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Borussia hat auf Schalke »das Leistungsniveau nicht erreicht«

Den Start in die Bundesliga-Rückrunde hat sich Borussia Mönchengladbach sicherlich anders vorgestellt. Haben sich die Fohlen am Ende auf Schalke vielleicht etwas verzockt? Zudem werden die Abwehrsorgen nach dem Spiel immer größer, es droht der nächste Ausfall.

Zu viel Raum für aggressive Schalker

Fußballspiele sind in der Theorie und Praxis manchmal sehr unterschiedlich. Sicherlich keine neue Erkenntnis, aber eine eine, die auch Borussia am gestrigen Abend gewann. »Ich sehe ein paar Statistiken, die sehen gar nicht so schlecht für uns aus«, sagte Marco Rose nach der Niederlage auf Schalke. Er sagte diese Worte allerdings nicht mit voller Überzeugung, sondern eher einem leichten Schmunzeln. »Aber ich sehe auch Zahlen, die unsere Niederlage bestätigen: Wir sind über zwei Kilometer weniger gelaufen und hatten 45 intensive Läufe weniger«, fing Borussias Trainer an die Niederlage aufzuarbeiten. 

Schon vor der Partie warnte er vor einer ähnlichen Spielanlage der „Knappen“, er sollte auch Recht behalten. Denn die Hausherren begannen die erste Viertelstunde schon mit aggressiven Pressing, das stellte die Fohlen schon früh in der Partie vor Probleme. »Schalke hat in vielen Bereichen den Unterschied für sich gemacht. Dadurch haben sie besseren Zugriff und vor allem mit dem Zuschauern im Rücken ein besseres Gefühl«, so Rose.

Auch Yann Sommer, der die Fohlen vor der Pause mit mehren starken Paraden vor einem Rückstande bewahrte, fand, dass Borussia »im ganzen Spiel Mühe mit dem anlaufen von Schalke hatte und ihnen zu viel Räume« gegeben hat. Vor allem vor dem 1:0 hatte Serdar unglaublich viel Zeit und Raum, konnte sich aus der Distanz seine Ecke in Ruhe aussuchen, weil einfach kein Spieler in weiß störte.

Ein Sechser hat Borussia beim »ersten Gegentor den Kragen gekostet«

In der Halbzeitpause stellte Marco Rose in der Abwehr auf eine Dreierkette um, Denis Zakaria agierte als Innenverteidiger und Jonas Hofmann als alleiniger Sechser. Das erste Gegentor alleine auf diese taktische Maßnahme zu schieben wäre zu einfach, dennoch hatte Roses Entscheidung wohl einen maßgeblichen Anteil daran. »In der Halbzeit haben wir das Anlaufen umgestellt. Wir haben im höheren Pressing keinen Zugriff auf die Flügel bekommen. Durch die Umstellung sollte ein Sechser tiefer anfangen und wir durch die Dreierkette richtig durchschießen können«, rechtfertigte Rose seine Umstellung.

Trotzdem musste er zugeben, dass der alleinige Sechser Hofmann »uns beim ersten Gegentor ein bisschen den Kragen gekostet hat«. Max Eberl stellte sich nach dem Spiel demonstrativ vor seinen Trainer und fand, »dass es völlig legitim ist, dass ein Trainer die Möglichkeiten nutzt, um etwas neues auf den Platz zu bringen«. 

»Ich verstehe die Frage nicht«

Die beiden Gegentore nach der Halbzeit waren aber dennoch so etwas wie ein Genickbruch, denn wer ein aufbäumen der Fohlen erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Erst in der Schlussphase wurden die Gäste vom Niederrhein ein bisschen aktiver, etwas Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Dementsprechend war vor allem Jonas Hofmann anschließend am Mikrofon vom ZDF so richtig angefressen. »Ich verstehe die Frage nicht«, meinte er auf die Anmerkung von Boris Büchler, ob man auswärts nicht auch mal ein Tor erzwingen muss. »Wir sind Zweiter und haben auch auswärts schon viele Punkte geholt. Ich lasse mich nicht darauf ein, etwas schlecht zu reden.« Dennoch musste auch der 27-Jährige feststellen, dass Borussia »nach dem 1:0 offensiv viel zu wenig Chancen kreiert hat und hinten raus einfach zu wenig war«. 

Stefan Lainer hingegen hatte nach der Niederlage nicht das Gefühl, »dass Schalke so überlegen war«. Vielmehr haben sich die Königsblauen »belohnt und einfach die Tore gemacht, weil wir von Anfang an etwas zu verhalten waren«. Er kritisierte auch, dass Borussia »das eigene Spiel hätte durchziehen müssen, was letztlich aber nicht gelungen ist«. Das lag eben vor allem am Gegner, der am Freitagabend einfach galliger und gieriger nach diesen drei Punkten war. Dass der laut Schalke-Trainer David Wagner »sehr schlaue Fußballspieler« Michael Gregoritsch bei seinem Debüt noch einen Treffer erzielte, passte irgendwie ins Bild.

Abwehrsorgen werden immer größer

»Schalke hat heute eine gute Leistung gebracht und wir haben unser Leistungsniveau nicht erreicht. Wir können im Vorfeld auch nicht einfach sagen, dass wir hier drei Punkte mitnehmen. Man steht nicht alleine auf dem Platz und entscheidet was passiert«, meinte Max Eberl. Damit hat der Sportdirektor völlig recht, die Fohlen verpassten es nämlich schon in der Anfangsphase des Heft des Handelns an sich zu reißen. Zudem kommt die Tatsache, dass »Schalke die 50/50-Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entschieden hat«. 

Eine Frage musste sich Eberl am gestrigen Abend aber auch stellen lassen: War die Ausleihe von Jordan Beyer zum HSV ein vielleicht zu großes Risiko? »Du triffst Entscheidungen, dann passiert was und jetzt muss man damit umgehen«. Denn durch die Gelbsperre von Stefan Lainer wäre Beyer wohl schon nächste Woche in Mainz zu seinem ersten Rückrunden-Einsatz gekommen. Zudem steht mit Tony Jantschke, der nach 85 Minute vom Platz humpelte, der nächste Ausfall im Raum. »Die Gelbsperre ist sehr, sehr ärgerlich. Leider wissen wir noch nicht, was mit Tony ist«, sagte Maco Rose. Eberl hingen meinte, dass es »nicht gut aussieht«. 

Ramy Bensebaini musste schon weit vor dem Spiel mit einer Muskelverletzung passen, der Algerier wird den Fohlen laut Rose wohl etwas länger nicht zur Verfügung stehen. Fraglich ist auch, wann Nico Elvedi wieder fit ist: Der Schweizer fiel kurzfristig mit Rückenproblemen aus und wurde in der Innenverteidigung neben seinem Partner Matthias Ginter schmerzlich vermisst.

Bis zum ersten Heimspiel des neuen Jahres in einer Woche wird sich die Fohlenelf laut Rose »jetzt schütteln und zu Hause gegen Mainz ein anderes Gesicht zeigen«. Auch wenn Stefan Lainer nicht aktiv eingreifen kann ist er sich sicher, dass seine Kollegen im Borussia-Park »ein richtiges Feuerwerk zünden« werden…

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