Die Borussen konnten sich nicht wirklich über den vermeintlichen Sieg in Bochum freuen. Foto: Dirk Päfgen
Über den vermeintlichen Sieg von Borussia konnte man sich am Freitagabend nur wenig freuen. Nach dem Spielabbruch nahmen die Fohlen keine Punkte aus Bochum mit, stattdessen folgt nun die Entscheidung am ‚Grünen Tisch‘. In der zweiten Halbzeit zeigten die Borussen dennoch eine Leistung, auf die man aufbauen kann.
Abbruch die einzig richtige Entscheidung
Ausgerechnet einen Tag bevor die Stadien in Deutschland wieder voll ausgelastet werden, wirft ein Einzelner ein schlechtes Licht auf den Fußball. Beim Stand von 2:0 für Borussia Mönchengladbach musste die Partie beim VfL Bochum abgebrochen werden. Linienrichter Christian Gittelmann wurde von einem Bierbecher getroffen, die Partie wurde in der 69. Minute zunächst nur unterbrochen.
Das Schiedsrichtergespann verließ völlig richtig den Platz und zog sich zur Beratung zurück, die Letztich mit der Entscheidung zum Spielabbruch endete. Eine derartige Aktion kann und darf man absolut nicht gutheißen, deshalb ist die Entscheidung von Benjamin Cortus korrekt.
Entscheidung des Schiedsrichters »alternativlos«
»Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos«, stellte Cortus nach dem vorzeitigen Ende klar. Als hätten es die Bochumer geahnt, veröffentlichte der Verein noch vor dem Spiel ein Video in dem dazu aufgefordert wurde, das Werfen von Bierbechern zu unterlassen. In der Vergangenheit kämpfte der Verein öfters mit diesen Problemen, bis dato ging es glücklicherweise noch gut aus. Dennoch beschmutzt nun ein Einzeltäter das Image des Vereins, schade.
»Ich fahre mit keinem guten Gefühl nach Hause«, gestand Borussia Co-Trainer Christian Peintinger nach dem Spiel. »Es ist traurig, dass ein Spiel so enden muss. Ich hoffe, es geht dem Linienrichter gut. Das Ende ist bitter und so etwas hat auf dem Fußballplatz nichts verloren. Wir hatten nach der Unterbrechung keinen Kontakt und sind in die Kabine gegangen, dort haben wir gewartet, bis wir Informationen bekommen haben. Irgendwann kam die Nachricht, dass das Spiel abgebrochen wird.« Auch Roland Virkus, Borussias Sportdirektor, fand es »einfach ärgerlich, dass ein Fußballspiel so endet«.
Und so rückte ein gutes Auswärtsspiel der Fohlen komplett in den Hintergrund, denn die Borussen waren mit dem 2:0 auf der Siegerstraße und zeigten sich in der zweiten Halbzeit eiskalt. Nun ist davon auszugehen, dass die Partie am ‚Grünen Tisch‘ ebenfalls für die Fohlenelf gewertet wird, bis dahin müssen die Gladbacher aber auf die Punkte warten.
Sportlich lief es für Borussia
»Wir haben es über einen längeren Zeitraum gut gemacht, obwohl wir in der ersten Viertelstunde nicht so gut ins Spiel gekommen sind. Uns sind ein paar ungezwungene Fehler unterlaufen und das Passspiel war nicht sauber. Danach haben wir eine sehr offene Partie gesehen und haben in der zweiten Halbzeit verdient in dieser Höhe geführt«, fasste Peintinger das Sportliche zusammen.
Auch wenn die Führung für die Fohlen komplett in den Hintergrund rückt, war das eine Leistung und ein Ergebnis, auf das man aufbauen kann. Vor allen Dingen, weil in der Defensive mal wieder kein Gegentor kassiert wurde. Und so gehen die Borussen dann letztlich doch mit einem recht guten Gefühl in die Länderspielpause…