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Unberechenbar und eiskalt

Borussia Mönchengladbach wollte unbedingt oben dranbleiben in der Fußball-Bundesliga und zudem die Nummer eins am Niederrhein bleiben. Das ist den Borussen mit dem völlig verdienten 4:1-Sieg bei Fortuna Düsseldorf gelungen. Verantwortlich dafür war vor allem eine starke zweite Halbzeit in der ausverkauften Merkur Spiel-Arena und die Tatsache, dass die Fohlen in dieser Spielzeit nicht mehr so leicht auszurechnen sind.

So richtig wusste man nicht, wie man als Beobachter und Sympathisant von Borussia Mönchengladbach in die Partie bei Fortuna Düsseldorf gehen sollte. Nicht zuletzt aufgrund dessen, dass die Fohlenelf zuletzt 1990 in der Landeshauptstadt gewonnen hatte und die mit dem Rücken zur Wand stehende Fortuna mit ihrem neuen Trainer Uwe Rösler alles dransetzen würde, vor ausverkauftem Hause endlich mal wieder einen Dreier einzufahren. Zudem mussten die Fohlen nach dem abgesagten rheinischen Derby eine Zwangspause einlegen. Doch all das machte den Borussen am Ende nichts aus. Im Gegenteil.

In der ersten Halbzeit bekamen die Borussen allerdings die Gier der Düsseldorfer Fortuna nach einem Sieg zu spüren. Die Fortuna verteidigte hoch und unterband immer wieder den Spielaufbau der Fohlen, die dennoch in Führung gingen. Lange hielt diese aber nicht, weil die Rösler-Truppe nicht aufsteckte und prompt zum Ausgleich kam. Dann war Düsseldorf dran und bereitete den Borussen immer wieder Probleme.

Systemumstellung nach der Pause bringt (auch) den Erfolg

Apropos Probleme. Die hatte auch die Dreierkette um Matthias Ginter, Tobias Strobl und Nico Elvedi mit der Marco Rose wie schon in Leipzig begonnen hatte. Besonders auch Tobias Strobl, der erstmals seit dem 15. Spieltag wieder von Beginn an auflaufen durfte, erwies sich in dieser alles andere als sattelfest. Marco Rose hatte das vom Spielfeldrand natürlich erkannt und reagierte in der Pause. Nach dem Seitenwechsel stellte der 43-Jährige um auf Viererkette und brachte Strobl als Aufbauspieler vor die Viererkette um Stefan Lainer, Matthias Ginter, Nico Elvedi und Oscar Wendt.

Im Mittelfeld spielten nun Denis Zakaria und Florian Neuhaus. Die Maßnahmen sollten sich als völlig richtig herausstellen und ein Schlüssel für den fünften Auswärtserfolg der Saison sein. Vor der Pause hatten die Borussen gerade einmal eine Handvoll Torschüsse, nach dem Seitenwechsel waren es 12, woraus dann drei Tore resultierten. Die Borussen machten es nach der Pause deutlich besser und wiesen die Gastgeber, die an der Systemumstellung zu knabbern hatten, in die Schranken. Man hatte nun deutlich mehr Zugriff und zog Düsseldorf den Zahn. Auch defensiv stand die Fohlenelf nun viel besser und ließ kaum etwas zu. Und vorne nutzten die Borussen dann Kontermöglichkeiten, um sich erneut auf die Siegerstraße zu bringen und den Sieg zu betonieren.

Breite des Kaders als Faustpfand und Unberechenbarkeit

Es ist einfach bemerkenswert, welche große Auswahl Marco Rose in seiner Mannschaft hat. Es steckt einfach Qualität in dem Kader, die Marco Rose mit seinem Trainerteam herauszukitzeln weiß. Da hat vor allem auch Max Eberl auch ganze Arbeit geleistet. Ein gutes Beispiel ist da Jonas Hofmann, den man nicht zwingend in der vermeintlichen Stammelf erwartet hat. Doch der Junge blüht derzeit förmlich auf und harmoniert bestens mit Marcus Thuram. Es stimmt einfach in der Mannschaft, die gefestigt wirkt und ein gesundes System gibt. Und Florian Neuhaus scheint dann in der Zentrale doch am besten aufgehoben. Dort war er an alter Wirkungsstätte nicht in den Griff zu kriegen. Gerade die beiden Spieler sind gute Bespiele dafür, dass Rose Spieler weiterentwickeln und besser machen kann.

Jeder will sich unter der Woche im Training anbieten und zeigen, dass er in die erste Elf gehört. Und es ist ein wertvoller Trumpf, wie flexibel die Fohlenelf in dieser Spielzeit ist. War 4-3-3 in der letzten Spielzeit noch nahezu in Stein gemeißelt und die Fohlen waren berechenbar, so können sie aktuell im Spiel auf jede Situation sofort reagieren – und das mit jedem einzelnen Spieler. Die Borussen überraschen ihre Gegner so und zwingen sie zu reagieren. Der Rose-Prozess schreitet also ohne Zweifel voran und die Fohlenelf verinnerlichen mehr und mehr, was sich ihr Fußball-Lehrer vorstellt. 

Den Auswärtserfolg vergolden

Unter all dem stand so unter dem Strich zwar ein Sieg, der vielleicht um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen war, doch war er aufgrund der besseren zweiten Halbzeit mit all den beschriebenen Fakten völlig verdient. Die Borussen hatten nach dem Derby-Ausfall einfach Bock auf drei Punkte, haben ein kompliziertes und keineswegs einfaches Spiel für sich entschieden und bleiben mit einem Spiel weniger oben dran in der Tabelle. Und noch viel besser: Man hat Bayer Leverkusen auf Distanz gehalten und mindestens vier Punkte Vorsprung auf den Tabellensechsten FC Schalke 04, der aber dafür am Sonntagabend auch erstmal in Mainz gewinnen muss.

In der kommenden Woche gilt es nun, den Auswärtserfolg zu vergolden und das Heimspiel positiv zu gestalten – im besten Fall zu gewinnen. Gewiss ebenso keine einfache Aufgabe. Zumal die Kraichgauer ihr Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 2:3 verloren haben und sich im Borussia-Park stets als harte Nuss erwiesen haben. In dieser Form aber – wenn sie im Spiel stabil bleiben und alles abrufen – können die Borussen auch diese ohne Zweifel knacken und seinen Anhängern pünktlich zur „5.Jahreszeit“ allen Grund zum Feiern geben. Und dann ist da ja auch noch ein Spiel zu spielen…

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