Kapitän Lars Stindl rettete der Borussia beim AS Rom mit seinem Elfmeter-Tor einen wichtigen Punkt in der Europa League. Vor allem die Reaktionen nach dem Treffer zeigen wie erleichtert die Spieler und Fans waren. Insgesamt geht der Punktgewinn völlig in Ordnung, vor allem die Anfangsphase wusste zu gefallen.
Elfmeter hilft Borussia
»Das Tor hat große Emotionen in mir freigesetzt«, sagte ein erleichterter Lars Stindl nach Schlusspfiff am Mikrofon von „DAZN“. Zwar waren alle Akteure, inklusive Trainer Marco Rose, völlig durchnässt, doch das konnte die Stimmung keineswegs trüben. Die Reaktionen nach dem Tor zeigen, wie wichtig dieser Punktgewinn für die Borussia ist. In der Kurve wurde ausgiebig gefeiert und Borussia belohnte sich gegen einen namhaften Gegner endlich mal mit etwas zählbaren.
Allerdings ging dem Elfmeter eine krasse Fehlentscheidung voraus, denn mit dem Video-Assistent hätte es diesen wohl niemals gegeben. In der Europa League verzichtet man nämlich, nun zu Gunsten der Fohlen, auf die technische Hilfe. »Am Wochenende haben wir keinen Elfmeter bekommen, heute ist es für uns gelaufen. Um ehrlich zu sein ist mir das gerade egal«, sagte Yann Sommer ziemlich nüchtern beim Streamingdienst „DAZN“.
Starke Anfangsphase
Doch diesen Punktgewinn verdiente sich die Mannschaft von Marco Rose auch spielerisch, denn die ersten 25 Minuten waren laut dem Trainer »top«. Zwar fand der 43-Jährige ebenfalls, dass es »kein Elfmeter« war, aber das nimmt Borussia natürlich sehr gerne mit. »Wir hatten in der Anfangsphase viele gute Ballgewinne und letztlich auch Torchancen. Uns hat aber das Tor gefehlt, das hat dann der Gegner gemacht«, so Marco Rose.
Vier große Torchancen, darunter ein Lattentreffer von Ramy Bensebaini, erspielte sich seine Mannschaft in den ersten 13 Minuten. Die Fohlenelf stürmte mit gutem Pressing und schnellen Spiel nach vorne regelrecht los. Vor allem legten sie eine große Zielstrebigkeit an den Tag und ließen die Roma überhaupt nicht ins Spiel kommen.
Das Tor spielte den Hausherren dann natürlich in die Karten. »Wir wissen ja alle, dass italienische Mannschaften gut verteidigen. Sie haben es uns nicht leicht gemacht, meine Jungs sind aber drangeblieben und ich freue mich vor allem für die unfassbaren Fans«, sagte Rose. Vor rund 7.000 Anhängern durfte sich Borussias Trainer anschließend auch feiern lassen, am Ende zog Rose sogar noch seinen völlig durchnässten Hut.
Stindl bleibt cool
Dass der Schlussakt von Lars Stindl zelebriert wurde, ist schon wieder ein kleines Märchen. Zuerst musste der Kapitän aufgrund seiner Verletzung über ein halbes Jahr pausieren, dann flog er erst am Donnerstag zur Mannschaft (seine Frau erwartet das zweite Kind). Anschließend blieb er vom Punkt richtig cool und brachte die Fohlen zurück ins Geschäft. »Wir haben vorher nicht ausgemacht wer schießt, aber Lars hat sich den Ball geschnappt. Diese Verantwortung zeigt wie wichtig unser Kapitän für uns ist«, lobte Rose den Rückkehrer. »Ich habe direkt versucht ein paar Akzente zu setzten und glücklicherweise habe ich den Elfmeter verwandelt«, sagte der Kapitän im Anschluss.
Mit seinem Treffer ist der 31-Jährige jetzt auch der beste deutsche Torschütze in der Europa League, Stindl hat nun acht Tore auf seinem Konto. »Lars ist cool geblieben, genau so stellt man sich einen Kapitän vor. Er hat die Verantwortung übernommen und sich mit diesem Tor belohnt«, fand auch Sportdirektor Max Eberl lobende Worte für den „Capitano“.
Alles in eigener Hand
Durch den Sieg von Istanbul über den Wolfsberger AC ist die Situation in Gruppe J der Europa League weiterhin völlig offen. Zwar ist Borussia mit zwei Punkten immer noch Schlusslicht, aber der Abstand auf AS Rom beträgt weiterhin nur drei Punkte. Sowohl Rom, als auch Istanbul kommen noch in den Borussia-Park. Das letzte Spiel in Wolfsberg bzw. Graz könnte also das erste Endspiel der Saison werden. Borussia hat das Glück also noch in der eigenen Hand.