge zu entwickeln und nachzudenken. Wir denken in die gleiche Richtung und sind dabei trotzdem produktiv. Knippi ist mittlerweile ein Freund geworden und ich hoffe, dass er das auch so sieht. Ich möchte ihn in meinem Leben einfach nicht mehr missen«, hat er jüngst im Interview mit unserer Redaktion gesagt. Ein Statement, das Dich ehren dürfte. Wie siehst Du die Zusammenarbeit mit ihm und was ist er für Dich?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Da kann ich nur sagen, dass ich das in der Tat absolut genauso sehe. Wir mussten uns am Anfang zwar erst mal ein bisschen beschnuppern und jeder hat auch sein Terrain ein wenig abgesteckt, aber mittlerweile macht das Riesenspaß und es ehrt mich auch, wenn er so etwas sagt, aber umgekehrt ist das auch toll zu sehen, dass ich auch von ihm Dinge lernen kann, dass wir uns gegenseitig inspirieren und dass wir, so unterschiedlich wir auch sind, uns da, glaube ich, echt gut ergänzen und ein richtig gutes Team geworden sind und ich mich jetzt schon auf die neue Saison freue.
Fohlen-Hautnah: Du hast mit „Strassi“ auch den einen und anderen kurzen Song herausgebracht. Sei es für Breel Embolo oder jüngst der Song zum Erreichen der Champions League. Setzte ihr euch da ins „stille Kämmerchen“ oder wie kommt ihr auf solche Songs?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Beim ‚Embolo-Song‘ war es so, dass ich ja sowieso immer schon ein Faible dafür hatte, bekannte Lieder zu „verhunzen“ beziehungsweise auf Fußballer oder Fußballsituationen umzutexten. Als Thiago dann zu Bayern wechselte fiel mir sofort „Thi Ago“ auf die Melodie von „TiAmo“ ein, aber ich will ja keinen Song für die Bayern schreiben. Deshalb hab ich einfach gewartet, bis wir bei Borussia einen Spieler haben, auf den das passt. Und als Breel dann in einem Spiel so hammermäßig performed hat, sind Strassi und ich raus zu ihm und haben ihm das Ständchen gebracht. Das war aber eher spontan. Genauso wie die meisten anderen Lieder. Manchmal sitzen wir allerdings nach der Aufzeichnung des FohlenPodcastes in unserem Kämmerchen am Spielertunnel noch zusammen, ich klimper auf der Gitarre und wir spinnen zusammen so ein bisschen rum. Ich hätte auch Bock, das mal live zu probieren, mal schauen….
Fohlen-Hautnah: Der DFB hat zur Saison 2012/2013 ein „Handbuch für Stadionsprecher & Platzansager“ herausgebracht. Neben diversen Qualifikationen und Mustertexten für Szenarien verschiedener Art sind dort weitere und umfassende Aufgabengebiete beschrieben. Der Katalog ist schon sehr umfassend. Er kann aber lediglich ein Anhalt für Deine Arbeit sein, oder? Schließlich gibt es immer Dinge, die nicht aus dem „Katalog“ kommen können…
Torsten „Knippi“ Knippertz: Dieses Handbuch ist ja erstmal nur ein Leitfaden und wie ihr schon sagt, eigentlich für bestimmte Szenarien und Ausnahmesituationen bestimmt. Hauptsächlich für Situationen, in denen es auch ernster werden könnte. Zum Beispiel wenn in einem Block oder einem Teil des Stadions mal ein Feuer ausbricht. In solchen Situationen sind dann ja eher ein kühler Kopf und Sachlichkeit gefragt. Bei uns bei Borussia ist es ja auch so, dass wir ja eigentlich zwei Sprecher haben. Einmal mich für den, ich sag jetzt mal „Entertainment“-Teil und dann unseren Sicherheitssprecher Hermann Schnitzler, der ja auch während der Geisterspiele die Durchsagen gemacht hat. Das fand ich auch ganz schön gut, denn das wäre wohl frustrierend gewesen, wenn ich die Pappkameraden gefragt hätte ob sie bereit sind und nichts zurückgekommen wäre…(lacht) Hermann würde aber in Situationen, in denen es auf Sachlichkeit und Informationen ankommt oder immer wenn es ernst wird, auch auf jeden Fall sprechermäßig übernehmen und hat dann mit diesem Leitfaden auch zur Not noch etwas, worauf man dann zurückgreifen könnte, was Gott sei Dank bisher noch nicht der Fall war und hoffentlich auch nicht passieren wird.
Fohlen-Hautnah: Wie sieht generell ein Arbeitstag am Spieltag bei Borussia bei Dir aus?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Ich komme, wenn nicht noch irgendein Interview oder irgendeine YouTube oder Facebook-Liveübertragung geplant ist, so ca. 3-4 Stunden vor Anpfiff in den Borussia-Park. Dann gibt es verschiedene Besprechungen (Regie-, Sicherheits-, Presse-) und dann spielen wir für den Instagram-Kanal von Borussia meist noch ein Gewinnspiel. Danach bereite ich mich noch kurz vor, besorge mir letzte Infos, ob noch irgendetwas am Ablauf geändert wurde und eine Stunde vor Anpfiff starten wir mit dem Stadionvorprogramm. Dann findet das Spiel statt. Nach Abpfiff noch kurz Abmoderation. Dann gehe ich wieder rein und sammle O-Töne unter den Fans für unseren Podcast. Danach noch zum Postbank–Talk. Da muss ich dann immer noch warten, bis einer der Spieler seine Behandlung hinter sich hat, um dann in der Businessloge noch ein paar Fragen im Interview zu beantworten. Danach ist dann Feierabend. Meist noch 1-2 Bierchen und dann ab nach Hause.
Fohlen-Hautnah: Gibt es eigentlich auch Fortbildungen und/oder Treffen aller Stadionsprecher der 1. und 2. Bundesliga?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Hat es in der gesamten Zeit, in der ich da bin, bisher drei- oder viermal gegeben. Ich glaube, der DFB will das jetzt auch wieder regelmäßiger machen. Beim letzten Mal hatten wir jedenfalls viel Spaß. Da waren Hermann und ich dann zwei Tage in Frankfurt und da war es auch mal interessant zu sehen, wie unterschiedlich das in den einzelnen Vereinen läuft und wie unterschiedlich die Voraussetzungen jeweils sind.
Fohlen-Hautnah: Es gibt mitunter Spieler, die von der Ausspreche ihres Namens eine Art „Zungenbrecher“ und nicht so leicht anzusagen sind. Wie gehest Du da generell vor, sprichst du im Vorfeld mit den jeweiligen Spielern, wie Du sie ansagst?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Bei unseren eigenen Spielern frage ich immer, wenn sie neu zu Borussia kommen, wie sie angesagt werden wollen und für die Spieler der anderen Vereine gibt es Gott sei Dank eine ganz tolle Internetseite (statz-wulff.de), die der ehemalige St.Pauli-Sprecher Rainer Wulff zusammen mit Torsten Statz betreibt. Da ist eine wunderbare Ausspracheliste aller Spieler. Die beiden pflegen diese Seite wirklich mit Hingabe und Herzblut und fragen am Anfang jeder Saison bei allen Stadionsprechern und Vereinen ab, wie deren Spieler ausgesprochen werden. Das ist super! Danke an dieser Stelle noch mal an die beiden.
Fohlen-Hautnah: Gibt es generell einen oder vielleicht auch mehrere Spieler, die Du besonders gerne magst und besonders gerne ansagst?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Klar. Immer den, der das letzte Tor gemacht hat, aber nur, wenn es eins für Borussia war…
Fohlen-Hautnah: Rolf Göttel war und ist zweifelsohne eine Ikone bei Borussia Mönchengladbach. Er war 30 Jahre lang die Stimme des Bökelbergs und bei Heimspieltoren bekannt für sein Jingle „Tor für die Borussia“. Ist er so eine Art Vorbild für Dich und kannst Du dir eine derart lange „Dienstzeit“ bei Borussia auch vorstellen?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Vorbild vielleicht nicht, obwohl er mir damals, als ich klein war, einmal die Sprecherkabine des Bökelbergs gezeigt hat und ich da schon dachte: “Cool, das will ich auch mal machen!“ Aber Rolf ist immer noch eine ziemlich coole Socke und ich freu mich immer, wenn wir uns sehen. Ein toller Typ und von daher, vielleicht doch ein bisschen Vorbild. Nur die ganzen Titel, die er als Stadionsprecher ansagen durfte, die werd ich wahrscheinlich nicht mehr erreichen, obwohl, man weiß ja nie. Was die „Amtszeit“ betrifft habe ich ja schon gesagt, was von meiner Seite aus die Voraussetzungen sind um weiterzumachen aber da gehören ja noch ganz viele andere Sachen dazu. Man weiß ja nie, was passiert. Genauso wenig, wie ich viel zurückblicke, mache ich eigentlich längerfristige Pläne. Ziele hab ich, Pläne eher nicht.
Fohlen-Hautnah: Was wünscht Du Dir für die neue Saison und ist es in diesem Zusammenhang eigentlich. Auch so, dass du in eine Art „Trainingslager“ gehst und Dich auf die Teams, Fans, Ansagen etc. vorbereitest?
Torsten „Knippi“ Knippertz: Ich wünsche mir, dass das Team am besten so zusammenbleibt, wie es ist, dass alle gesund bleiben und vor allem auch, dass möglichst bald wieder Fußball mit Fans im Stadion stattfinden kann und damit meine ich nicht nur den Borussia-Park sondern zum Beispiel auch die Stadien in Liverpool, Amsterdam, Mailand etc. Und ich würde mir wünschen, dass „der“ Fußball, wenn man es denn so nennen möchte, sich aus der ganzen, durch Corona verursachte Krise, trotzdem die positiven Dinge herauszieht und wir alle zusammen wieder so tolle gemeinschaftliche Ereignisse und Spiele erleben und uns jubelnd in den Armen liegen können, wie vorher. Und als Sahnehäubchen wünsche ich mir noch, dass ALLE Borussia-Fans die Zeit nutzen, um die Texte aller Borussia-Lieder und aller Gesänge zu lernen, damit in Zukunft das ganze Stadion wieder singt…. Dafür würde ich sogar mit in ein Fangesangs-Trainingslager gehen….