Das ist eine faustdicke Überraschung. Borussia Mönchengladbach holt Raúl Bobadilla zurück an den linken Niederrhein. Der 30-Jährige kommt vom FC Augsburg und erhält bei den Borussen einen Zweijahresvertrag. Über die Ablösemodalitäten wurde nichts bekannt.
Es war zweifelsohne eine überraschende Meldung und ein Transfer-Hammer, den Borussia Mönchengladbach da am frühen Donnerstagvormittag vermeldete: „Borussia steht vorbehaltlich der heute stattfindenden sportärztlichen Untersuchungen vor der Verpflichtung von Raul Bobadilla vom FC Augsburg. Der 30-Jährige wird beim VfL einen Zweijahresvertrag unterschreiben“, teilte der Klub mit.
Buchstäblich aus dem stillen Kämmerlein heraus und ohne irgendwelche Anzeichen hat Max Eberl diesen doch überraschenden Deal eingefädelt. Einer, mit dem wohl niemand gerechnet hat. Dass man bei den Borussen noch nach einem Stürmer Ausschau gehalten hat, ist bekannt. Und dass dieser nicht der klassische Mittelstürmer werden würde, sondern einer, der sich in der Box durchsetzen kann, hatte Eberl auch ausreichend erklärt.
Mit Raúl Bobadilla haben Dieter Hecking und Max Eberl nun den Typ-Stürmer gefunden, den sie offenbar gesucht haben: Bullig, robust, zweikampfstark und mit einem gewissen Torriecher ausgestattet. Bobadilla ist sicher ein Spieler, den man nicht unbedingt als Gegenspieler haben möchte.
Allerdings galt der Angreifer gerade in Augsburg als verletzungsanfällig. In der letzten Saison kam er bei den Fuggerstädtern aufgrund einer Schulterverletzung und anhaltender Wadenprobleme nur auf 18 Bundesligaeinsätze, in denen er vier Tore erzielte und zwei Vorlagen gab.
Auf der anderen Seite scheint der Angreifer, der auch auf beiden Flügeln eingesetzt werden kann, mit dem Alter gereift zu sein. Früher neben dem Platz oftmals aus dem Rahmen gefallen, hat man in Augsburg nichts von irgendwelchen Eskapaden außerhalb des Platzes gehört.
Ein weiterer Vorteil: Der Angreifer braucht null Eingewöhnungszeit, da er die Borussen so gut kennt wie kaum ein anderer. Bereits von 2009 bis 2011 spielte Bobadilla mit eher mäßigem Erfolg am linken Niederrhein, ehe er über die Young Boys Bern und den FC Basel, mit dem er in der Saison 2012/2013 Schweizer Meister wurde, zum FC Augsburg wechselte. Dort kann er auf 94 Bundesliga-Spiele, in denen er 21 Tore erzielte und 10 Vorlagen gab, zurückschauen.
Für den in Argentinien geborenen aktuellen Nationalspieler von Paraguay beginnt nun die zweite Amtszeit bei den Borussen. Über die Ablösemodalitäten wurde nichts bekannt. Der Angreifer hatte erst im Januar seinen Vertrag in Augsburg bis 2020 verlängert. Sein aktuelller Marktwert wird auf 4 Millionen Euro taxiert. In diesem Bereich dürfte dann auch die Ablösesumme liegen.
Bobadilla kennt die Bundesliga und beherrscht die deutsche Sprache. Keine allzu schlechten Attribute, die wohl den Ausschlag dafür gegeben haben, diesmal einen Offensivmann zu holen, der nicht in den sonstigen Weg der Borussen passt: Jung, talentiert, entwicklungsfähig. Gesucht wurde ein Spieler, der in der Lage ist, sofort zu helfen und das Offensivproblem zu lösen. Man darf gespannt sein, ob und in wie weit Raúl Bobadilla das jetzt bei den Borussen gelingt.