Drei Tage nach der herben 1:5 Pleite gegen den FC Bayern hat die Fohlenelf mit der Aufarbeitung des Spiels auf dem Trainingsplatz begonnen. Michael Cuisance war nach seiner kurzen Trainingspause (Fersenprellung) wieder mit dabei. Matthias Ginter fehlte angeschlagen.
Erst um 10:50 Uhr erschienen Dieter Hecking und sein Team auf dem Trainingsplatz. Die für 10 Uhr angesetzte Einheit durfte sich deshalb nach hinten hinaus verzögert haben, weil es nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen und einer Torbilanz von 2:12 einiges an Redebedarf gibt.
Vier volle Trainingstage bleiben den Fohlen nun, um die richtigen Mittel zu finden, es am Samstag (18:30 Uhr) in Mainz besser als zuletzt zu machen. Am Dienstagmorgen versammelte Hecking insgesamt 19 fitte Feldspieler und drei Torhüter auf dem Trainingsplatz. Neben Yann Sommer, Tobias Sippel und Moritz Nicolas waren Michael Lang, Tony Jantschke, Nico Elvedi, Andreas Poulsen, Oscar Wendt, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Tobias Strobl, Christoph Kramer, Michael Cuisance, Denis Zakaria, Patrick Herrmann, Thorgan Hazard, Fabian Johnson, Keanan Bennetts, Lars Stindl, Julio Villalba, Alassane Plea und Raffael dabei.
Im Mittelpunkt der Einheit stand eine Spielform mit zwei Teams, bei der nur eine Mannschaft den Abschluss auf das große Tor suchen musste, während die andere eine Linie, die durch Hütchen markiert war, verteidigen sollte.
Ginter angeschlagen
Josip Drmic und Mamadou Doucouré trainierten währenddessen individuell, Matthias Ginter fehlte mit muskulären Problemen. Grund zur Sorge gibt es bei ihm laut Hecking aber nicht. Ibrahima Traoré konnte nach seinem opreativen Eingriff an der Leiste ebenfalls noch nicht mitwirken.
»Wir haben weiterhin die Chance, unsere Ziele zu erreichen. Deshalb gilt es, den Kopf nach oben zu nehmen und nach vorne zu schauen«, sagte Matthias Ginter am Samstag unmittelbar nach Abpfiff. Doch wie leicht fällt es den Fohlen, genau das zu tun? Dieter Hecking betonte, man dürfe nicht in Panik verfallen. Das wird er auch seiner Mannschaft vermittelt haben. Doch wie diese die Negativserie verdaut, ist fraglich. Denn in den Köpfen dürfte sich das Gefühl verbreiten, dass man nun etwas zu verlieren hat, obwohl eigentlich noch lange nichts verspielt ist. Aber die Konkurrenz hat das Punktepolster ordentlich schrumpfen lassen. Im Rennen um Europa kommen Mannschaften wie Frankfurt, Leverkusen und Wolfsburg mit ordentlich Rückenwind, während die Borussia schauen muss, dass die Talfahrt alsbald gestoppt wird.
Elvedi: »Das schmeckt mir gar nicht«
Im Mittelpunkt der Partie am vergangenen Samstag stand Nico Elvedi, der in seinem 100. Bundesligaspiel wohl seinen bislang unglücklichsten Auftritt im VfL-Trikot hatte. »Das schmeckt mir gar nicht«, sagte der Schweizer heute nach dem Training. »Es gibt manchmal solche Tiefs, aber elf Gegentore in drei Spielen sind natürlich zu viel. Das versuchen wir in den nächsten Spielen zu ändern, damit wir auch mal wieder zu Null spielen. Wir wollen wieder das positive Gefühl bekommen und das Spiel gewinnen«, so Elvedi weiter.
Zusammen mit Ginter bildete er in der Hinrunde eines der stärksten Innenverteidiger-Duos der Liga, deren sonst so gelobte Stabilität in den letzten Spielen völlig abhanden gekommen ist. Daran wollen sie in den nächsten Tagen als gesamte Mannschaft arbeiten, um in Mainz nicht eine weitere böse Überraschung erleben zu müssen. Dafür muss der Schalter bei ausnahmslos allen Akteuren (Ausnahme: Yann Sommer) nochmal umgelegt werden, denn mit der teils sehr naiven Art und Weise von Samstag wird es in der Bundesliga gegen kein Team mit einem Erfolg klappen….