
Was war das für ein Fußballabend im vor Freude zu Recht überschwappenden Borussia-Park. Mit 5:0 fegte Borussia Mönchengladbach den FC Bayern München in der 2. DFB-Pokalrunde vom Platz und steht hochverdient im Achtelfinale. Der Kantersieg der Fohlenelf hat gezeigt, was möglich ist, wenn alles stimmt. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.
Wer hätte das gedacht. Mit 5:0 hat Borussia Mönchengladbach den Favoriten aus München aus dem Pokal gekickt. Und das auf eine Art und Weise, die sowohl den neutralen Beobachter als auch nicht zuletzt die Borussen-Anhänger mit der Zunge schnalzen ließ. Man musste sich beim Blick auf die Anzeigetafel ob des deutlichen Ergebnisses indes schon kneifen. Das Schöne: Einen Tag danach war es nach dem Aufwachen kein Schlaf-Traum, sondern ein Traum, der in Erfüllung gegangen war.
VollGAS-Start zieht Bayern den Zahn
Erstmals überhaupt haben die Borussen den FC Bayern aus dem Pokal geworfen. Dass dem so war, hatte vor allem mit der Fohlenelf zu tun, die von ihrem Trainer Adi Hütter top eingestellt war und von A bis Z alles umsetzte und an den Tag legte, was ihr Trainer verlange. Die Borussen gaben gleich zu verstehen, dass man sie nicht einfach so im Vorbeigehen wird schlagen können und dass mit ihnen zu rechnen.
Dass der Borussia-Park dann bereits nach 76 Sekunden in seinen Grundmauern erschütterte, lag am Führungstreffer von Manu Koné. Der Franzose war nach einem Fehlpass von Davies gleich da, spielte schnell zu Breel Embolo, der wiederum für Koné durchließ. Der Youngster fackelte nicht lange und netzte zum 1:0 ein.
Eine eiskalte Dusche für den Rekordmeister, der – ehe er sich so richtig schütteln konnte – gleich den nächsten Gegentreffer kassieren musste und dann nach einer Viertelstunde bereits mit 0:2 zurücklag. Ramy Bensebaini hatte getroffen und dann wenig später per verwandelten Foulelfmeter auf 3:0 gestellt. Tolle und beeindruckende zwanzig VollGAS-Minuten, in denen sich die Borussen förmlich in einen Rausch gespielt hatten, aktiv verteidigten und ihre Möglichkeiten eiskalt nutzen.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann dürfte sich zuhause gefragt haben, ob er denn im falschen Film war. Doch er hatte das richtige Programm an und musste mitansehen, dass die Borussen das Drehbuch und Geschichte geschrieben haben und Adi Hütter der Regisseur einer Mannschaft war, die an diesem Abend alles, aber auch alles richtig machte.
Der FC Bayern hatte sogar Glück, dass er zur Halbzeit „nur“ mit 0:3 in die Kabinen ging. Denn der FohlenExpress kannte keine Handbremse, sondern gab weiter VollGAS. Förmlich überrollt wurde der FCB, der gar nicht wusste, wie ihm geschieht.
Legt Borussia in allen Belangen VollGAS an den Tag, ist eben alles möglich
Am Ende hieß es 5:0 für die Borussen, die an diesem Abend vollends überzeugt und den vermeintlich unbezwingbaren haushohen Favoriten zerlegt haben. »Gladbach hat heute ein Weltklasse-Spiel gemacht«, sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger in der Analyse des Spiels. Womit der Ex-Nationalspieler natürlich Recht hatte. Es war einfach ein berauschender und toller Fußballabend, an dem die Fohlenelf von A bis Z überzeugte und – um bei dieser Analyse zu bleiben – von vorne bis hinten VollGAS an den Tag legte. Und ist eben genau das zu 100 Prozent der Fall, ist mit dieser Mannschaft alles andere als gut Kirschen essen. Dann sind solche Abend wie diese, an denen man gegen Gladbach auch in dieser Höhe verdient verlieren kann, möglich. Diese Fohlen machen Spaß und zeigen, was in ihnen steckt.
Die Junge Garde macht Spaß
Auch an dieser Stelle ist schon oft über die ‚jungen Wilden“ um Joe Scally, Jordan Beyer, Luca Netz und Manu Koné gesprochen worden. Nach diesem Spiel verdienen sie es erneut, gelobt zu werden. Einfach stark, wie sie sich gegen die Weltstars behauptet und sie mitunter auch ‚abgekocht‘ haben. Und auch die ‚alten Hasen‘ um Matthias Ginter und Nico Elvedi haben gezeigt, wie wichtig sie für diese Mannschaft sind.
VollGAS-Zusammenhalt bei den Fohlen
Apropos Mannschaft. Wie intakt und wie groß der Zusammenhalt dieser Truppe ist, hat eine Aktion nach Schlusspfiff nachhaltig unter Beweis gestellt. An Tony Jantschke, der sich eine Mittelgesichtsfraktur zugezogen hatte und wohl bis Januar ausfallen wird, wurde bei den anschließenden Feierlichkeiten mit einem am Tornetz hängenden Trikot gedacht. Das beschreibt, was für eine – schreiben wir es einfach frei raus – geile Truppe das ist.
Und womöglich erhält Jordan Beyer dann am Sonntagabend auch eine derartige Würdigung. Er hätte es ebenso verdient. Denn wenn man ein Tränchen nach diesem historischen Abend vergießen kann, dann ist es dieser Wermutstropfen. Wie die Borussen bekannt gaben, zog sich der U21-Nationalspieler gegen Bayern München eine Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung im Oberschenkel zu und wird vorerst fehlen.
In der Liga genauso mit VollGAS
Beyer wird seiner Mannschaft gegen Bochum also nicht zur Verfügung stehen. Unterdessen dürfen die Borussen den Sieg gegen den FCB gewiss auskosten, müssen sich dann aber wieder auf den Ligaalltag konzentrieren. Und dort geht es gegen den VfL Bochum, der nach dem Weiterkommen im Pokal gegen Augsburg ebenso Rückenwind haben und das Ziel haben dürfte, aus dem Borussia-Park etwas mitzunehmen. Wenn die Borussen genau das an den Tag legen wie gegen Bayern, dann kann es an Halloween richtig gruselig für den ‚anderen‘ VfL werden…