
Nach zuletzt zwei Siegen in Folge ist Borussia Mönchengladbach vor allem punktmäßig wieder in der Spur – und will das natürlich auch bleiben. So soll gegen Hertha BSC Berlin der nächste Dreier her. Das muss es auch. Borussias Trainer Marc Rose muss dabei aller Voraussicht nach auch auf Nico Elvedi verzichten.
Sieg gegen den nahezu seestehenden Absteiger FC Schalke 04, Sieg gegen den SC Freiburg. Zwei Siege, volle Punktzahl – zuletzt gelang das der Fohlenelf im Januar, als man hintereinander gegen Werder Bremen (1:0) und Borussia Dortmund (4:2) gewann. Drei Bundesliga-Siege in Folge gab es in dieser Saison allerdings noch nicht. An diesem Wochenende soll diese Statistik aufpoliert werden.
Damit das gelingt, dürfen die Borussen in der Bundeshauptstadt auf keinen Fall so auftreten, wie in der ersten Halbzeit gegen Freiburg. Da lahmte die Fohlenelf gehörig und hatte neben einem starken Yann Sommer auch das nötige Glück, zur Pause nicht schon aussichtslos zurückzuliegen. Gerade die ersten 45 Minuten hat Marco Rose mit seiner Mannschaft unter der Woche aufgearbeitet.
Rose hat mit den Borussen über Freiburg gesprochen
»Freiburg hat es gegen uns unglaublich gut gemacht. Es hatte ein starkes Positionsspiel und hat die Bälle auf den Punkt genau gespielt. Wir sind in fünf, sechs Situationen vor der Pause in die Angriffe von Freiburg reingelaufen, waren nicht auf den Punkt da, haben den Pressing-Moment nicht gefunden und sind falsch angelaufen«, schaute Rose am Donnerstag auf das Spiel zurück und versicherte: »Das haben wir in dieser Woche ausgewertet, wir haben darüber gesprochen.«
In Berlin kommt es dann auf die Umsetzung und darauf an, über die vollen 90 Minuten plus Nachspielzeit voll da zu sein – damit man auf der Zielgeraden der Saison weiter im Rennen um Europa bleibt. Vier Punkte Rückstand sind es aktuell auf Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Das Duo liegt punktgleich mit jeweils 43 Punkten auf Platz fünf und sechs.
»Hinter uns liegt eine schwierige Phase. Zuletzt haben wir aber zweimal in Folge gewonnen. Das war wichtig. In erster Linie geht es für uns jetzt darum, die zurückliegenden Erfolge zu bestätigen – dass wir nach Berlin fliegen, dort ein gutes Spiel machen und auf die nächsten drei Punkte hinarbeiten«, gab Rose die die Parole aus. »Schon in der Vergangenheit haben wir immer klare Ziele formuliert. Daher war es für uns erst einmal wichtig, in die Spur zurückzufinden. Jetzt müssen wir in dieser bleiben.«
Eberl: »Im Kampf um Europa sind wir voll dabei«
»Mit den beiden jüngsten Siegen haben wir uns wieder komplett in den Reigen der Mannschaften eingefügt, die um Europa kämpfen. Und wir haben immer gesagt: Wenn Borussia nach Europa kommt, ist es eine sehr gute Saison gewesen. In der vergangenen Saison war es die Champions League, da haben wir uns am letzten Spieltag noch an Leverkusen vorbeigeschoben. Diese Saison ist die Königsklasse sehr weit weg«, weiß Eberl, stellt aber fest: »Aber im Kampf um Europa sind wir voll dabei. Und wenn wir bis zum letzten Spieltag um Europa kämpfen können, dann ist das etwas Großartiges. Aber natürlich dürfen wir uns dafür jetzt keine größere Schwäche-Periode mehr leisten.«
So ist es. Gegen Berlin müssen quasi erneut drei Punkte her. Und zumindest auf dem Papier sind die Rollen in dieser Partie klar verteilt: Die Borussen gehen als Favorit in die Partie und schielen eben nach oben, die Hertha muss mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz den Blick nach unten richten. Unter Rückkehrer Paul Dardai gelang dem ‚Big City Club‘ in neun Ligaspielen zwar erst zwei Siege, die aber in den letzten beiden Heimspielen. Für die Borussen gab es im Olympiastadion in den vergangenen vier Spielen lediglich einen Sieg (1 Remis, 2 Niederlagen).
»Die Mannschaft hat sich unter Pál Dárdai auch stabilisiert. Er setzt auf eine klare Grundordnung. Bei Union Berlin hat er zuletzt mit einer Viererkette hinten angefangen. Grundsätzlich variiert er aber auch mit einer Fünfer- oder Dreierkette. Davor haben sie immer auch mal in anderen Strukturen gespielt«, hat Rose die ‚Alte Dame‘ studiert. »Ich glaube, Hertha setzt sehr auf defensive Stabilität und aufs Umschalten mit viel Tempo und Physis plus die guten Fußballer.«
Ohne Hofmann gegen Berlin, Fragezeichen hinter Elvedi
Gute Fußballer hat auch Borussias Trainer. Jonas Hofmann und Nico Elvedi gehören auch dazu. Während sich Hofmann nach seiner Covid-19-Infektion weiterhin in Quarantäne befindet und laut Rose »planmäßig nächsten Dienstag wieder ins Training einsteigt«, so steht hinter Nico Elvedi noch ein Fragezeichen. »Nico Elvedi hat noch Schmerzen und konnte heute nicht trainieren. Für ihn wird es für das Spiel in Berlin auch sehr eng«, hat Rose nicht allzu viel Hoffnung.
Sollte der Schweizer ausfallen, könnte Jordan Beyer erneut von Beginn an spielen. Eine weitere Option wäre Tony Jantschke. Verzichten muss Rose in der Bundeshauptstadt weiterhin auf Torben Müsel und Julio Villalba (beide Aufbautraining). Wieder zur Verfügung steht indes Ramy Bensebaini, der seine Gelbsperre abgeben hat. Der Algerier dürfte dann auch wieder in die Startelf rücken und Vertreter Oscar Wendt aus dieser verdängen.
»Dortmund und Leverkusen haben in den vergangenen 20 Jahren einen herausragenden Job gemacht und sind nicht umsonst immer wieder Jäger der Bayern gewesen«, sagte Eberl am Donnerstag. »Und wir sind Jäger im Kampf um die Europapokal-Plätze.« Und die Jagd soll in Berlin keinen Dämpfer bekommen…