
Erstmals in diesem noch jungen Jahr ist Borussia gegen Leverkusen im heimischen Stadion gefragt. Neuzugang Marvin Friedrich steht den Fohlen dabei bereits zur Verfügung, Adi Hütter lies aber offen ob der Innenverteidiger bereits von Beginn an spielt. Für Matthias Ginter und Denis Zakaria liegen derweil noch keine Angebote vor.
Etwas überraschend, aber sicherlich gut fürs Gemüt und das Selbstbewusstsein war der Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München vor rund einer Woche. Nach erschreckenden Auftritten vor der Winterpause sind die Fohlen nun gut beraten, auch gegen Bayer Leverkusen nochmals einen Gang hochzuschalten und den Schwung aus dem Auswärtserfolg mitzunehmen.
»In München zu gewinnen haben uns wenige zugetraut. Ich habe das Gefühl, dass das der Mannschaft wieder Selbstvertrauen eingeimpft hat. Ich bin ein positiver Mensch, für mich ist das Glas immer halb voll. Wir sind immer noch in einer gefährlichen Distanz nach unten, trotz allem bin ich sehr überzeugt von unserer Mannschaft und dem Potential, das wir haben, sodass wir den Blick nach vorne richten sollten«, machte Adi Hütter klar, in welche Richtung es nach dem freudigen Auftakt in die Rückrunde gehen soll.
Neuzugang bereits eine Option
Freuen durfte man sich in diesen Tagen auch über den Transfer von Marvin Friedrich, der die Borussen bereits jetzt als Innenverteidiger verstärkt und Matthias Ginter bei einem vorzeitigen Abgang schon ersetzen kann. »Die Konstellation hat es hergegeben, dass wir uns jetzt schon mit Union Berlin auf einen Wechsel einigen konnten. Das Geld haben wir uns aus den Rippen geschnitten, aber im Sommer hätten wir ohnehin einen Transfer auf der Innenverteidigerposition tätigen müssen. Daher ist es eine Art Vorgriff auf die kommende Saison. Marvin ist ein sehr mutiger Verteidiger in einem guten Alter, der die Dreierkette sehr gut kennt. Er spricht und organisiert sehr viel – das ist das, was wir brauchen«, äußerte sich Max Eberl zum Neuzugang.
Für Adi Hütter ist der 26-Jährige »im Rhythmus, da er bei Union viele Spiele absolviert hat, deswegen ist er auch eine Option für das Spiel am Samstag«. Ob Friedrich von Beginn an spielt und schon jetzt Matthias Ginter ersetzt ist also noch offen. Apropos: Offen ist auch nach wie vor die Ausgangslage in Sachen Winterverkäufe, denn noch immer besteht die Chance, dass Borussia eine zumindest kleine Ablösesumme für Ginter oder auch Denis Zakaria erzielen kann. Zwar brodelt die Gerüchteküche immer wieder, konkret ist allerdings noch nichts.
Noch keine Angebote für wechselwilliges Duo
»Dass es momentan viele Spekulationen um Denis Zakaria und Matthias Ginter gibt, ist nicht überraschend. Es gibt aber momentan keine konkreten Angebote für sie. Von unserer Seite sind diese Personalien auch generell geklärt. Beide sind aktuell Spieler von uns, die noch ein halbes Jahr Vertrag haben. Wir haben aber immer wieder betont, dass wir, wenn etwas im Winter kommt, womit wir uns aus finanziellen Gründen beschäftigen müssen, nicht ausschließen können, dass einer von beiden den Verein vielleicht noch verlässt«, so Borussias Sportdirektor. Gewissheit werden Eberl und alle Verantwortlichen also tatsächlich erst nach dem 31. Januar haben, dann schließt das Transferfenster für diesen Winter.
Neuhaus wieder auf der Zehn?
Ansonsten kann Adi Hütter personell aus dem Vollen schöpfen und er hat die Qual der Wahl, welche Spieler in der Anfangself gegen Leverkusen stehen. Nach einigen Tagen Ruhepause geht Borussias Trainer davon aus, dass Christoph Kramer »für Samstag eine Option ist«. Gesetzt dürfte wohl auch Florian Neuhaus sein, der nach einer Formkrise im Herbst zuletzt wieder stärker aufspielte. »Mir gefällt er auf der Zehn besser, weil ich ihn nicht als klaren Sechser sehe. Auf der Zehn kann er den letzten Pass spielen und ist spielerisch sehr stark, kreativ und intelligent. Er hat in den vergangenen Wochen auch gezeigt, dass er Tore machen kann«, so Hütter zur Rolle des 24-Jährigen.
Neuhaus und Co. werden am Samstagabend gegen Leverkusen wieder ihr volles Leistungspotenzial abrufen müssen schließlich kommt mit Leverkusen »eine Mannschaft, die Ähnlichkeit mit Bayern hat. Mit Schick hat sie einen einzelnen Stürmer, der sehr torgefährlich ist und den Ball gut behaupten kann. Um ihn herum gibt es sehr viele schnelle Spieler wie Diaby, Wirtz und Bellarabi. Frimpong ist auf der rechten Seite unheimlich dynamisch. Das müssen wir versuchen, in den Griff zu bekommen. Ich hoffe, dass die Mannschaft das gute Gefühl aus dem Bayern-Spiel, auch was die Laufbereitschaft betrifft, mitnimmt, weil wir das am Wochenende wieder brauchen werden.«
Eberl plädiert für mehr Fans
Die Fohlenelf ist gewarnt, schließlich ging das Hinspiel gehörig schief, die Gladbacher verloren generell die letzten vier Bundesliga-Spiele gegen die Werkself. Anders als noch in der BayArena sind nun im Borussia-Park nur sehr wenige Zuschauer zugelassen: Laut der neuen Corona-Schutzverordnung des Lands NRW darf Borussia am Samstag 750 Fans begrüßen. Zwar zeigt Max Eberl »Verständnis für die Entscheidung der Politik«, doch die Bundesligisten haben nachgewiesen, »dass die Stadien keine Gefahrenherde sind. Daher würde ich mir wünschen, dass die Politik im Sport wieder etwas mutiger wäre und wieder mehr Zuschauer zulassen würde«.