Zweiter Doppelpack der Saison und großes Baby-Glück: Für Patrick Herrmann lief es in den vergangenen Tagen so richtig rund. Durch seine beiden Tore trug sich „Flaco“ nun auch endgültig in die Geschichtsbücher der Borussia ein.
Seit Freitagnachmittag Papa
»Es hat geschmerzt das Spiel am Donnerstag nur im Fernsehen zu sehen«, sagte Patrick Herrmann nach der Partie gegen Bremen. Damit stand der 28-Jährige erstmals in dieser Saison nicht im Kader. „Flaco“ hatte aber einen sehr guten Grund für seine Abwesenheit, denn seine Frau Sandra erwartete das erste Kind. Söhnchen Leonard ließ sich aber noch etwas Zeit und erblickte erst am Freitagnachmittag das Licht der Welt.
Gegen Bremen stand Herrmann dann wieder für die kompletten 90 Minuten auf dem Platz. »Vor dem Spiel habe ich nicht so ganz bemerkt, dass mich die Geburt beflügelt«, gestand „Flaco“. Doch wer das Spiel gesehen hat weiß sehr wohl, dass ihm Söhnchen Leonard einen extra Motivationsschub gegeben haben muss.
Aktivposten gegen Bremen
Der 28-Jährige ruderte nach der Partie auch wieder zurück und gab zu, dass »doch etwas Wahres dran ist, dass eine Geburt zusätzlich motiviert«. „Flaco“ zeigte nach dem Augsburg-Spiel wohl seine beste Saisonleistung und hatte mit zwei Toren maßgeblichen Anteil am vierten Heimsieg in Folge. Es hätte sogar gut und gerne noch ein weiterer Treffer werden können, doch Pavlenka fischte seinen Freistoß noch aus dem Winkel. Dabei sollte Herrmann diesen eigentlich gar nicht schießen. »Denis wollte mich erst nicht wirklich schießen lassen, er meinte die Distanz wäre zu groß für mich«, sagte „Flaco“ mit einem breiten Grinsen.
Seine beiden Tore widmete er dann prompt auch der Familie: »Das erste Tor war für meine Frau, die super Arbeit geleistet hat, das Zweite war für meinen Sohn.« Super Arbeit hatte aber auch Herrmann selbst geleistet, denn mit 11,39 gelaufenen Kilometern war er der aktivste Spieler im Borussia-Park. Hinzu kommen noch 26 Sprints, sowie 77 intensive Läufe. Aktuell hat der 28-Jährige den Beinamen „Flügelflitzer“ also mehr als verdient.
Bester Scorer der Fohlen
Insgesamt hat Patrick Herrmann nun schon vier Saisontore auf dem Konto. Zum Vergleich: In den letzten beiden Saisons kam „Flaco“ nur auf drei Treffer. Bei ihm ist auch die Effektivität zurückgekehrt, denn vier seiner 13 Torschüsse landeten im Netz. Damit ist rund jeder dritte Torschuss von Herrmann drin. Durch seinen Doppelpack, übrigens sein zweiter in dieser Spielzeit, hat er sich nun auch in die Geschichtsbücher der Fohlen eingetragen. 44 Bundesliga-Tore und 40 Assists hat er nun auf seinem Konto, damit überholte er Martin Dahlin. Seit Beginn der Datenaufzeichnung in der Saison 1998/ 99 sammelte kein Borusse mehr Scorerpunkte als Herrmann. Dahlin brachte es auf 60 Tore und 23 Vorlagen.
Fans feiern ihren Liebling
»Patrick war durch seine persönliche Situation sehr motiviert. Dafür hat er sich belohnt und dafür lieben ihn die Fans auch«, lobte Marco Rose am Sonntag seinen Offensivspieler. Mitspieler Marcus Thuram zelebrierte seinen Eckfahnen-Jubel diesmal mit dem Trikot von Borussias Nummer sieben. Die ultimative Belohnung folgte dann aber von der Nordkurve, denn zum zweiten Mal in der Saison durfte Patrick Herrmann auf den Zaun und die Feierlichkeiten zum vierten Heimsieg in Folge anstimmen.
»Es ist schön vor den Fans zu stehen. Aber ich bin keiner, der unbedingt im Mittelpunkt stehen will. Wir haben es als Team super umgesetzt und Yann hat überragend gehalten«, gab Herrmann zu. Er und seine Kollegen haben jetzt in der Länderspielpause etwas Zeit zum durchschnaufen, dazu kann er sein Baby-Glück in vollen Zügen genießen. Und wenn er mal einen ruhigen Moment hat, schaut sich „Flaco“ »gerne die Tabelle an«…