Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (15:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt plagen Dieter Hecking die Personalsorgen. Für Jonas Hofmann wird es ebenso wenig reichen wie für Ibrahima Traoré, der sich in der kommenden Woche einem operativen Eingriff unterziehen muss.
In dieser Woche konnte Jonas Hofmann zumindest wieder ein paar lockere Laufrunden drehen. Doch bereits zwei Tage vor der schwierigen Auswärtsaufgabe bei Eintracht Frankfurt ist klar, dass ein Einsatz für den Mittelfeldspieler am Sonntag noch zu früh kommt, nachdem er sich am vergangenen Wochenende eine Prellung am Sprunggelenk mit Knochenhautreizung zugezogen hatte. Denn mehr als Laufen ist dann eben doch noch nicht drin.
»Bei allem, was mit der Innenseite gespielt werden muss, spürt er noch die Schmerzen von dem Tritt. Er sagt selber, dass die Gefahr zu groß ist, einen weiteren Tritt auf die Stelle zu bekommen und dann eine größere Verletzung zu erleiden. Deshalb gehen wir kein Risiko ein und geben ihm Zeit, die Verletzung auskurieren zu lassen«, schildert Hecking.
Leisten-OP bei Traoré
Gegen den VfL Wolfsburg soll Hofmann aber wieder einsatzbereit sein. Eine längere Ausfallzeit kommt auf Ibrahima Traoré zu, der in der kommenden Woche operiert wird. Ihm wird ein Ganglion (eine Art ’Überbein’) im Leistenbereich entfernt. »Er hat immer wieder Probleme damit gehabt. Wir haben gehofft, dass wir es bis zum Saisonende herauszögern können. Es ist kein großartiger Eingriff. Bei normalem Verlauf ist er spätestens nach der Länderspielpause wieder im Trainingsalltag dabei«, so Dieter Hecking auf der Pressekonferenz am Freitagmittag. Damit wird Traoré etwa vier bis sechs Wochen ausfallen. »Die Ärzte haben uns gestern empfohlen, die geplante OP jetzt schon vorzuziehen. Deshalb wird das jetzt kurzfristig in der nächsten Woche gemacht.«
Hecking kennt »wahres Gesicht« von Traoré nicht
Für Traoré geht eine lange Leidenszeit weiter, denn in den letzten beiden Jahren ist er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden. »Es war leider nie so, dass ich sein wahres Gesicht auf dem Platz gesehen habe. Er ist total unglücklich darüber, dass er in den letzten zwei Jahren nicht sein wahres Potenzial hat abrufen können. Ich würde alles dafür tun, dass er uns so helfen kann, dass wir sehr viel Freude an ihm haben. Er kann mit seiner individuellen Qualität für neue Spielsituationen auf dem Platz sorgen«, so Hecking.
Hoffnung auf Saisonendspurt
»Das hat er leider bisher nicht zeigen können. Wer Ibo sieht, wie er damit umgeht – das macht er in einer herausragenden Art und Weise. Man hat der Mannschaft gestern angemerkt, als wir sie darüber informiert haben, dass da viel Mitgefühl vorhanden ist. Ich wünsche ihm einfach, dass er jetzt diesen letzten Schritt der langen Leidenszeit macht und dass er uns dann in der entscheidenden Phase der Saison mit allem, was er kann, zur Verfügung steht«, hofft Hecking auf eine schnelle Genesung seines Flügelflitzers.
Neben den Langzeitverletzten Raffael (Schlüsselbeinbruch) und Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel) wird Dieter Hecking somit kurzfristig auf zwei weitere Spieler verzichten müssen. Auf der Achterposition liegt es nahe, dass Dieter Hecking auf Christoph Kramer zählen wird, der mit seinem Jokertor auf Schalke zuletzt zeigte, dass auf ihn gänzlich Verlass ist.