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Remis in Frankfurt – »Am Ende war es eine absolute Willensleistung«

Marco Rose durfte sich gestern für den Punktgewinn vor allem bei Lars Stindl bedanken. Foto: Dirk Päffgen

Es sah lange so aus, als müsste sich Borussia bei Eintracht Frankfurt deutlich geschlagen geben. Doch die Fohlen bewiesen trotz eines durchwachsenen Spiels eine tolle Moral und nahmen in der Schlussphase dank Lars Stindl noch einen Punkt mit. Dennoch: Den Borussen scheint im Jahresendspurt etwas die Puste auszugehen. Währenddessen haderte Christoph Kramer mit dem Schiedsrichter. 

Starker Beginn, schwache Fortsetzung 

Nach dem Schlusspfiff musste Borussia Mönchengladbach erstmal kräftig durchatmen. Zuvor absolvierten die Fohlen intensive 96 Minuten im ehemaligen Waldstadion von Frankfurt. Sicherlich war der Platz nicht in den besten Verhältnissen, doch die komplette Partie kostete der Elf von Marco Rose viele Körner. Und das obwohl es nach einer Viertelstunde schon 1:0 stand. 

»Wir kommen super rein ins Spiel und haben vor dem Tor schon ein paar Chancen gehabt, um in Führung zu gehen. Nach der Führung haben wir ganz ordentlich weiter gespielt und bekommen dann einen unglücklichen Elfmeter«, kommentierte Lars Stindl die Anfangsphase am Mikrofon von ‚Sky‘. Leider begann mit dem 1:1 eben auch eine sehr schwache Phase der Fohlen. 

Vor allem das 3:1 durch Barkok offenbarte große Schwächen in der Defensive, der Frankfurter dribbelte Borussias Spieler wie Slalomstangen aus. Für den Aufreger des Abends auf Seiten der Fohlen sorgte aber das zwischenzeitliche 2:1, denn bei der Entstehung des Treffers rollte die Kugel bei einem Freistoß der SGE noch auf dem Boden, anstatt ruhig zu liegen. 

Kramer hadert mit Schiedsrichter-Entscheidung 

»Der Ball rollte, ging an uns vorbei und wird in die Tiefe gespielt. Ich bin fest davon ausgegangen, dass der Schiedsrichter das Tor zurück nimmt. Darüber braucht man sich jetzt aber auch nicht mehr nicht aufregen«, hakte Stindl die Szene für sich ab. Christoph Kramer allerdings redete sich im anschließenden Sky-Gespräch etwas in Rage und äußerte seinen Unmut über die Entscheidung von Benjamin Cortus. 

Vor allem fühlte sich der Weltmeister von 2014 an unzählige Entscheidungen in ähnlichen Situationen gegen ihn erinnert. »Ähnliche Szenen wie beim 2:1 wurden mir in meiner Karriere schon häufig abgepfiffen«, meinte Kramer. Doch damit nicht genug, denn der Frust beim 29-Jährigen nach dieser Fehlentscheidung saß tief. 

»Bei uns hören in der Situation zwei Spieler auf zu laufen, das ist eine ganz klare Fehlentscheidung. Ich habe den Schiedsrichter darum gebeten, sich die Szene nochmals anzuschauen, er hat aber ‚nein‘ gesagt. Das stellt dann den komplette Spielverlauf auf den Kopf. Für mich ist es auch der absolute Wahnsinn, dass der VAR nicht eingreift. Regeltechnisch mag das in Ordnung sein, aber der Schiedsrichter hätte etwas mehr Fingerspitzengefühl zeigen können«, beschrieb Kramer seine Gedanken zur strittigen Entscheidung. 

Sicherlich hat Borussias Nummer sechs absolut recht, doch die Fohlen müssen in der Szene so professionell und abgeklärt sein und den Spielzug zumindest noch zu Ende spielen. Nach den drei Gegentoren schien auch erstmal der berühmte Stecker gezogen, lediglich nach der Halbzeit gab es seitens der Fohlen ein kleines Aufbäumen, was letztlich aber auch nicht effektiv genug war. 

Tolle Moral in der Schlussphase 

»Nach der Halbzeit wollten wir den Anschluss finden, aber wir waren nicht zwingend genug. Wir haben die zweiten Bälle nicht mehr bekommen und dann macht Frankfurt es ordentlich«, so Stindl. Bis zur 81. Spielminute schien Borussia auch punktklos wieder die Heimreise anzutreten, doch dann gab es eben die Gelb-Rote Karte für Abraham. In Überzahl wurden die Fohlen zumindest wieder etwas mutiger und konnten vor allem dank Lars Stindl letztlich noch einen Punkt mit an den Niederrhein mitnehmen. 

»Am Ende war es eine absolute Willensleistung und wir haben uns den Punkt verdient«, meinte der Dreierpacker. Denn in der Schlussphase wollte die Fohlenelf »die Qualität auf den Platz bringen und nicht nur spielerisch, sondern auch emotional dagegen halten«. Dennoch konnte Stindl nach Schlusspfiff »das Spiel nur schwer einordnen«. 

Fohlen geht die Luft aus 

Nach dem Spielverlauf und den Szenen gegen die Fohlen fand Kramer hingegen, dass man »froh sein kann, noch einen Punkt mitgenommen zu haben«. Auch, weil Borussia in den letzten Spieles eins kräftezehrenden Jahres 2020 so langsam aber sicher die Puste ausgeht. Die hohe Belastung durch die Champions League und der Bundesliga machen sich mittlerweile bemerkbar. 

Daran änderten auch die sieben Änderungen in der Startelf im Vergleich zum Unentschieden gegen Hertha BSC nichts, denn auch von der Bank kommt aktuell nicht die große und vor allem erwünschte Entlastung. Insofern ist der Punkt am Ende für die Fohlen doch noch wertvoll, dann dadurch ist die Eintracht noch immer etwas auf Distanz. Das Motto: »Wir nehmen den Punkt mit und konzentrieren uns auf die letzten beiden Spiele.«

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