Hängende Köpfe nach der Last-Minute-Pleite in Köpenick. Foto: Dirk Päffgen.
Dass Borussia Mönchengladbach bei Union Berlin keine Punkte einfuhr lag vor allem daran, dass sich abermals Fehler leistete, die eben kosteten. Zudem lässt die dünne Personaldecke keine Impulse von der Bank zu. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unsrem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.
Am Ende gab es An der Alten Försterei wie schon in der Vorwoche gegen Frankfurt lange Gesichter bei den Borussen. In der 7. (!) Minute der Nachspielzeit versetzten die Eisernen der Fohlenelf den Knockout. Zustande kam der nach einer kurz ausgeführten Ecke, die Borussen schliefen hinterher im Kollektiv.
Dabei sah es zumindest bis zur 79. Minute so aus, als können die Borussen ein Geburtstags-Geschenk von drei Punkten bereiten. Weil sie bis dahin einen guten Plan hatten, der funktioniert hat. Doch erst patzte Sommer-Vertreter Tobias Sippel, ehe man eben bei oben erwähnter besagter Szene völlig pennte und Union so zum Sieg verhalf. Tobias Sippel weiß selber, dass er die Kugel haben beziehungsweise rausboxen muss, wenn er rauskommt. Natürlich tauscht man einen Keeper nicht gleich aus, aber
Daniel Farke wird mit seinem Keeper reden (müssen) und entscheiden, ob er eine Veränderung vornimmt oder nicht.
Dass man am Ende die Heimreise ohne etwas Zählbarem antreten musste, haben sich die Borussen dann eben auch selbst zuzuschreiben. Es sind diese ständigen individuellen Fehler, die die Borussen in den letzten Wochen um Punkte bringen. Dazu kommt die personelle Lage, die es Daniel Farke sicherlich auch nicht einfach macht. In Berlin saßen bis auf Tony Jantschke und Patrick Herrmann ausschließlich Youngster auf der Bank, die offensichtlich nicht so weit und/oder in der Lage sind, in eine solche Situation zu kommen.
Kaderveränderung von Nöten
Das ist definitiv ein Problem, wenngleich die Mannschaft, die in Berlin auf dem Platz stand, qualitativ in der Lage sein muss und ist, ein solches Spiel zumindest mit einem Punkt zu beenden. Im Winter muss eine Veränderung im Kader her – wie auch immer das zu realisieren ist.
Sollten Ramy Bensebaini und Marcus Thuram ihre Verträge nicht verlängern wollen, müssen sie verkauft und der Kader mit diesem Geld verstärkt werden. Diese beiden Spieler müssen im Winter ein Commitment abgeben oder eben sagen, dass sie eine neue Herausforderung annehmen wollen, damit der Klub handeln kann. In der Kaderstruktur hapert es. Aber das dem so ist, ist nicht erst in diesem Sommer passiert…
Apropos. Für Daniel Farke ist die aktuelle Situation nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Die Niederlagen machen das gewiss nicht einfacher. Insofern muss man jetzt mit VollGAS die Ärmel hochkrempeln und in den letzten Spielen bis zur Winterpause eine Tabellensituation schaffen, die es wieder in Ruhe zulässt, den von Farke eingeschlagenen Weg und die Idee vom Fußball weiter zu perfektionieren. Die Richtung ist erkennbar, aber es fehlt noch an vielem. Zum Beispiel, an der Offensive. Denn es ist bezeichnend, dass in Nico Elvedi in Berlin abermals ein Abwehrspieler getroffen hat. Es wird auf jeden Fall ein sehr langer Weg…