Dass man nach dem Derbysieg von Borussia Mönchengladbach in der Domstadt in durchweg positive Gesichter schaute, versteht sich von selbst. Schließlich hat man in diesem historischen Duell ein weiteres Mal die Nase vorn gehabt. Mit 1:0 fiel der Sieg zwar knapp, aber unter dem Strich verdient aus. Allerdings hätte man bereits vor der Pause dafür sorgen müssen, dass der FC nicht bis zum Schluss hat leben können.
Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen und ausverkaufte Hütte – es war alles angerichtet für das stets mit großer Vorfreude und Spannung erwartete rheinische Derby zwischen der Fohlenelf und den ‚Geißböcken‘. Und zumindest aus Gladbacher Sicht sollte sich die Reise gelohnt haben. »Es war eine unglaubliche Atmosphäre im Stadion. Es hat richtig Spaß gemacht, hier dabei zu sein«, strahlte Marcus Thuram nach dem Schlusspfiff.
Und das konnte der Franzose auch, denn von den Beginn an war Feuer drin im Spiel, das die Borussen mit voller Konzentration und Engagement angingen. Die Fohlenelf übernahm das Kommando und brachte sich dann durch Alassane Plea nach einer knappen Viertelstunde verdient in Front. Vor allem der Franzose und Breel Embolo sorgten immer für Wirbel und brachten den FC durcheinander, wenn sie die Kugel hatten. »Wir haben vor allem in der ersten Hälfte zu viele kleine Fehler gemacht. Wir haben den Gegner dadurch eingeladen zu seinem Spiel«, musste FC-Coach Achim Beierlorzer hinterher zugeben.
Unnötiges Zittern
Dass seine Mannschaft aber bis zum Ende im Spiel war lag vor allem daran, dass die Borussen es vor der Pause versäumten, frühzeitig die Siegerstraße zu betonieren. Da waren sich alle Protagonisten einig. »Meine Mannschaft hat es in der ersten Halbzeit hervorragend gemacht. Sie ist mutig rausgegangen, hat das Spiel bestimmt und hätte sicher zur Pause schon höher führen können«, lobte und haderte Marco Rose.
»Wir haben es unnötig spannend gemacht. Gerade in der ersten Hälfte haben wir das Spiel sehr gut im Griff gehabt und uns sehr gute Möglichkeiten herausgespielt, doch die letzte Konsequenz hat uns gefehlt«, sagte Stefan Lainer und Christoph Kramer brachte es auf den Punkt: »Wir haben über 90 Minuten ein richtig gutes Spiel gezeigt und hätten den Sack deutlich früher zumachen müssen.«
Dazu hatte man auch nach der Pause durchaus gute Möglichkeiten, doch auch diese ließ man liegen. Und dann ließ man auch noch die Zügel etwas schleifen. »Nach der Pause hatten wir immer noch gute Umschaltsituationen und zwei, drei sehr gute Chancen. Köln hat uns große Räume geboten, auch noch in der zweiten Halbzeit«, sagte Kramer. »Die haben wir aber nicht mehr konsequent bespielt. Es ging deswegen hin und her.«
Erneut starker Yann Sommer hält verdienten Sieg fest
»Im zweiten Durchgang haben wir an Konsequenz verloren und die langen Bälle, die die Kölner gespielt haben, nicht mehr so gut verteidigt. Da wurde es in manchen Situationen etwas brenzlig«, musste Rose zugeben.
Dass aber dann am Ende die altbekannte Fußballweisheit „ Wer vorne die Tore nicht macht, fängt sich einen“ nicht zum Tragen kam, lag in der Schlussphase auch an Yann Sommer, der gegen Dominick Drexler, Jhon Cordoba und Simon Terodde mit starken Paraden die Oberhand behielt und der Fohlenelf so den Derbysieg festhielt. »Die Kölner haben im zweiten Durchgang alles nach vorne geworfen, dadurch hatte ich etwas mehr zu tun als noch vor der Pause«, sagte der Schweizer Nationaltorhüter.
»Yann Sommer hat ein paar sehr gute Bälle in dieser Phase gehalten, von denen wir uns gewünscht hätten, das der eine oder andere durchrutscht. Das hat sich nicht ergeben«, grummelte Beierlorzer.
So hieß der Sieger im 89. Bundesliga-Duell dieser beiden Klubs am Ende Borussia Mönchengladbach – zum 49. Mal und verdient. »In der Summe war es ein verdienter Sieg, den wir unseren Fans gerne geschenkt haben«, resümierte Rose und Lainer befand: »Über 90 Minuten war es meiner Meinung nach ein klar verdienter Sieg.«
»Unter dem Strich war es ein sehr gutes Spiel von uns mit einem verdienten Sieg«, meinte Kramer. Der Weltmeister, der erstmals in dieser Spielzeit von Beginn an auflief hatte mit dieser Einschätzung durchaus Recht.
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