Borussia Mönchengladbach hat am Samstagabend einen gelungenen Saisonstart hingelegt. Nach einer passiven Anfangsphase nahm der VfL das Spiel mehr und mehr in die Hand. Am verdienten 2:0 Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen hatte hinterher keiner Zweifel. Die Stimmen zum Spiel und die Anekdote von Jonas Hofmann und der Dopingprobe haben wir hier zusammengefasst.
Dabei hätte die Partie nach 18 Minuten in die andere Richtung kippen können, denn in diesem Moment klatschte der Kopfball von Leon Bailey aus fünf Metern an die Latte. Noch vor der Pause musste Jordan Beyer in höchster Not auf der Linie für den bereits geschlagenen Yann Sommer retten. »Leverkusen hatte gute Chancen, das darf man nicht verheimlichen. Ich glaube, es war ein sehr, sehr gutes Bundesligaspiel mit recht viel Tempo«, sagte Tony Jantschke nach Abpfiff.
»Achter standen relativ tief«
Bayer erwischte tatsächlich den besseren Start und hatte die klareren Chancen. »In den ersten 25 Minuten haben wir Leverkusen noch in Ruhe gelassen. Unsere neuformierte Viererkette hat so zum ersten Mal in der Bundesliga zusammengespielt. Dadurch haben unsere Außenstürmer viel nach hinten arbeiten müssen, die beiden Achter sind relativ tief gestanden«, fasste Hecking den ersten Spielabschnitt passend zusammen.
»Im Pokal haben wir beide die Runde überstanden, aber du weißt trotzdem nicht, wo du stehst. Das war auch zu Beginn des Spiels noch zu merken. In der ersten Halbzeit war es von uns noch etwas zaghafter, Leverkusen hat zwei größere Torchancen gehabt. Wir hatten den Elfmeter«, so Sportdirektor Max Eberl, der damit die Gelegenheit von Thorgan Hazard ansprach, der die Fohlen vor der Pause in Führung hätte schießen können. Der sonst so sichere Elfmeterschütze brachte die Kugel jedoch zu schwach und unplatziert aufs Tor, sodass Bayer-Keeper Özcan keine allzu großen Probleme hatte, den halbhoch getretenen Ball zu entschärfen. Offensiv brachte seine Mannschaft (noch) nicht viel zustande und es blieb bei lediglich zwei Torschussversuchen. Das sollte sich nach dem Wechsel merklich ändern. »In der zweiten Halbzeit sollte die Mannschaft noch höher attackieren, Leverkusen früher angreifen«, so Hecking über seine Anweisungen an die Fohlenelf.
Jonas Hofmann und die Dopingprobe
Und die setzte das vor dem 1:0 gleich perfekt um. Fabian Johnson provozierte ganz vorne einen ungenauen Pass von Wendell in die Mitte, wodurch Dragovic zu spät kam und Florian Neuhaus im Strafraum ein Bein stellte. Den fälligen Elfmeter schnappte sich nicht wie zu erwarten Raffael, sondern Jonas Hofmann, der Özcan verlud und sicher rechts unten einschob. Für ihn war es das erste Bundesligator im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Entsprechend erleichtert zeigte er sich in den Katakomben. »Ich bin froh, dass ich das mit dem Tor endlich beiseite gestellt habe«, so Hofmann. Wobei er sich an anderer Stelle weit nach Abpfiff noch nicht erleichtern konnte: Hofmann wurde zur Dopingprobe bestellt. Als er um 21:47 Uhr bei den wartenden Journalisten erschien, dachten alle, dass er es nun geschafft hätte. »Da ist noch gar nichts in Sicht«, sagte er lachend. Bevor er jedoch unter die Dusche springen konnte, um anschließend erneut im Dopingraum zu warten, musste er den Medienvertretern erklären, wie er die Situation rund um den Elfmeter erlebte.
Zweiter Elfer für Hofmann im Borussia-Park
»Raffael hat mich gefragt, ob ich schieße und ich habe ›Ja‹ gesagt«, schilderte Hofmann die Situation, in der es so aussah, als würde er die Kugel an Raffael übergeben, dann jedoch nur mit ihm abklatschte. »Im Training schieße ich öfter mal gegen Tobi Sippel. Ganz so weit hergeholt ist es nicht, dass ich mal am Punkt stand. Klar, in einem Bundesligaspiel ist es ein anderer Druck. Aber ich habe einfach mit dem gleichen Gefühl wie im Training geschossen und versucht, den Torwart auszugucken und das hat gut geklappt«, beschrieb der Mittelfeldspieler. »Ich fühle mich jetzt auch so weit, Verantwortung zu übernehmen im Team und deshalb habe ich mir den Ball genommen«, so der 26-jährige, der sich in der Vergangenheit immer wieder rechtfertigen musste, warum er noch kein einziges Mal ins Schwarze getroffen hatte. Es war sein zweiter Elfer in der Bundesliga. Den ersten verwandelte er ebenfalls im Borussia-Park, damals noch für Mainz 05. »Das fällt mir jetzt wieder ein. Das war gegen Yann Sommer. Also habe ich jetzt eine 100%-Quote«, grinste er.
»Waren richtig eklig für den Gegner«