
Borussia geht mit einer sehr guten Ausgangslage in das Champions League Rückspiel gegen Schachtar Donezk. Die Fohlen sind in Gruppe B mit fünf Punkten Tabellenführer und wollen einen weiteren, großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen. Verzichten muss Marco Rose immer noch auf den Corona-Infizierten Ramy Bensebaini, Alassane Pléa könnte morgen schon wieder spielen.
Spiel gegen Augsburg ist abgehakt
Der Schock am Samstagnachmittag war groß: Zum wiederholten Male verspielte Borussia Mönchengladbach in der Schlussphase eine Führung und verschenkte wichtige Punkte in der Bundesliga. Auch in der Königsklasse machten die Fohlen gegen Inter Mailand und Real Madrid bereits diese schmerzvolle Erfahrung.
Trotzdem ist Borussia nach bärenstarken Auftritten in der Gruppe B mit fünf Punkten Tabellenführer, doch mit den verschenkten vier Zählern wäre der Einzug ins Achtelfinale fast schon beschlossene Sache. Und so musste Marco Rose nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg auch als Psychologe ran, denn die Last-Minute-Tore dürfen keinesfalls zu einem Kopfproblem werden.
»Grundsätzlich haben wir die Problematik mit den späten Gegentoren gehabt, wir hätten sie gerne abwendet. Aber der Trainer und sein Team haben es vorgestern gut analysiert und wir sind auf die vermeidbaren Situationen eingegangen. Die Dinge sind jetzt aber abgehakt und wir schauen sehr positiv auf dieses richtungsweisende Spiel morgen«, betonte Lars Stindl auf der abschließenden Pressekonferenz.
Ergebnis aus dem Hinspiel zählt morgen Abend nicht
Trotzdem waren Rose und Stindl am Dienstagmittag bemüht, die Bedeutung der Partie gegen die Ukrainer nicht größer zu machen als sie ohnehin schon ist ist. »Wir machen einen Haken an das 6:0, es war ein Top-Spiel von uns. Wir wissen aber auch was morgen an Qualität auf uns zukommt uns das wir hart arbeiten müssen um gegen diesen Gegner zu gewinnen. Auch wenn die letzten zwei Ergebnisse in der Liga nicht positiv waren, war die Art und Weise wie wir gespielt haben grundsätzlich in Ordnung. Das nehmen wir mit ins Spiel morgen und wollen natürlich gewinnen«, sagte Borussias Trainer.
Vor allem aber ist hinsichtlich der Ausgangslage keine extra Motivation gefragt, Lars Stindl und seine Spielerkollegen wissen worum es im heimischen Borussia-Park geht. »Wir sind sehr ambitioniert und wir haben die Hälfte der Gruppenphase gespielt und versuchen aus dieser Situation etwas ganz Besonderes zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in den Rückspielen gegen diese Mannschaften punkten können uns uns am Ende der Gruppe gegen diese Mannschaften durchsetzen können«, zeigte sich Borussias Kapitän hochmotiviert.
Beim Hinspiel in Kiew fegten die Fohlen Schachtar Donezk mit 6:0 vom Platz und feierten somit einen historischen Sieg, denn es war bis dato der höchste Sieg in der Königsklasse. Dennoch ist sich Borussia laut Rose »bewusst, dass uns das Ergebnis aus dem Hinspiel nicht mehr hilft. Wir müssen uns jedes Ergebnis neu arbeiten und Schachtar wird ganz anders auftreten und versuchen zu gewinnen. Es wird eine schwierige Aufgabe, es ist schließlich Champions League.«
Hoffnungen bei Alassane Pléa
Überragender Mann an diesem Abend: Alassane Pléa mit seinem Dreierpack. Es besteht auch berechtigte Hoffnung, dass ‚Lasso‘ schon am Mittwochabend wieder mitmischen kann. Der 27-Jährige ist nach seiner Corona-Infektion wieder spielberechtigt. »’Lasso’ hat gezeigt, dass er ein Top-Spieler ist. Alassane ist inzwischen wieder freigegeben und darf wieder trainieren«, gab Rose Entwarnung.
Ob der Franzose am Mittwochabend tatsächlich aufläuft hängt noch davon ab, »wie es bei ihm im Training aussieht, denn er war die letzten Tage Zuhause und hat wenig trainiert«. Auf Ramy Bensebaini muss die Fohlenelf aber definitiv verzichten, der Algerier befindet sich aktuell noch immer in häuslicher Quarantäne.
Warten auf einen Heimsieg im Europapokal
Wichtig wäre auch seit längerer Zeit mal wieder ein Heimsieg, denn im Gegensatz zur letzten Saison ist der Borussia-Park bisher nicht die gewünschte Festung. Lediglich gegen Leipzig konnte die Fohlen in dieser Spielzeit ihr Heimspiel gewinnen. Im Europapokal gab es in den letzten acht Partien im Borussia-Park nur einen Sieg (07.11.2019, 2:1 gegen AS Rom).
Und ein ‚Dreier‘ gegen Donezk könnte das Tor, wie eingangs beschrieben, zum Achtelfinale ganz weit aufstoßen. Trotzdem wurde Borussias Trainer nicht müde zu betonen, dass man einen Schritt nach dem anderen machen sollte. »Es ist und bleibt ein wichtiges Spiel, unabhängig von welcher Tabellenkonstellation. Wir müssen nicht an irgendwelche Dinge denken die uns ablenken. In der Champions League braucht man eine Top-Leistung, egal gegen welchen Gegner. Nach dem Spiel können wir darüber sprechen ob wir einen Schritt nach vorne gemacht haben«, ließ sich Marco Rose auf keine Diskussionen ein.
Vielleicht hat der späte Ausgleich gegen Augsburg also auch etwas Gutes und die Fohlen wissen nun endgültig, dass jede noch so kleine Unachtsamkeit in der Schlussphase bestraft wird. Die Antwort liegt wie immer auf dem Platz und wir können den vierten Spieltag der Königsklasse kaum erwarten…