Daniel Farke befindet auch aufgrund von Corona in Quarantäne. Foto: Dirk Päffgen.
Die 1:5-Klatsche von Borussia Mönchengladbach beim SV Werder Bremen tut zweifelsohne weh, war aber insofern verdient, weil sich die Borussen in der Anfangsviertelstunde überrollen ließen und überhaupt nicht da waren. Darüber muss gesprochen werden und dann heißt es Mund abwischen, Kopf nach oben und im Derby die passende Antwort geben. Dass Daniel Farke Corona hat, passt dann zu diesem Abend. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unsrem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.
Lange um den heißen Brei rumreden muss man in der Nachbetrachtung des Spiels der Borussen an der Weser nicht, denn klar ist: Das war einfach eine ganz schlechte Leistung. Ein VollGAS-Blackout, um bei dieser Analyse zu bleiben.
Von Beginn an waren die Borussen – warum auch immer – geistig nicht anwesend und haben sich förmlich überrollen lassen. Bremen hat es ohne Frage gut gemacht, doch wurde es ihnen auch einfach gemacht. Durch die Fohlen eben, die sich hinten haarsträubende Fehler erlaubten und die Bremer dazu einluden, gleich die ersten drei Möglichkeiten zu verwerten.
Dazu passte dann, dass Ramy Bensebaini ein Eigentor mit der Hacke unterlief. „Zur Schau stellen“ wollte Farke den Algerier dann aber nicht. »Ramy weiß selbst, dass er beim Stand von 0:3 nicht versuchen sollte, eine Flanke mit der Hacke zu klären«, so Borussias Trainer. Schließlich war es auch Bensebaini nicht alleine, der es verbockt hat.
Farke hätte zur Pause gleich mehrere Borussen austauschen können. Schließlich standen alle neben sich. Auch Manu Koné war weit von seiner Form der letzten Wochen entfernt. Doch er entscheid sich gegen Wechsel. Alleine auch deswegen, um seinen Spielern die Chance zu geben, das bis dahin Verbockte zumindest einigermaßen gerade zu biegen. Keine schlechte Maßnahme des Trainers, der sich hinterher in seiner Entscheidung bestätigt sah.»Gemessen an den Rahmenbedingungen haben wir eine ordentliche zweite Halbzeit gespielt. Wir waren kurz davor, nochmal den Fuß in die Tür zu bekommen, aber der fünfte Treffer hat uns den Stecker gezogen«, sagte Farke.
Dem war in der Tat so. Aber die Einstellung und Herangehensweise nach der Pause gibt zumindest ein einigermaßen gutes Gefühl in der Hinsicht, dass man nicht komplett zusammengefallen ist. Die erste Halbzeit ging so in keiner Weise, das wissen die Borussen.
Darüber werden sie sprechen, die richtigen Schlüsse ziehen und dann muss im Derby eine VollGAS-Reaktion her. Farke wird seine Mannschaft genau kennen und weiß, wie er sie abholen muss, damit das Derby nächste Woche ein Fest werden kann. Jedenfalls darf man guter Dinge sein, dass die erste Halbzeit ein Ausrutscher war, der so nicht mehr vorkommen wird – weil die Mannschaft unter Farke deutlich gefestigter ist, als in der Vorsaison. Schade ist, dass das Torverhältnis durch die fünf Gegentore gelitten hat.
Unabhängig davon war es top, wie Daniel Farke die Niederlage hinterher analysiert hat. Klar, deutlich und mit Argumenten hat er es auf den Punkt gebracht. Nico Elvedi spielte mit angebrochener Nase, Yann Sommer hatte sich in der Nacht zuvor mehrfach übergeben und Bensebaini war auch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte. »Aber wenn ich das anführe, hört sich das nach Entschuldigung und Selbstmitleid an. Wenn die Jungs auf dem Platz sind, dann müssen wir abliefern. Ansonsten darf ich sie nicht aufstellen. Wir suchen keine Ausflüchte und wissen, dass wir nicht bei uns waren in den ersten 15 Minuten«, sagte der Coach.
Das ist auch eine VollGAS-Analyse des Trainers, der weiß, was er tut und jetzt tun muss, damit im Derby eben die richtige Antwort kommt. Zunächst wird er dazu aber nicht auf dem Platz stehen können, weil er positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Auch das passt zu einem Abend zum Vergessen. Mund abwischen, weiter geht’s!