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Nach Einzugs ins Pokal-Viertelfinale: »Wollen Traum vom Endspiel am Leben halten«

Erleichterung nach dem Pokal-Fight beim VfB Stuttgart. Foto: picture alliance / dpa | Marian Murat

Der Traum vom DFB-Pokalfinale und dem ersten Titel seit 26 Jahren für Borussia Mönchengladbach lebt. In Stuttgart stellten sich die Fohlen einem echten Pokalfight und zogen vor allem die richtigen Schlüsse aus der Bundesliga-Partie vor wenigen Wochen. Nach der Partie sprach Max Eberl auch davon, relativ zügig eine Entscheidung in der Trainerfrage fällen zu wollen. 

Fohlen korrigieren Fehlstart 

Nach seinem Sabbat-Monat im Januar feierte Max Eberl am Mittwochabend sein Comeback im Stadion. Wobei Borussias Sportdirektor vor der Partie in der ARD gestand, dass er beim Heimsieg gegen Borussia Dortmund im Borussia-Park war und ihn niemand wahrgenommen hat. »Mir hat das Stadion gefehlt, das ist mein Leben«, sagte der 47-Jährige nach dem Einzug ins DFB-Pokal Viertelfinale. Dem Sportdirektor sollte auch gefallen haben, was er am gestrigen Abend in Stuttgart von ’seiner‘ Borussia gesehen hat.

Doch bis zum nächsten Schritt in Richtung Berlin war es ein hartes Stück Arbeit für die Fohlenelf, der Beginn hätte schlechter nicht laufen können. Schon nach 94 Sekunden rannten die Fohlen einem Rückstand hinterher und wurden vom VfB Stuttgart nach einer eigenen Ecke klassisch ausgekontert. »Wir kannten natürlich die Qualitäten von Silas Wamangituka, trotzdem sind wir nach einer Ecke, die wir nicht gut geschlagen haben, in einen Konter gelaufen. Am Anfang eines Spiels sollte man direkt da sein, das haben wir nicht so gut hinbekommen«, analysierte Marco Rose. 

Ausgerechnet Wamangituka, der schon zuvor im Spiel gegen Mainz für die Hausherren ein Solo über den halben Platz hingelegt hat. Sicherlich kein Traumstart für die Fohlenelf, von dem sie sich auch erstmal erholen mussten. »Den Beginn haben wir uns natürlich anders vorgestellt, aber wir haben danach sehr ruhig agiert und uns auf diesen Schlagabtausch eingelassen«, so Lars Stindl. Das sorgte eben dafür, dass die Borussen sich »immer wieder Halbchancen erarbeitet und viele Querpässe im Sechzehner gehabt haben, ohne aber die richtige Entscheidung zu treffen«. 

Individuelle Qualität entscheidet Pokalfight 

In der ersten Halbzeit war es oftmals ein schmaler Grat zwischen dem Ausgleich und einem weiteren Tor kassieren, denn der VfB hatte ein ums andere Mal die Gelegenheit seine Führung zu erhöhen. Doch je länger das Spiel dauerte, desto sicherer wirkten die Fohlen mit der Zeit. »Zu Beginn waren wir nicht ganz so wach und es war ein hartes Stück Arbeit für uns. Wir sind aber im Laufe der Partie immer besser reingekommen. Die Stuttgarter haben uns alles abverlangt, doch wir haben viel investiert und sind am Ende dafür belohnt worden«, sagte Stefan Lainer nach »dem richtigen Pokalfight«. 

Belohnt wurden die Borussen vor allem noch in Halbzeit eins: Gedanklich waren die Hausherren vermutlich schon mit der Führung in der Kabine, doch dann war es eben die individuelle Klasse von Marcus Thuram, die für den Ausgleich sorgte. Auch nach der Pause war die Fohlenelf, im Gegensatz zum Stuttgarter Torwart, hellwach, der mit einem Patzer das 2:1 für die Elf vom Niederrhein einleitete. 

»Wir haben das 1:1 gemacht und direkt nach der Halbzeit den zweiten Treffer. Danach haben wir einfach nur noch richtig gut verteidigt und wenig zugelassen. Das war ein wichtiger Pokal-Fight und es ist ein richtig gutes Gefühl, gewonnen zu haben«, gestand Lars Stindl nach dem Einzug ins DFB-Pokal Viertelfinale. Die Partie wird sicherlich wieder ein paar Körner gekostet haben, dessen war sich Marco Rose aber bereits im Vorfeld bewusst. »Es war ein hartes Spiel, aber das haben wir vorher gewusst. Stuttgart hat eine sehr talentierte und junge Mannschaft, die fußballerisch viel Qualität und Tempo mitbringt. Bei diesem Team war es schwer zu bestehen, vor allem wenn man so früh in Rückstand gerät«. 

Erstmals seit vier Jahren im DFB-Pokal Viertelfinale 

Der Traum vom Endspiel in Berlin lebt also weiterhin für die Fohlen, denn erstmals seit vier Jahren (damals 2:1 gegen den Hamburger SV), steht Gladbach wieder im Pokal-Viertelfinale. Vielmehr winkt auch noch der erste Titel seit 1995, eben auch, weil viele Favoriten schon aus dem Rennen sind. »In der Bundesliga werden wir Bayern München wohl nicht mehr einholen, in der Champions League werden wir unsere Chance suchen, aber etwas weniger den Ball haben und im Pokal sind mit Bayern München und Bayer Leverkusen Top-Mannschaften raus, jede Runde mehr bringt dich näher an das Ziel heran. Das wollen wir so lange wie möglich am Leben erhalten«, verriet Marco Rose. 

Bei Borussia geht man sehr offen mit dem Ziel DFB-Pokal um und hat sich somit ein nicht unrealistisches Ziel gesteckt. Auch Stefan Lainer blickt schon mit einem Auge in Richtung Hauptstadt. »Wir sind sehr happy, dass wir eine Runde weiter sind. Wenn man im Viertelfinale steht, träumt man natürlich ein wenig vom Endspiel, aber bis dahin müssen wir noch zwei Schritte gehen«, warnt der Österreicher vor zu großer Euphorie. 

Wie geht es mit Marco Rose weiter? 

Lainer selbst weiß allerdings wie man Titel gewinnt, vor allem mit Marco Rose. Das Duo holte in Salzburg zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg. »Wenn wir nicht mit Marco Rose den Titel holen, mit wem sonst«, scherzte Borussias Dauerläufer. Ein Selbstläufer wird der Weg ins Pokalfinale definitiv nicht, denn im Achtelfinale mussten viele Favoriten ihre Segel streichen, davor ist Borussia gewarnt. 

Ob und wie viele Titel Borussia in der Zukunft mit Marco Rose holt ist weiterhin ungewiss. Im Vorfeld und im Nachgang der Partie beim VfB Stuttgart flachten auch die Gerüchte um ein Engagement von Rose bei der falschen Borussia nicht ab, Borussias Trainer bezog im Interview mit der ARD aber keine Stellung und konzentrierte sich vielmehr auf die nächsten Aufgaben. Max Eberl allerdings betonte, dass die Fohlen »so schnell wie möglich Klarheit wollen, das ist selbstverständlich«. Zuletzt stand auch immer wieder eine Ausstiegsklausel im Raum, diese dementierte Borussias Sportdirektor zumindest nicht. »Wir werden hoffentlich relativ zügig eine Entscheidung fällen. Am langen Ende muss man es aber gemeinsam entscheiden, auch wenn Marco Rose das ein Stück weit zu entscheiden hat.« 

Ein klarer Indiz dafür, dass Borussias Trainer wohl eine Klausel in seinem bis Juni 2022 laufenden Vertrag hat und die Fohlen schon in diesem Sommer verlassen könnte. Doch neben all den wichtigen Entscheidungen abseits des Platzes haben die Fohlen bereits am Samstag den nächsten Gegner vor der Brust. Und das Derby gegen die Domstädter ist ja bekanntlich kein so unwichtiges Spiel. Bisher hat Borussia alle zwei Geister-Derby gewonnen, alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei… 

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