Daniel Farke kann gegen Berlin auf Lars Stindl hoffen. Foto: Dirk Päffgen.
Nach dem 2:2-Remis beim FC Schalke 04 peilt Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20:30 Uhr, Borussia-Park) den zweiten Heimsieg der noch jungen Spielzeit an. Borussias Trainer Daniel Farke hat vor dem Spiel gegen die ‚Alte Dame‘ noch mit personellen Fragezeichen zu kämpfen. Derweil könnte Lars Stindl zumindest schonmal wieder auf der Bank Platz nehmen.
Daniel Farke schaute am Mittwoch nochmal auf das 2:2-Remis in letzter Sekunde auf Schalke zurück. Natürlich hätte auch der Coach die drei Punkte gerne mitgenommen, doch war er vor allem zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, die zunächst einen Rückstand in eine Führung gedreht hatte.
Farke lobt Siegermentalität
»Etwas, das ich meiner Mannschaft einimpfen möchte, ist Siegermentalität. Nach dem 0:1 hat das ganze Stadion gebrodelt, die Schalker waren von den Emotionen total aufgepeitscht. Dass wir dann ruhig geblieben sind und uns den Gegner Minute für Minute mehr zurechtgelegt haben, sind Zeichen einer Siegermentalität«, sagte Farke. »Jeder weiß, wie schwierig es ist, wenn man in Rückstand gerät. Auch beim Auftakt gegen Hoffenheim haben wir einen Rückstand gedreht. Mit dieser Mentalität und Geisteshaltung bin ich extrem zufrieden.«
Mentalität und Comeback-Qualitäten, die auch wichtig sind in der Bundesliga und generell. Und dass die Borussen die beiden Tore im letzten Drittel der Partie erzielten zeigt eben auch, dass man sich nie hängen lässt und auch noch Luft bis zum Ende hat. Vier der bisher fünf Tore erzielten die Fohlen nämlich zwischen der 71. und 78. Minute.
Gegen die Hertha sind im besten Fall diese Qualitäten nicht gefordert, weil der berühmte Deckel zugunsten der Borussen schon früher drauf ist. Zumindest der Blick auf die Statistik lässt hoffen, denn von den letzten neun Bundesliga-Heimspielen gegen die Berliner gewannen die Fohlen sieben.
»Wollen den Lauf fortsetzen«
Die Hertha ist unter Neu-Coach Sandro Schwarz mit einer Derby-Niederlage und einem Remis gegen Frankfurt in die Saison gestartet und wird jetzt auch aus dem Borussia-Park etwas Zählbares mitnehmen wollen. Farke »erwartet ein sehr kompliziertes Spiel« und traut den Berlinern in dieser Spielzeit schon etwas zu: »Sandro Schwarz ist ein hervorragender Trainer. Man kann schon jetzt seine Handschrift und klare Abläufe erkennen. Die Berliner haben auf dem Transfermarkt sehr gut agiert, ich bin überzeugt, dass die Mannschaft in dieser Zusammensetzung in dieser Saison viele Punkte einfahren wird.«
Aber eben nicht am kommenden Freitag. »Wir sind voller Respekt vor dem Gegner. Doch auch wir haben viel Qualität und einen guten Start hingelegt. Wir wollen am Freitagabend unseren Lauf an ungeschlagenen Spielen fortsetzen«, so der 45-Jährige. »Dafür müssen wir in allen Bereichen an unser Maximum herankommen und eine Top-Leistung abliefern.«
Trio mit Fragezeichen behaftet – Stindl könnte dabei sein
Das gilt gewiss für alle Borussen. Ob Farke auch gegen Berlin wie schon gegen Schalke keine Wechsel vornimmt, bleibt abzuarten und hängt schlussendlich eben vom Personal ab. Nico Elvedi konnte zuletzt nur individuell trainieren und Ko Itakura konnte am Dienstag nicht trainieren, gab Farke Auskunft über das Innenverteidiger-Duo. Dazu hat Ramy Bensebaini hat einen Schlag auf die Hüfte bekommen und konnte am Dienstag nicht trainieren.
Gute Nachrichten gab es unterdessen über Lars Stindl zu berichten. Der Kapitän ist nach seiner Faszienverletzung im linken Oberschenkel wieder teilweise im Training und könnte am Freitag zumindest schonmal wieder auf der Bank Plan nehmen. »Für 90 Minuten wird es für ihn am Freitag nicht reichen. Es wäre aber schön, wenn er eine Option wäre, da er als Kapitän ein wichtiger Spieler für uns ist«, sagte Farke.
Koné und die gute Balance
Ebenso wichtig ist auch Manu Koné. Auf Schalke war dem Youngster nach einem starken Spiel gegen Hoffenheim dann aber doch anzumerken, dass ihm nach langer Ausfallzeit noch die nötige Matchpraxis fehlt. »Für Manu war es kein einfacher Saisonstart, weil er große Teile der Vorbereitung verpasst hat. Was die Belastungssteuerung angeht, müssen wir eine gute Balance finden, da es für ihn einerseits noch darum geht, Substanz aufzubauen, andererseits müssen wir ihn spielfähig und spielfit halten«, beschrieb Farke.
»Gegen Hoffenheim hat er ein sehr starkes Spiel gemacht, auf Schalke gab es Licht und Schatten. Jeder Trainingstag tut ihm gut. Und es ist auch gut, dass er jetzt wieder eine Trainingswoche mehr im Tank hat. Wir brauchen ihn bei 100 Prozent«, weiß Farke.
In Bezug auf Transfers, gerade für die Offensive, wird man »bis zum Ende des Transferfensters hellwach sein«, wie Farke zu Protokoll gab. Das gilt vor allem auch auf dem Platz am Freitag, damit die gute Serie ausgebaut werden kann. Und würde gegen die ‚Alte Dame‘ ein Heimsieg herausbringen, dann hätte man mit sieben Punkten nach drei Bundesliga-Spielen so viele wie noch nie…