Als Anführer und Kopf der Fohlenelf spielte sich Martin Stranzl über viele Jahre in die Herzen der Fans. Seit vergangenen Sommer ist er als Jugendtrainer bei Borussia Mönchengladbach tätig, doch damit ist bald Schluss. Stranzl kehrt dem Niederrhein den Rücken, um nach 21 Jahren zurück in seine Heimat zu gehen.
Im zweiten Teil des Fohlenpodcast mit Moderator Christian Straßburger hat der 37-jährige jetzt verraten, dass es ihn gemeinsam mit seiner Familie zurück nach Österreich zieht. Bei der Frage, was er an seiner Heimat denn vermisse, gerät Stranzl ins Schwärmen: »Die Ruhe, die Gelassenheit der Menschen und einfach mal abschalten zu können. Die Vögel zwitschern und du spürst so richtig, wenn die Sonne aufgeht.«
Heimkehr zu Oma und Opa
Die Sehnsucht nach der Ruhe und der gemeinsame Wunsch der Familie haben zu der Entscheidung geführt, dass es zurück nach Güssing, dem Geburtsort von Stranzl geht. »Den Entschluss haben wir jetzt gefasst. An Weihnachten haben wir uns schon Gedanken darüber gemacht, weil die Kinder viel bei ihrer Oma und ihrem Opa waren. Dann fährt man wieder weg und alle fangen an zu weinen. Da haben die Kinder gesagt, dass es schon schön wäre, wieder dort zu sein. Die sind total happy und freuen sich drauf – und wir auch.« Es ist das erste Mal, dass Stranzl gemeinsam mit seiner Frau Elke frei entscheiden kann, wohin der Weg führt. Denn zuvor war es immer die Familie, die ihm nach Stuttgart, Moskau oder eben Mönchengladbach gefolgt ist.
Hier ist Martin Stranzl seit rund neun Monaten als Co-Trainer der U19 von Borussia. Diesen Posten gibt er auf, möchte aber weiter im Trainerbereich tätig sein, wie er bestätigt: »Ich werde die Fußballtrainerausbildung sicherlich in Österreich weitermachen und vielleicht im Nachwuchsbereich arbeiten. Und meinen Sohn auch wieder ein bisschen mehr unter die Fittiche nehmen«, grinst er.
Anführer, Leitwolf, Publikumsliebling
Im Januar 2011 wechselte er von Spartak Moskau an den Niederrhein und entwickelte sich auf Anhieb in einer sportlich sehr schwierigen Situation zum absoluten Stammspieler und zum Leitwolf. Er trug in seiner Zeit ebenfalls die Kapitänsbinde der Fohlenelf und avancierte zum Publikumsliebling. Martin Stranzl stand in insgesamt 145 Spielen für Borussia Mönchengladbach auf dem Platz und erzielte dabei zehn Tore. Sein Karriereende gab er im März 2016 unter Tränen bekannt. Auch darauf blickte er bereits im ersten Teil des Podcast zurück: »Ich hatte eine überragende Zeit hier. Wenn du das dann das erste Mal aussprichst, dann brechen viele Dämme und das war halt einfach so. Ich war überwältigt von den Menschen, die alle da waren, als es bekanntgegeben wurde. Das zeigt mir auch, dass ich vieles richtig gemacht habe, wenn man sieht wie viele Medienvertreter, Vertreter vom Verein und Spieler da waren. Das ist eine sehr große Wertschätzung.«
»Schönste Station meiner Karriere«
Nach sieben Jahren werden die Zelte am Niederrhein in ein paar Monaten abgebrochen. Natürlich ist die Borussia für Stranzl nicht nur irgendein Arbeitgeber gewesen: