Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg will Borussia Mönchengladbach im letzten Punktspiel des Jahres gegen den Hamburger SV mal wieder dreifach punkten. Borussias Trainer Dieter Hecking muss dabei auf seine etatmäßige Doppel-6 verzichten.
Dieter Hecking über:
…die personelle Situation:
Tony Jantschke und Patrick Herrmann haben in den vergangenen Tagen wieder individuell trainiert und gestern bei der U23 das volle Mannschaftstraining ohne Probleme mitgemacht. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie morgen zumindest im Kader stehen. Ob sie Startelfkandidaten sind, dahinter steht noch ein großes Fragezeichen. Verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt fehlen zudem Christoph Kramer, Jonas Hofmann, Ibrahima Traoré, Tobias Strobl, László Bénes, Fabian Johnson, Mamadou Doucouré und Julio Villalba. Hinzu kommt der gelbgesperrte Denis Zakaria.
…das Spiel in Freiburg:
Die Leistung in Freiburg war nicht das, was wir im Vorfeld erwartet hatten. Ich weiß sie aber einzuschätzen, wenn ich sehe, wie der Kader im Moment zusammengestellt ist durch die vielen Verletzten. Die Situation ist nicht nur aufgrund der vielen verletzten Spieler so, das ist klar. Man kann sagen, die erste Elf in Freiburg war immer noch eine Mannschaft, von der man ein gutes Bundesligaspiel erwarten kann. Das war auch das, was mich enttäuscht hat. Aber man darf die vielen Verletzten auch nicht komplett außer Acht lassen. Durch ihr Fehlen sind gewisse Abläufe nicht so da. Nichtsdestotrotz waren wir in Freiburg in den Zweikämpfen zu oft zweiter Sieger und haben nicht erkannt, dass die spielerische Lösung nicht immer gefragt war. Wenn man gar nicht ins Spiel kommt, muss man mit anderen Mitteln versuchen, die Aufgabe zu lösen.
…die Tabellensituation:
Wir haben 25 Punkte, wenn wir morgen Abend gewinnen, sind es 28 Punkte. Dann wären wir mittendrin im Geschehen. Viele haben nach dem Sieg gegen den FC Bayern gedacht, aus den vier verbleibenden Hinrundenspielen holt Borussia jetzt neun bis zwölf Punkte und es ist dann alles super. Aber das ist natürlich blauäugig, wenn man sieht, wie eng die Liga und wie umkämpft jedes Spiel ist. Wir müssen zusehen, dass die Negativausschläge weniger werden. Ganz ausschließen kann ich sie aber nicht, weil diese auch zur Entwicklung einer Mannschaft dazugehören.
…den kommenden Gegner Hamburg:
Hamburg versteht es mittlerweile, vorne ein gutes Pressing zu spielen. Sie laufen hoch an, zumindest haben sie das in den vergangenen Spielen häufiger gezeigt. Sie gehen ein bisschen weg von dem Spiel mit langen Bällen, für das sie hart kritisiert wurden. Gegen Frankfurt haben sie versucht, von hinten heraus Fußball zu spielen. Es sind also Veränderungen festzustellen beim HSV. Durch die Niederlage gegen Frankfurt hat sich die Situation für sie aber noch mal verschärft. Sie wollten 18 Punkte haben zum Ende der Vorrunde. Dafür brauchen sie nun einen Dreier bei uns. So werden sie die Aufgabe auch angehen. Sie haben Spieler, die jahrelang Bundesliga spielen und Erfahrung haben. Wer denkt, dass wir das morgen im Vorbeigehen regeln können, liegt also falsch.
Reece Oxford:
Ich war mit ihm zufrieden in Freiburg. Es ist natürlich nicht einfach, in eine Mannschaft zu kommen, die in dem Spiel nicht ihr Leistungsvermögen ausschöpft, und dann noch auf einer Position zu spielen, die man bislang nicht oft gespielt hat. Von Haus aus ist er ja eigentlich Innenverteidiger. In der einen oder anderen Situation wurde er auch ein bisschen alleine gelassen. Dafür dass er das erste Mal seit langer Zeit gespielt hat, hat er es aber gut gemacht. Er hat nicht nervös gewirkt, ist gut reingekommen in die Partie und hat die Aufgabe, die wir ihm gestellt haben, nämlich die Seite im Verbund mit dem Offensivspieler vor ihm zuzumachen, zu großen Teilen gelöst. Das war das, was wir uns von ihm erhofft haben. Auf die Leistung kann er aufbauen.