Seit 2004 ist Borussias Präsident Rolf Königs mittlerweile im Amt. Er führt den Verein seiner sechsten Amtsperiode und das in einer Zeit, in der die Anforderungen an einen Profiklub als wirtschaftliches Unternehmen immer größer werden. Nun hat Königs über die Weiterentwicklung des VfL gesprochen.
Es ist stets ein schmaler Grat zwischen der Beibehaltung der Tradition, die bei Borussia unabdingbar zur DNA dazu gehört, und der Modernisierung, auf die der Verein mittlerweile nicht mehr verzichten kann.
Präsident Rolf Königs hat in der aktuellen Ausgabe des ‚Fohlenecho – das Magazin‘ die Notwendigkeit des Fortschritts erläutert und dies an zwei einfachen Beispielen verdeutlicht. »Ein Fußballverein kann es sich heute nicht mehr leisten, nur Eintrittskarten aus Papier zu verkaufen. Online-Ticketing ist längst Standard, demnächst wird es sicher auch die Möglichkeit geben, sich seine Karte auf das Smartphone zu laden. (…) Aber es wird nach wie vor Fans geben, die ein Papierticket haben wollen, um es als Erinnerung aufzubewahren«, sagt Königs.
»Wurzeln nicht vergessen«
Es fängt bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie den Eintrittskarten oder auch dem Stadionheft an, obwohl sich der tägliche Informationsfluss überwiegend digital abspielt. »Es gibt auch noch viele Fans, für die zum Stadionbesuch eine Stadionzeitung gehört, die sie in die Hand nehmen und sammeln können«, weiß Königs. Borussia müsse sich »auf moderne Entwicklungen und Anforderungen einlassen«, so Königs und dürfe dabei »seine Wurzeln nicht vergessen und sein Gesicht nicht verlieren.«
Niederlassung in China
Größere Veränderungen konnten die VfL-Anhänger zuletzt bei der Internationalisierung beobachten, als der Verein im Oktober mit einem Büro in Shanghei die allererste Auslandsniederlassung eröffnete. In der von dort 500 Kilometer entfernten Stadt Suqian will Borussia die Entwicklung des Fußballs vorantreiben. »Es geht um Nachwuchsarbeit, es geht darum, beim Aufbau von Fußballstrukturen zu helfen. Dass wir das können, weiß man nicht nur in Deutschland, das weiß man auch in China. Und das ist ein Know-How, das dort sehr gefragt ist und für das sich unsere Partner dort sehr interessieren«, erklärt Königs diesen Schritt.
»Wir können es uns nicht leisten, auf diesen Feldern nicht tätig zu werden. Würden wir das tun, würden wir mittelfristig von anderen Klubs abgehängt werden und wären sportlich auf hohem Niveau nicht mehr konkurrenzfähig«, unterstreicht er und betont gleichzeitig: »Wir dürfen den Fußball nicht in seinem Kern verändern, die Seele dieses Spiels muss unangetastet bleiben.«