Marcus Thuram erzielte einen Treffer gegen Wolfsburg. Foto: Dirk Päffgen.
Borussia Mönchengladbach hat sich nach 0:6-Klatsche bei Borussia Dortmund beim 2:2-Remis gegen den VfL Wolfsburg verbessert gezeigt. Vor allem bewies man nach 0:2-Rückstand Comeback-Qualitäten und ergatterte einen verdienten Punkt. Auf der anderen Seite bleiben die eklatanten Fehler im Abwehrverhalten. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unsrem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.
Es ist gewiss nicht einfach, in diesem Tagen über Fußball zu sprechen. Die schönste Nebensache Fußball macht ihrem Namen alle Ehre und gerät in den Hintergrund bei all den schrecklichen Meldungen über den Ukraine-Krieg, der die tägliche Berichterstattung in den Medien bestimmt und – gelinde gesagt – für Kopfschütteln sorgt.
Dazu ereilte Borussen-Familie unter der Woche dann auch noch die schreckliche Nachricht, dass Jungprofi Jordi Bongard bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist – mit gerade einmal zwanzig Jahren endete ein Leben, dass gerade erst begonnen hatte.
Gerade das hatten die Borussen zu verkraften und mussten damit umgehen, in der Vorbereitung auf das wichtige Spiel gegen den VfL Wolfsburg. Einem Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, dem man die Punkte abnehmen wollte.
Dass das am Ende nicht ganz gelungen ist, ist schade, denn es wäre durchaus möglich gewesen. Unter dem Strich geht das Remis aber in Ordnung. Wolfsburg hätte einen Elfmeter bekommen können, der Treffer von Matthias Ginter in der Nachspielzeit hätte auch gelten können.
VollGAS-Einstellung und Moral sorgt für Punkt
Was nach dem Spiel gegen Wolfsburg bleibt ist, dass die Truppe da ist, lebt und gewillt ist, das anzunehmen, worauf es im Kampf um den Klassenerhalt ankommt: Alles geben, nie aufgeben und kämpfen. Gegen Wolfsburg haben die Borussen Moral bewiesen und einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 gedreht. Das sind Comeback-Qualitäten, die es braucht, wenn man unten rauskommen will. Man ist hat sich nicht hängen lassen, sondern ist gelaufen und hat dann zwei schöne Angriffe mit schönen Kopfballtoren abgeschlossen.
VollGAS-Zusammenhalt
Und auch die Reaktionen der Mannschaft vor allem nach dem Ausgleich und dem vermeintlichen Siegtreffer zeigen, dass da klein Blatt zwischen passt. Die Spieler haben sich zusammen gefreut, auch die Bank ist aufgesprungen und hat sich auf Matthias Ginter gestürzt, ein Lars Stindl ist am Spielfeldrand vorangegangen und hat mit Gestik mitgefiebert („Heiße Diskussionen mit Jörg Schmadtke). All das ist, um diese Analyse beim Wort zu nehmen, VollGAS-Zusammenhalt.
Das ist erfreulich und macht Mut für die kommenden Wochen. Auch Marcus Thuram sollte das Tor den Aufwind geben, den Alassane Plea seit Spielen hat. Erneut war der Franzose an Toren beteiligt und war auch sonst überall präsent. Die Borussen haben investiert in ein Spiel, dass sie verdient gehabt hätten, es zu gewinnen.
VollGAS-Wende in der Defensive muss her
Am Ende gelang das auch nicht, weil die eklatanten Aussetzer im Abwehrverhalten nach wie vor da sind und Sorgen bereiten. Mit dem Spiel gegen Wolfsburg haben die Fohlen zwölf Spiele nicht mehr zu Null gespielt und kassierten die Gegentore 47 und 48 (nur Greuther Fürth und Hertha BSC haben mehr). Dazu kassierte man vor Wolfsburg 36 Torschüsse nach Kontern – so viel wie kein anderer Klub. Werte, die die Probleme umschreiben bei den Borussen, die gegen die Wölfe auch wieder zwei billige Gegentore kassierten, wo Matthias Ginter und Co. nicht gut aussahen beziehungsweise schlichtweg pennten.
Es darf nicht passieren, dass man gut und vielversprechend beginnt, nach 35 Sekunden die erste gute Möglichkeit hat, sich dann aber wieder mit dem ersten gegnerischen Angriff ins Hintertreffen bringt. Dazu hätte es zur Pause eigentlich 3:1 für Wolfsburg stehen müssen, weil man den Wölfen gegen den Ball erneut zu viel Raum gelassen und nicht aufgepasst hat. In diesem Bezug muss eine VollGAS-Wende her. Denn so ‚muss‘ man einfach immer zu viele Tore schießen, um gewinnen zu können.
Gewonnen haben die Borussen gegen Wolfsburg nicht, aber sie haben gezeigt, dass sie verstanden haben, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Da kann dieser Punkt noch wertvoll sein. In den kommenden Tagen gilt es weiter vor allem daran zu arbeiten, defensiv sattelfester zu stehen und die Fehler gen Null tendieren zu lassen.
Und dann muss man mit voller Konzentration in die Aufgabe in Stuttgart gehen und beim seit neun Ligaspielen sieglosen VfB (2 Remis, 7 Niederlagern) punkten und fungiert hoffentlich nicht als Aufbaugegner…