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Marcell Jansen: »Das hat bei mir einen krassen Eindruck hinterlassen«

Marcell Jansen: Das war ganz witzig. Der Gerd war halt auch immer die ganzen Jugendspiele gucken. Auch als Berater, der schon Bundesligaspieler unter Vertrag hatte, war er immer dort, wo die Jugend war. Er hat dann aber nicht die Spieler abgeworben und vollgelabert, sondern auch mal welche abgelehnt, wenn er von den Eltern angesprochen wurde. Als es in den B- und A-Jugendbereich ging und da viele Dinge kamen, von denen ich nicht so die Ahnung hatte, habe ich mit Gerd gesprochen und er hat dann wie aus der Pistole geschossen gesagt: »Marcell, sofort, kommen Sie morgen direkt vorbei, an den Jungen glaube ich, der wird seinen Weg gehen.« Da war mein Papa auch erstmal perplex, weil es ganz andere Spieler gab, die zum Beispiel Jugendnationalspieler waren. So kam das, dass er sich für mich eingesetzt hat und mal mit dem Verein gesprochen hat. Da ging es nicht um finanzielle Dinge, sondern um Kleinigkeiten. Wir hatten ja nicht viel und Gerd war einfach immer da. Und das werde ich ihm nie vergessen. Er war eine Persönlichkeit, der auch schon andere Spieler betreut hatte. Man kannte ihn. Er hätte sich seine Zeit, statistisch gesehen, ganz anders einteilen müssen, anstatt einen zu groß gewachsenen, verletzungsanfälligen Marcell Jansen unter Vertrag zu nehmen und viel Zeit aufzubringen – bei der Wahrscheinlichkeit, die wir kennen, Profi zu werden.

Fohlen-Hautnah: Dann hast Du mit Deinem Berater genau die Vaterfigur gefunden, die es in dem Geschäft braucht?

Marcell Jansen: Er hatte auch viele Spieler, die es nicht gepackt haben und da hat er sich bis zum Schluss um sie gekümmert. Das gibt’s nicht oft. Das hat bei mir so einen krassen und bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ich sage: Ey heftig, der war da, der hat was gesehen, seinem Bauch vertraut und das durchgezogen. Daraus entstanden sind dann später Patrick Helmes, Marc-André ter Stegen und Christoph Kramer. Und das ist auch heute noch mein Motto, wenn es in meiner jetzigen Arbeit um Visionen von jungen Unternehmen geht: Man muss früh an Sachen glauben und das höchstmögliche Risiko gehen, weil dann das gemeinsame Erlebte im Erfolg am schönsten und intensivsten ist.

Fohlen-Hautnah: Apropos Erfolg, wann sieht man Dich denn mal wieder bei der Weisweiler Elf, die bei den Hallenturnieren im Winter glänzen konnte?

Marcell Jansen: Ich habe das Hallenturnier in Oldenburg leider durch Krankheit verpasst, weil es mich richtig erwischt hatte. Wenn die Zeit im Sommer es zulässt, bin ich auf jeden Fall dabei. In der Weisweiler Elf kommen viele der Jungs in meiner Geschichte vor, egal, ob das Oli Neuville, Peter Wynhoff, Mike Hanke, Thomas Kastenmeier, Jörg Neun und viele mehr sind. Das ist schon schön und immer wieder geil, nach Gladbach zu kommen. Oder Birgit Lintjens, die Internatsmutter, und Roland Virkus, einer meiner Entdecker. Ich könnte noch so viele Namen nennen. Da sind jetzt noch so viele, die schon zu meiner Jugendzeit da waren. Das ist immer wieder sensationell. Und das hat Gladbach einfach geschafft, dass sie in der Sozialkompetenz stark sind und zusammenbleiben. Da muss man den Hut vor ziehen, das ist schon einmalig. Das wünsche ich dem HSV irgendwann auch mal.

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