
Das Abenteuer Champions League ist für Borussia Mönchengladbach nun endgültig beendet. In beiden Spielen gegen Manchester City waren die Fohlen haushoch unterlegen, die letzten Hoffnungen wurden im Rückspiel sehr früh zunichte gemacht. Jetzt muss der Fokus unbedingt und vor allem schnell auf die Bundesliga gelegt werden.
Früh den Stecker gezogen
Dass es Borussia Mönchengladbach aktuell an großen Selbstvertrauen mangelt wurde auch im Rückspiel gegen Manchester City relativ schnell deutig. In der Gruppenphase der Champions League boten die Fohlen gegen europäische Größen wie Inter Mailand und Real Madrid noch ordentlich Paroli, gegen die aktuell wohl beste Mannschaft der Welt hatte Borussia auch im zweiten Spiel in Budapest keine Chance.
Und wer sich noch ein wenig Hoffnungen auf ein Weiterkommen oder gar ein gutes Ergebnis gemacht hatte, wurde schnell enttäuscht. Zugegeben: In beiden Spielen mit ‚nur‘ 0:2 gegen City zu verlieren ist bei besten Willen keine Schande, im Gegenteil. Die schlimmsten Befürchtungen blieben aus und die Fohlenelf ist alles andere als untergegangen.
Dennoch wurde im Rückspiel ziemlich schnell der Stecker gezogen, die Partie war nach den frühen Treffern von de Bruyne und Gündoğan nach knapp 20 Minuten schon entschieden. »Wir haben uns viel vorgenommen, die ersten Minuten sind wir auch gut reingekommen. Aber direkt der erste Schuss von Manchester ist unter der Latte eingeschlagen. Und direkt danach war die nächste Chance auch drin. Das hat die Aufgabe noch schwerer gemacht«, gab Lars Stindl zu.
»Sie haben uns mit ihrem Pressing aufgefressen«
Völlig ohne Chance waren die Fohlen aber nicht, immerhin erarbeiteten sie sich in der ersten Halbzeit fünf Torschüsse. »Wir haben versucht aufzuspielen, hatten auch zwei, drei Halbchancen, aber gegen diese Mannschaft ist es extrem schwierig, weil man in Ballbesitzphasen nur ganz kurze Zeitfenster hat, um den Ball in die Tiefe zu spielen. Wenn wir uns einen Tick zu lang Zeit gelassen haben, haben sie uns mit ihrem Pressing regelgerecht aufgefressen. Deshalb sind wir nur sehr selten in die gefährlichen Zonen gekommen«, beschrieb Borussias Kapitän die Problematik.
Die ‚Citizens‘ ließen der Elf vom Niederrhein insgesamt nämlich sehr wenig Raum zur Entfaltung, teilweise kam die Fohlenelf gar nicht aus der eigenen Hälfte. In der kompletten Partie spielte City 849 Pässe mit einer Passquote von 92 Prozent, man legte sich die Fohlen so zurecht wie man es brauchte. Borussia hingehen spielte nur 408 Pässe mit einer Passquote von 84 Prozent, hinzu kommen 67 Prozent Ballbesitz zugunsten der Engländer.
City eine Nummer zu groß
Deshalb musste Lars Stindl nach dem Spiel auch folgerichtig sagen: »Über 180 Minuten war Manchester einfach eine Nummer zu groß für uns.« Auch Yann Sommer fand, dass »Manchester City zweimal die klar bessere Mannschaft war und wir verdient ausgeschieden sind«. Borussias Torhüter weiter: »Wenn man gegen so eine Mannschaft etwas reißen oder bestehen will, muss man auf Top-Niveau spielen. Das tun wir im Moment einfach nicht.«
Nach der erfolgreichen Gruppenphase hat sich Borussia das Achtelfinale hart erarbeitet und auch verdient, dennoch machte sich beim Schweizer etwas Enttäuschung breit. »Klar haben wir hart gekämpft für dieses Achtelfinale und wollten etwas mitnehmen. Die Enttäuschung ist jetzt nach dem Spiel groß, aber ich glaube, dass wir in dieser Champions-League-Saison Großes geleistet haben.«
Auch Marco Rose musste erkennen, dass »Manchester City in der aktuellen Verfassung einfach ein bärenstarker Gegner ist, gegen den auch ganz andere große Schwierigkeiten bekommen würden«. Dennoch hat laut dem 44-Jährigen die Mannschaft »ordentlich« auf die frühen Gegentore reagiert. »Sie haben dagegengehalten und gezeigt, dass sie wollen, aber gegen so einen Gegner mit dieser Qualität kann es auch mal zäh und schwer werden. Irgendwann verliert man dann natürlich auch ein wenig den Glauben und die Überzeugung. Mit dem Ball hatten wir ordentliche Ansätze und auch mehr Abschlüsse als im Hinspiel, in der Summe war es aber zu wenig«, lautete das Fazit.
Fokus gilt jetzt nur noch der Bundesliga
Die Borussen müssen hinter die Königsklasse nun erstmal einen großen Haken machen und sich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass man mindestens für ein weiteres Jahr nicht in der Champions League spielen wird. Mit elf Punkten Rückstand in der Bundesliga auf Platz vier ist der Zug mit Volldampf abgefahren, stattdessen geht es in den verbleibenden neun Spielen irgendwie darum, noch die Qualifikation für die Europa League zu schaffen oder noch schlimmeres zu verhindern.
Angesichts der momentanen Situation wird das aber schon schwer genug, auf Rang sechs haben die Fohlen schon sieben Punkte Rückstand. Und am Samstagabend geht es um 18.30 Uhr im ‚Spitzenspiel‘ zu den mehr als angeschlagenen Schalkern, ein Sieg ist Pflicht! Man möchte sich gar nicht ausmalen was passiert, wenn auch diese Nummer schief geht…