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Max Eberl: »Im Kopf waren wir sehr unruhig«

Nach dem Siegtreffer von Marcus Thuram lag sich die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach in den Armen. Die Erleichterung über den wichtigen Sieg war spürbar, denn mit viel Einsatz und großen Willen konnte das Ruder noch rumgerissen werden. Dennoch: Die Auswirkungen der Wolfsberg-Pleite waren zu Beginn noch spürbar.

Zählt der Treffer, oder zählt er nicht? Nach einigen bangen Momenten gab Schiedsrichter Christian Dingert den entscheidenden Treffer von Marcus Thuram zum 2:1 doch, was danach folgte war der pure Wahnsinn. Der Franzose legte nochmal einen Sprint zur Bank ein, alle Spieler versammelten sich mit dem Trainer an der Seitenlinie und ließen ihrer Freude freien Lauf. In diesen Momenten fiel eine riesige Last von allen Beteiligten bei Borussia Mönchengladbach ab. 

Vergeblich nach Lösungen gesucht

»Anhand der Reaktion hat man gesehen, dass es ein sehr wichtiger Sieg für uns war«, sagte Marco Rose auf der anschließenden Pressekonferenz. Doch bis zum Siegtreffer war es ein weiter Weg, der mit einem herben Dämpfer begann. Das lag auch an der Ausrichtung der Düsseldorfer. »Unser Spiel hat auch immer etwas mit dem Gegner zu tun. Wir haben Düsseldorf von Beginn an anders erwartet, letztlich haben sie hinten mit einer Dreierkette gespielt«, war Rose über die Ausrichtung des Gegners überrascht.

Noch in der Kabine hat der Trainer dann gemeinsam mit seiner Mannschaft über Lösungen gesucht. Doch diese angesprochenen Lösungen hatte die elf vom Niederrhein nicht, denn schon früh lag man gegen den rheinischen Nachbarn hinten. »Dieses Gegentor löst in der Summe etwas in dir aus. Das Spiel am Donnerstag spielte da eher eine kleine Rolle«, gestand Borussias-Trainer. Dennoch: Seine Spieler wirkten nach der herben Niederlage am vergangenen Donnerstag zu Beginn sehr verunsichert; Fußball ist eben doch Kopfsache.

In der Ruhe liegt die Kraft

Auch Manager Max Eberl fand, »dass die Mannschaft nicht so gut ins Spiel kam, aber versucht hat sich zu wehren«. In der Tat war die Einstellung der Akteure deutlich besser als noch in der Europa League, denn nach dem frühen Gegentreffer blieb die Fohlenelf am Ball. »Im Kopf waren wir sehr unruhig, das hat man deutlich gemerkt. Aber wir haben viel investiert, in der ersten Halbzeit war das zumindest läuferisch der Fall. Investieren heißt für mich nämlich auch, die Ruhe zu bewahren und an uns zu glauben«, sagte Eberl nach den fünften Bundesliga-Spieltag.

Zwar ging Borussia erneut mit einem Rückstand in die Pause, doch für Yann Sommer war die Ausgangslage im Gegensatz zu Wolfsberg eine andere. »Wir lagen nur mit einem Tor hinten«, scherzte Borussias-Schlussmann. Sommer und seine Mitspieler ließen sich in der zweiten Halbzeit nicht hängen und legten einen deutlichen Zahn zu. »Wir wollten dieses Spiel für uns und vor allem für die Fans gewinnen. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt aufgegeben«, sagte Laszlo Bénes. Der Slowake ist einer der Gewinner der englischen Woche, er zeigte in beiden Heimspielen eine starke Leistung.

»Hinten raus haben wir uns mit den drei Punkten belohnt«

Für Max Eberl hat die Fohlenelf in der zweiten Halbzeit »alles rausgehauen, was sie hat«. Vor allem der Treffer zum Ausgleich soll ein Muster für die nächsten Spiele sein: »Diesem Tor ging ein super Spielzug von uns voraus. Wir müssen in Zukunft mehr Spieler in der Box haben und uns auch bessere Laufwege erarbeiten«, so Eberl zum ersten Thuram-Tor. Das dabei »von heute auf morgen nicht alles vom Himmel fällt« ist auch logisch.

Matchwinner war dann ohne Zweifel Marcus Thuram, der kurz vor Schluss für die Erleichterung sorgte. Marco Rose brachte seinen Schützling erst in der 67. Minute ins Spiel, ein kluger Schachzug wie sich im Nachgang herausstellte. »Marcus wirkte überspielt, er konnte hier und da die entscheidenden Meter nicht mehr mitgehen. Die kurze Pause hat ihm sehr gut getan, man hat gesehen was er imstande zu leisten ist wenn er die nötige Frische mitbringt«, erklärte Rose die Einwechslung. Die Freude und Genugtuung nach dem ersten Heimsieg nach acht Monaten war auch dem Trainer anzumerken: »Jetzt sitze ich hier und kann mich freuen, dass wir etwas gut gemacht haben. Hinten raus haben wir uns mit den wichtigen drei Punkten belohnt, das solle uns wieder Vertrauen geben.«

Max Eberl lobte ebenfalls das »gute Händchen seines Trainers«. Für Yann Sommer war der Sieg letztlich auch »eine Frage der Qualität«, die in diesem Fall mit dem Joker Thuram von der Bank kam. »Für den Kopf war der Sieg sehr wichtig. Uns ist ein Stein von Herzen gefallen, wir genießen diesen zweiten Derby-Sieg jetzt erstmal«, freute sich der Schweizer. Für Eberl geht es nach der turbulenten Woche jetzt auch mal darum, »etwas durchzuschnaufen«.

Das musste gestern auch Tony Jantschke: Der Verteidiger blieb nach einem Zusammenprall mit Breel Embolo benommen am Boden liegen und musste anschließend ausgewechselt werden. »Bei Tony sieht es halb so wild aus. Er hat nach dem Spiel in der Kabine allen Spielern schon wieder gratulieren können«, gab Eberl etwas Entwarnung. 

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