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»Wir stehen zu Recht da, wo wir stehen«

Für Borussia Mönchengladbach war bei Bayer Leverkusen nichts zu holen, die 0:2-Niederlage am Ende verdient. Die Borussen mussten hinterher eingestehen, dass man der starken Werkself nichts entgegenzusetzen hatte.

Der Frust war groß bei den 4.000 mitgereisten VfL-Anhängern, als nach 93 Minuten der Schlusspfiff in der BayArena ertönte. „Wir woll’n euch kämpfen seh’n“, skandierten die Anhänger und schickten die zur Kurve kommende Fohlenelf mit abwinkenden Gesten zurück in die Kabine. Durchaus gleichermaßen nachvollziehbar und verständlich, dass der Frust in der Kurve, die vor dem Spiel Edelfan Waltraut „Walli“ Hamrarths mit einer starken Choreographie und einer Schweigeminute zu ihrem Tod gewürdigt hatten, groß war.

»Ich kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht gekämpft habe. Es hat nicht gereicht, weiter geht’s. Aber es ist das gute Recht von jedem, etwas zu singen«, sagte Christoph Kramer und Lars Stindl sah es ähnlich: »Natürlich sind die Fans sauer, wenn wir Spiele verlieren. Aber ich glaube nach hinten raus hat man gesehen, dass wir noch einmal alles versucht und reingeworfen haben, hier etwas mitzunehmen Von daher kann ich der Mannschaft das nicht vorwerfen.«

Nach vorne keine Durchschlagskraft

Dass die Mannschaft nicht gewollt und die Flinte ins Korn geworfen hat, kann man ihr tatsächlich nicht vorwerfen. Vielmehr hat es einfach nicht gereicht gegen eine ambitionierte Leverkusener Mannschaft, die wenig bis keine Mühe hatte, die Borussen vom Tor wegzuhalten. Unter dem Strich stand eine verdiente Niederlage für die Borussen. Darin waren sich alle Borussen einig.

»Wir müssen zugeben, dass der Sieg für die Leverkusener vollauf in Ordnung geht. Sie waren die bessere Mannschaft, hatten eine höhere Ballsicherheit und haben in den entscheidenden Zweikämpfen das nötige Durchsetzungsvermögen gezeigt. Meine Mannschaft hat dagegen im Umschaltspiel nicht das nötige Tempo gehabt, um zum Abschluss zu kommen«, sagte Dieter Hecking. »Außerdem waren wir in den entscheidenden Zweikämpfen nicht robust genug. Wir haben hinten heraus alles riskiert und sind dadurch nochmal besser ins Spiel gekommen. Wir hatten in der Schlussphase auch noch zwei Chancen, aber unter dem Strich geht Leverkusen als verdienter Sieger vom Platz.«

»Wir hatten nicht so die klaren Dinger. Leverkusen war heute besser und hat unter dem Strich absolut verdient gewonnen«, so Kramer. »Das muss man an so einem Tag dann auch mal akzeptieren und ist dann auch mal okay.«

Zahlreiche Ausfälle keine Ausrede

Natürlich musste Dieter Hecking auch gegen Leverkusen auf zahlreiche potenzielle Stammkräfte verzichten. Doch als Niederlage wollte der Coach das nicht gelten lassen. »Das heutige Spiel hat weniger mit unseren Verletzten zu tun. Das will ich auch ganz klar herausstellen. Wir können es besser, auch in der derzeitigen Personalsituation, sagte Hecking.

»Wir hatten heute wieder eine gute Mannschaft auf dem Platz, der es möglich war, in Leverkusen etwas mitzunehmen. Das ist keine Ausrede«, wiegelte Stindl ab. »Insgesamt tun wir gut daran, auf uns zu schauen. Wir tun uns im Moment im letzten Drittel schwer, die richtige Entscheidung zu finden und vielleicht auch früher den Abschuss zu suchen.«

Gerade auch der Kapitän steht symbolisch für die momentane Offensivschwäche der Borussen. Zuletzt hatte der Nationalspieler am 12. Spieltag getroffen. »Im Moment läuft es bei Lars Stindl und bei Thorgan Hazard nicht gut. Das sieht man auch. Das Vertrauen ist nicht so da, wie es schon mal war«, sagte Hecking und traf den Nagel auf den Kopf: »Lars bräuchte im Moment vielleicht mal eine Pause, aber er muss immer raus.«

»Erstmal wieder anfangen zu punkten«

»Wir fangen jetzt nicht an, Ausreden zu suchen. Natürlich ist die Situation schwierig. Und klar, wenn in einem Hotel so viele wichtige Angestellte fehlen, dann funktioniert es auch nicht so, wie es vorher lief. Aber das soll keine Ausrede sein«, stimmte Yann Sommer zu. »Wir haben genug Qualität auf dem Platz. Nur bringen wir sie nicht auf den Platz.«

Genau das ist das Dilemma der Borussen, die so ihr Ziel, in der kommenden Saison wieder international unterwegs sein zu können, aus den Augen verlieren. »Wir stehen im Moment zu Recht da, wo wir stehen. Das muss man einfach ganz klar sagen«, so Borussias Nummer eins.

»Man ist falsch beraten, wenn man immer auf die Tabelle schaut. Schau einfach, dass du deine Spiele gewinnst. Dann kannst du am Ende schauen. Es sind noch viele Punkte zu vergeben«, so Kramer. Abschließend brachte es Matthias Ginter auf den Punkt: »Natürlich sind es noch genügend Spiele, um uns in der Tabelle besser zu platzieren, aber dafür müssen wir uns deutlich steigern. Wir sollten auch erstmal nicht mehr über Europa sprechen, sondern erstmal wieder anfangen zu punkten.«

Und das am besten zunächst am kommenden Samstag, wo mit der TSG 1899 Hoffenheim eine Mannschaft in den Borussia-Park kommt, die auf Platz sieben rangierend bereits drei Punkte Vorsprung sowie ein bessres Torverhältnis und einen weiteren möglichen internationalen Platz inne hat.

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