
Marcus Thuram schloss im großen Interview mit der ‚kicker‘ Montagsausgabe einen Wechsel zu einem anderen Verein vorerst aus. Aktuell gibt es keine Gespräche, vielmehr ist der Franzose Borussia dankbar für das große Vertrauen. Der 23-Jährige stellt in dem Sportmagazin nämlich klar, dass der Wechsel zu den Fohlen goldrichtig war.
»Borussia war die beste Wahl für meine Karriere«
Max Eberl hatte im Sommer 2019 einmal mehr einen richtigen Riecher. Borussias Sportdirektor holte Marcus Thuram für rund 9,00 Millionen Euro vom französischen Klub EA Guingamp an den Niederrhein. Der Rest ist bekannt und eine Erfolgsgeschichte: Schon in seiner ersten Saison entpuppte sich der 23-Jähirge als unverzichtbarer Leistungsträger. In seiner ersten Saison bei Borussia Mönchengladbach schoss Marcus Thuram in allen Wettbewerben zusammen 14 Tore und legte noch gleich neun Treffer auf. Der Neuzugang war auf Anhieb der Top-Scorer der Fohlen.
»Borussia war die beste Wahl für meine Karriere. Ich wusste, dass man jungen Spielern vertraut. Auch Trainer Marco Rose spielt eine wichtige Rolle. Er macht Spieler besser«, sagt Thuram in einem großen Interview mit dem ‚kicker‘. Gleichzeitig bestätigt der Franzose einmal mehr, was vor ihm schon viele Spieler gesagt haben: Marco Rose ist ein hervorragender Trainer, der mit seinem Team die Spieler auf ein anderes Niveau heben kann.
Neuer Nationalspieler in Frankreich
So geschehen auch bei Thuram, denn inzwischen hat er sogar auch den Sprung in die französische Nationalmannschaft geschafft. »Es war eine große Ehre, Teil dieses Teams sein zu dürfen. Und klar, ich will jetzt so lange wie möglich dabeibleiben«, so Thuram zum Sportmagazin. Ein Selbstläufer werden kommende Nominierungen aber nicht, denn der Franzose weiß, dass er vollem selbst mit seinen Leistungen weitere Argumente bringen muss. »Ich weiß, dass viel Arbeit im Training und gute Leistungen im Verein notwendig sind, damit ich wieder eingeladen werde.«
Auch sein Abschneiden mit und bei Borussia hängt natürlich davon ab, ob er mit der ‚Équipe Tricolore‘ im Sommer an der Europameisterschaft teilnehmen wird. Hinzu kommt die hohe Leistungsdichte im französischen Kader, denn es gibt »viele Spieler mit einer außergewöhnlichen Qualität«.
Thuram hat Lust auf noch mehr Königsklasse
Der nächste Schritt ist aber erstmal am Dienstagabend das Weiterkommen in die K.o.-Runde der Champions League. Zwar ist Inter Mailand in der Gruppe B letzter, doch ein Freilos ist das für die Fohlenelf nicht. »Ich will keine Prognose anstellen, unsere Gruppe ist so unglaublich stark besetzt«, so Thuram. Der Franzose selbst hatte mit seinen beiden Toren gegen Real Madrid und drei Vorlagen bisher maßgeblichen Anteil daran, dass sich Borussia in diese Ausgangslage gebracht hat.
»Die Treffer gegen Real Madrid waren ein außergewöhnlicher Moment«, beschreibt Thuram im ‚kicker‘. In diesem Jahr spielt der Sohn von Weltmeister Lilian Thuram erstmals in der Königsklasse. Seine bisherigen Erkenntnisse: »Ein einziger Fehler, und man kassiert das Gegentor. Wir haben es gegen Inter und Real selbst erlebt, wie schon der kleinste Fehler bestraft wird und wichtige Punkte kosten kann. Champions League bedeutet 90 Minuten harten Kampf. Man muss bis zur letzten Sekunde hochkonzentriert sein.« Eine Tatsache, die Borussia bei Inter Mailand und gegen Real Madrid mit den Last-Minute-Unentschieden schon zu spüren bekam.
Das ist nun aber abgehakt und der 23-Jährige hat jetzt Lust auf noch mehr Königsklasse. »Wer einmal Champions League gespielt hat, will am liebsten jedes Jahr dabei sein. Dieses Ziel hat wahrscheinlich jeder, gerade ein junger Spieler«, bekräftigt der Franzose. Ob die Königsklasse aber Einfluss auf seine Karriereplanung hat, darüber hat er bisher »noch nicht nachgedacht«.
Kein Vereinswechsel in Sicht
Vielmehr bekennt sich Marcus Thuram zu den Fohlen und bestätigt gleichzeitig auch, dass er aktuell überhaupt keine Wechselabsichten hat. »Ich konzentriere mich momentan voll, zu 100 Prozent, auf Borussia und bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich habe auch mit keinem anderen Klub gesprochen. Die Borussia hat mir viele Karriereschritte ermöglicht, ich spiele Champions League und habe den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Und ich bin in Gladbach nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch gewachsen, habe mich weiterentwickelt«, bestätigt Thuram.
Tolle und ehrlich Worte eines sehr erwachsenen jungen Mannes, der vor eineinhalb Jahren den Sprung aus seiner Heimat Frankreich nach Deutschland gewagt hat. Von den Gerüchten, dass die Top-Klubs in Europa nahezu Schlange stehen, hat er auch nur aus den Medien gehört. »Persönlich weiß ich von nichts und haben, wie gesagt, auch mit keinem Verein gesprochen«. Es scheint so, als dass sich die Fans von Borussia erstmal weiter auf Tore von Frankreichs neuem Nationalspieler freuen dürfen. Immerhin läuft sein Vertrag auch noch bis zum Sommer 2023.
Und nach seiner Sprunggelenksverletzung verspricht Thuram: Ich kann noch mehr. »Ich spüre, dass ich noch ein bisschen draufpacken kann. Ich muss gestehen: Ich war schon ein bisschen nervös und unsicher, wie das mit der Verletzung läuft. Es war die schwerste Verletzung die ich bisher hatte«, gibt der 23-Jährige ein Versprechen ab. Und wie wir ihn bisher kennengelernt haben wissen wir auch, dass Thuram ein Spieler ist, der seinen Worten Taten folgen lässt. Am besten doch schon in der Champions League gegen Inter Mailand…