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Kramer: »Habe Gladbach die Daumen gedrückt in der Relegation«

Letzte Woche ist bei Borussia Mönchengladbach die vierte Ausgabe des Fohlenpodcast erschienen. Zu Gast war dieses Mal Christoph Kramer, der unter anderem verraten hat, warum er in der Relegation damals den Gladbachern die Daumen drückte und nicht dem VfL Bochum, bei dem er gerade einen Vertrag unterzeichnet hatte.

Doch zunächst ging es im Gespräch mit Moderator Christian Straßburger um die fußballerischen Anfänge des Mittelfeldspielers. Er war gerade 15, als er bei Bayer Leverkusen aussortiert wurde. »Im Fußball wirst du ganz früh ganz brutal erzogen. Da gilt ein knallhartes Leistungsprinzip. Ich war nicht gut genug. Mir wurde gesagt, ich sei zu klein. Ich hab auch nie gespielt. Ich war 1,60 Meter groß, konnte mich nicht durchsetzen und dann wurde ich in der C-Jugend aussortiert. Das prägt einen«, blickt Kramer, der mittlerweile eine Höhe von 1,91 Metern misst, zurück.

Traum von der Regionalliga

Da er in der frühen Jugend keiner war, der herausragte, sei der große Traum, es als Profi bis ganz nach oben zu schaffen, nie konkret vorhanden gewesen. An der einen oder anderen Stelle hat Kramer schon vor ein paar Jahren verraten, dass er eine Art Tagebuch über all seine bestrittenen Spiele führt. So auch schon zur damaligen Zeit, wie der 26-Jährige bestätigt: »Mit 15 habe ich in mein Büchlein irgendwann mal reingeschrieben, dass ich von der 3. Liga, die damals noch die Regionalliga war, träume. Das war für mich ein realistisches Ziel, dass ich im kleinen Rahmen mit dem Fußball Geld verdiene und nebenbei studiere.«

Diese Notizen sollen später eine schöne Erinnerung für ihn sein. »Dann erinnert man sich ja nicht mehr an die Spiele und an das, was man da gefühlt hat. Ich schreibe mir das dann immer so ein bisschen in einem Zwei- oder Dreizeiler auf. Ich glaube, das ist für die Zeit später einfach schön, wenn man sich das nochmal durchliest«, erzählt er. Damit dürfte er einer der wenigen Profis sein, die ihre Gedanken über die jeweiligen Spiele schriftlich festhalten.

»Das war freundestechnisch nicht leicht«

Nach Bayer Leverkusen hieß seine nächste Station Fortuna Düsseldorf, bei denen er ein Probetraining absolvierte. Natürlich hatte er zwischendurch den Gedanken, die Schuhe an den Nagel zu hängen. Vor allem dann, wenn er mitbekam, dass viele seiner gleichaltrigen Klassenkameraden am Wochenende eher auf Partys unterwegs waren statt auf dem Fußballplatz. »Da habe ich ein bisschen gemerkt, dass ich den sozialen Anschluss in der Schule verliere. Man war einfach nicht mehr drin in der Gruppe. Die Leute konnten nicht mehr so richtig was mit dir anfangen, weil du einfach nicht präsent warst. Das war freundestechnisch nicht leicht«, beschreibt er die damalige Zeit.

Doch er biss sich durch, konzentrierte sich nach dem Wechsel weiterhin voll auf den Fußball, wie er schildert: »Ich habe für den Sport gelebt und in Kauf genommen, dass du in der Schule nicht ganz so akzeptiert bist. Das habe ich dann durchgezogen. Das war eine Phase, die mich sehr geprägt hat und auf die ich im Nachhinein sehr stolz bin.«

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