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Nachlässigkeit in der Schlussphase muss abgestellt werden

Breel Embolo hatte zahlreiche Chancen, traf aber leider nicht. Foto: Dirk Päffgen, Fohlen-Hautnah.de

Zum wiederholten Male hat Borussia Mönchengladbach eine Führung nicht über die Zeit gebracht und sich am Ende um den verdienten Lohn gebracht. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg, weil man einerseits fahrlässig mit seinen Möglichkeiten umging und dann förmlich um den Ausgleich bettelte. Das muss schnellstmöglich abgestellt werden. 

Es sind diese Spiele, die einen bis ins Mark treffen und Kopfschütteln verursachen. 88 Minuten lang führte Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen den FCA, um sich dann noch einen einschenken zu lassen – und das zu allem Übel auch noch, obwohl man über zwanzig Minuten mit einem Mann mehr auf dem Feld agierte.

Genau damit sind die Borussen nicht zurecht gekommen, denn ausgerechnet der Platzverweis gegen den FCA war der Knackpunkt de Partie. Die Fohlen fühlten sich vermutlich ein Stück weit zu selbstsicher, die Gäste bekamen nochmal die zweite Luft. Bis dato schaffte es Borussia, den wirklich unangenehm zu bespielenden Gegner in Schach zu halten, doch in der Schlussphase wurde es mal wieder viel zu turbulent.

Probleme bei der Überzahl

»Als wir nur noch gegen zehn Augsburger gespielt haben, hat mich jedoch mehr gestört, dass wir erschrocken sind, ein bisschen mehr Zeit, auch am Ball zu haben. Dann sind wir im eigenen Ballbesitz ein bisschen schläfrig beziehungsweise ein bisschen schlampig geworden. Dadurch haben wir den Gegner ein bisschen aufgebaut«, brachte es Christoph Kramer hinterher auf den Punkt.

Borussia machte gegen Augsburg eigentlich ein richtig starkes Spiel: Die Fohlen liefen teilweise früh an, provozierten dadurch Pressingmomente und zwangen die Augsburger zu Fehlern. Sobald der Ball in den Reihen der Gladbacher war, ging es auch schnell und vor allem zielstrebig nach vorne. Doch leider hatte Breel Embolo, bei allem Respekt, nicht seinen besten Nachmittag erwischt. Den Schweizer an den Pranger zu stellen wäre zwar das völlig falsche Signal, doch zur Kaltschnäuzigkeit eines Marcus Thuram oder Alassane Plea fehlen noch ein paar Prozentpunkte. Zwar ackerte der Angreifer unermüdlich und hatte Möglichkeiten, doch konnte er eben keine davon verwerten und wartet so immer noch auf seinen ersten Saisontreffer. Zum Vergleich: Embolo gab mit fünf die meisten Torschüsse ab und traf nicht. Daniel Caligiuri dagegen vier und traf zum 1:1-Ausgleich. Das hat dann an diesem Nachmittag auch den Unterschied gemacht.

In der Schlussphase mangelt es an Konzentration

Und dann sitzen die Fohlen in den entschiedenen Momenten in der Defensive nicht fest genug im Sattel, denn beim Ausgleich waren die in Weiß gekleideten Hausherren im eigenen Strafraum in der Überzahl, konnten die Kugel aber nicht klären. Und so kam es, wie es kommen musste. Die Fohlenelf bekam in der leidenden Schlussphasen-Diskussion den nächsten Knackpunkt.

Der spät gefressenen Ausgleich war bereits der fünfte in der noch jungen Spielzeit, der dritte davon in der Bundesliga. »Wir müssen die späten Gegentore abstellen, wenn es so häufig passiert, ist es irgendwann auch kein Zufall mehr. Wir müssen in der Schlussphase konzentrierter sein«, hob Yann Sommer hinterher den Finger.

Die Borussen scheinen in der Schlussphase immer etwas Wracksauen zu bekommen und produzieren dann Fehler, die postwendend bestraft werden und eine alte Fußballweisheit zum Tragen kommen lassen. „Machst du vorne die Dinger nicht, bekommst du sie hinten.“ Wohlgemerkt mit einer Führung im Rücken. Da mangelt es an der nötigen vollen Konzentration, die auch in diesen Phasen schnell wieder her muss. Zudem ist die Chancenverwertung in dieser Spielzeit noch unzureichend.

Bereits sechs Punkte hergeschenkt

So kam es, dass die Borussen in der Schlussphase zum wiederholten Male einen Sieg verschenkten. Wäre das gegen Augsburg und zuvor gegen Wolfsburg und Union Berlin passiert, hätte man nun sechs Punkte mehr auf der Habenseite und läge mit 18 Punkten gleichauf mit dem BVB und Leverkusen. Hätte, hätte Fahradkette.

Dass gegen den FCA nicht gewonnen wurde, ist zu wenig für die Ambitionen der Fohlenelf, weil man den Anschluss an die Champions League-Plätze etwas verliert. Apropos: Da geht es bekanntlich schon direkt am Mittwochabend weiter. Für die Fohlenelf bietet sich die Chance, auf internationaler Bühne wieder Selbstvertrauen zu tanken. Das nächste Bundesligaspiel ist übrigens gegen Schalke. Und gegen wen die Gelsenkirchener in diesem Kalender das einzige Spiel gewonnen haben, ist bekannt… Die kommenden beiden Gegner haben beide ihre Tücken. Donezk hat nach der 0:6-Klatsche Haare auf den Zähnen und will sich revanchieren, der FC Schalke will endlich den ersten Sieg einfahren. Da ist Borussia gefordert und muss vor allem in der Schlussphase die Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten dringend abstellen. Marco Rose wird in diesem Zusammenhang auch als Psychologe gefragt sein, denn diese Probleme dürfen nicht zu einem Kopfproblem werden.

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