Mit seinen zahlreichen Verletzungen galt Mamadou Doucouré bisher als großer Pechvogel, denn er hat noch keine Minute für Borussia Mönchengladbach gespielt. Im Trainingslager hängt sich das Talent voll rein und bekam deshalb viel Lob von Sportdirektor Max Eberl und Eugen Polanski.
Talent hinterlässt guten Eindruck
Als wir gestern am Trainingsplatz im Barceló Montecastillo Golf Resort angekommen waren und das erste Training der Borussia besuchten, staunten wir nicht schlecht: Mamadou Doucouré absolvierte das komplette Training ohne Probleme. Vielmehr hing sich der 21-Jährige bei jedem Ball voll rein und warf sich nahezu leidenschaftlich in jeden Ball.
Hinter dem jungen Franzosen liegt eine lange Leidenszeit, sogar ein Karriereende stand nach drei Muskelbündelrissen und Muskelteilabriss im Raum. Seit seiner Ankunft bei Borussia 2017 war Doucouré insgesamt 828 Tage lang verletzt. »Trotzdem lebt er damit sehr professionell und geht positiv damit um«, sagte Eugen Polanski in Jerez.
Das Talent aus Frankreich hat jetzt aber endlich die Lust am Fußballspielen wiedergefunden und tastet sich so langsam aber sicher an seine erste Bundesliga-Minute heran. »Jetzt wird er auch langsam beginnen, seinen Platz zu beanspruchen«, wagte auch Borussias Sportdirektor eine erste Prognose.
Keine Probleme bei Doucouré
»Mir gehts gut und vor allem fühle ich mich gut. Die Belastung macht mir bisher keine Probleme«, strahlte der Franzose am zweiten Trainingstag im Smalltalk mit unserer Redaktion. Lob für seinen bisherigen Einsatz unter Andalusiens Sonne gab es auch von Max Eberl. »Mamadou ist wieder komplett mit dabei. In den Trainingseinheiten ist seine Qualität zu erkennen«, gab der Manager den fragenden Medienvertretern zu Protokoll.
Zwar hatte Doucouré gegen Ende der Hinrunde mit Muskelproblemen zu kämpfen, doch da wollte Borussia »kein Risiko eingehen, weil wir ihn zum Rückrundenauftakt komplett dabeihaben wollten«. In den vergangenen Monaten holte sich Doucouré außerdem wieder etwas Spielpraxis und Selbstvertrauen in der U23 der Borussia, kommt dort auf 281 Einsatzminuten in sechs Spielen.
Nah an die Mannschaft ranführen
Lob gab es auch von Eugen Polanski: Der ehemalige Borussia-Profi ist neben Oliver Neuville und Alexander Zickler einer der Co-Trainer von Marco Rose. »Er geht ohne Angst in die Zweikämpfe in alle Übungen, die er mitmacht. Trotzdem ist es bei ihm etwas Besonderes, denn durch die lange Verletzungshistorie muss man ihn sehr gut und individuell steuern«, so Borussias Verantwortlicher für den Übergangsbereich. Die Belastungssteuerung sah eben auch vor, dass der junge Franzose am Mittwoch einen »regenerativen Tag eingelegt« hat, denn im Testspiel gegen Heracles Almelo stand er nicht im Kader.
Zudem wirft das Personal im athletischen Bereich stets ein Auge auf seine Puls- und Laufwerte, das Talent soll eben behutsam aufgebaut werden. Zum Abschluss spricht Polanski noch jedem im Umfeld von Borussia Mönchengladbach aus der Seele: »Vielleicht bekommen wir ihn so nah dran an die Mannschaft, dass er auch irgendwann mal in der Bundesliga eingesetzt werden kann. Ich glaube, dass sich jeder in Mönchengladbach für diesen Jungen freuen würde, wenn diese Leidenszeit beendet ist…«