Die U19 von Borussia Mönchengladbach hat an den Ostertagen bei der internationalen „Champions Trophy“ die aufsteigende Form der letzten Wochen bestätigt. Erst im Finale unterlag man der Japanischen Hochschulauswahl mit 1:2. Wir haben einige Stimmen der Nachwuchsfohlen gesammelt, darunter auch die beiden Winter-Neuzugänge Justin Steinkötter und Riccardo Gyrm.
Für Torjäger Justin Steinkötter, der in der Winterpause von Preußen Münster zu den Borussen kam, endete das Turnier weniger erfreulich. Die Siegerehrung erlebte er auf Krücken, nachdem er sich eine Verletzung des Mittelfußes zugezogen hatte. Sein Trainer hofft, dass es sich lediglich um eine Prellung handelt, eine genaue Diagnose steht allerdings noch aus. Auch in Düsseldorf erwies sich Steinkötter als treffsicher. Bis zu seiner Verletzung konnte er zwei Turniertore erzielen. Mittlerweile ist er seit drei Monaten im Borussen-Internat zu Hause. »Ich habe mich schon gut hier in Gladbach eingelebt“, erzählt er. Zweimal traf er in der A-Junioren Bundesliga-West für seinen neuen Klub, in dem er sich bisher gut zurechtgefunden hat. »Die Schnelligkeit ist auf jeden Fall meine Stärke. Vor dem Tor fehlt manchmal noch der letzte Tick und mein Kopfballspiel könnte noch besser werden«, sagt er über sich selbst. Und an wem orientiert sich der 18-jährige gerne? „Ein Vorbild habe ich, der spielt allerdings nicht bei Gladbach: Robert Lewandowski.«
Riccardo Gyrm ist ebenfalls in der Winterpause gekommen, er wechselte von Bayer 04 Leverkusen zur Fohlenelf. Aktuell wohnt der 18-jährige noch in Leverkusen und wird dort in den nächsten Monaten seine Ausbildung abschließen. Im Halbfinale gegen Bremen verwandelte der Mittelfeldspieler einen Elfer, der seine Stärken wie folgt beschreibt: »Mein Passspiel ist nicht so schlecht. Ich habe ein gutes Auge und ein gutes Aufbauspiel. Dann gibt es viele Kleinigkeiten, die ich verbessern kann: Mehr in den Zweikampf und ins Kopfballspiel zu kommen, das sind die Dinge, die mir auch die Trainer vorgeben«, so der polnische Juniorennationalspieler, der im vergangenen Jahr in der U19-Auswahl Polens debütierte. »Für mich ist es ein Traum, mal in der A-Nationalmannschaft aufzulaufen.«
Langhoff als „Bester Torhüter“ ausgezeichnet
Trotz der Finalniederlage bei der Champions Trophy konnte die U19 der Borussia noch einen kleinen Titel mit nach Hause nehmen. Franz Langhoff wurde als „Bester Torhüter“ des Turniers geehrt. »Das ist eine schöne Auszeichnung für mich persönlich, aber ich hätte natürlich gerne den großen Pott mitgenommen«, sagte der Schlussmann, der im Halbfinale gegen Werder Bremen (4:2 n.E.) zwei Elfer halten konnte. »Im Training werden auch immer viele Elfmeter auf mich geschossen. Ich wollte die Bälle parieren und dann sind wir ins Finale eingezogen.« Im Finale war er allerdings machtlos, als die Japaner einen Elfmeter zugesprochen bekamen, den sie im oberen Eck versenkten. Zuvor gelang den weitgereisten Gästen der Ausgleich durch ein irreguläres Tor, das trotz einer vermeintlichen Abseitsstellung gegeben wurde.
»Es war ein harter Kampf«
Thomas Flath, Trainer der U19, zeigte sich darüber enttäuscht: »Wir haben dieses Jahr guten Fußball gespielt und wir waren auch auf einem ganz guten Weg, das Turnier zu gewinnen. Es ist sehr ärgerlich für die Jungs, dass wir durch ein glasklares Abseitstor im Finale das 1:1 kassieren. Da hat man an der Körpersprache gemerkt, dass ihnen das Selbstvertrauen verloren gegangen ist. Insofern tut es mir für die Jungs leid.« Denn seine Mannschaft hätte es verdient gehabt, sich für die gezeigten Leistungen zu belohnen. »Trotzdem können wir das Remis halten oder im Anschluss auch noch selbst das Tor machen«, resümierte Kapitän Mika Hanraths, der ergänzte: „Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, am Ende hat es leider nicht gereicht. Es war ein harter Kampf, wir haben ihn leider verloren.«
Sechs-Punkte-Spiel gegen Bielefeld
Thomas Flath blickte kurz nach dem Turnierende wieder auf die nächsten Aufgaben: »Jetzt muss man erstmal ein, zwei Tage sauer sein dürfen. Ab Mittwoch richten wir den Blick dann wieder langsam nach vorne. Am Sonntag haben wir dann ein wichtiges Spiel im Grenzlandstadion gegen Arminia Bielefeld.“ Die vier Turniertage mit den vielen Spielen auf tiefem Geläuf waren anstrengend, weshalb nun erst einmal die Regeneration im Vordergrund steht. »Wir müssen uns jetzt gut erholen, damit wir am Sonntag volle Präsenz auf dem Platz haben«, so Flath. Am Wochenende soll dann der Sieg gegen Arminia Bielefeld her, die direkt hinter der Elf vom Niederrhein auf dem ersten Abstiegsplatz stehen, jedoch sechs Punkte weniger haben. Mit einem Sieg könnten sich die Jungfohlen, die in der Rückrundentabelle auf dem dritten Platz stehen, daher ordentlich Luft verschaffen.