Dass nicht immer alles glatt und zu hundertprozentiger Zufriedenheit aller Beteiligten verläuft, lässt sich bei einem solchen Job nicht vermeiden. Denn oft müssen die Anforderungskriterien, zum Beispiel an ein Trainingslager, an Personen vor Ort weitergegeben werden, die diese dann umzusetzen haben. »Wir hatten im Aufstiegsjahr ein Trainingslager mit Jos Luhukay. Da bin ich einen Tag vorher angereist und der Trainingsplatz stand unter Wasser und wir konnten im ganzen Trainingslager einen Sechszehner nicht benutzen. Das war eine Katastrophe und mein schlimmstes Trainingslager. Auch das musst du aushalten. Du kannst nichts dafür, aber stehst trotzdem in der Verantwortung«, erklärt er. Diese Verantwortung trägt nun Christofer Heimeroth, der seit Beginn der letzten Saison das Amt bekleidet.
Marco Reus als Startschuss
Steffen Korell ist nun ausschließlich im Bereich Scouting tätig. Die Abteilung hat er entscheidend geprägt und sie über die Jahre hinweg weiter professionalisiert. Das begann vor etwa zehn Jahren mit kleinen Schritten, wie er zurückblickt: »Wir haben zum ersten Mal geschaut, wo es Sinn macht, dass wir uns Spieler anschauen, die wir uns leisten können. Wir haben ganz simpel angefangen und erstmal gesagt, dass Deutschland wieder eine größere Rolle spielen muss, die 2. Liga spielt wieder eine Rolle. Unser erster Transfer war Marco Reus für 800.000 Euro, wo wir uns alle den Kopf zermartert haben, ob wir das wirklich machen. Wir hatten damals nur ein Budget von 2,5 Millionen Euro.« Doch Borussia investierte in das Potenzial, das sie bei Marco Reus erkannten. »Angefangen hat das durch viele Berichte von Uli Sude, der die A-Jugend damals trainiert hat und ihn als Jugendlichen schon gesehen hat. Der war Scout bei uns und hat dann immer wieder auf Marco Reus hingewiesen. Du hast gesehen, dass er super nach hinten gearbeitet hat. Durch die ganzen Infos, die wir schon hatten, wussten wir, dass er in der Vorwärtsbewegung eine Rakete ist. Dann kannst du bei dem Betrag keinen Fehler machen.«