Mit 0:1 unterlag Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend verdient beim SC Freiburg. Nils Petersen erzielte noch vor der Pause per Foulelfmeter das Tor des Tages und sorgte so für den Sieg des Sportclubs gegen enttäuschende Borussen.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste im Breisgau gleich auf acht angeschlagene bzw. verletzte Spieler verzichten. Dazu stand auch Nico Elvedi nicht zur Verfügung. Der Schweizer hatte gegen Schalke die fünfte Gelbe Karte kassiert und musste so zuschauen. Stattdessen verteidigte Reece Oxford von Beginn an auf der rechten Seite. Für die Leihgabe von West Ham United war es der erste Startelfeinsatz. Zu einem solchen kam erstmals seit dem 12. März 2017 auch Josip Drmić, der etwas überraschend in der Offensive den Vorzug vor Raffael bekam. Der Brasilianer nahm ebenso zunächst auf der Bank Platz, wie erstmals der 19-Jährige Marcel Benger. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zum Remis gegen Schalke unverändert.
Borussia mit viel Ballbesitz
Die in Weiß spielende Fohlenelf ging schwungvoll in die Partie und hatte gleich zwei vielversprechende Angriffe. Erst spielte Hazard genau in den Lauf von Drmić, der die Kugel aber nicht unter Kontrolle bringen konnte (01.), ehe der Freiburger Koch so gerade noch Vestergaard zuvor kam (03.). Die Borussen nahmen von Beginn das Heft in die Hand, hatten viel Ballbesitz und setzten Freiburg gut unter Druck. Einen Torschuss gab es aber auch nach einer Viertelstunde noch nicht zu verzeichnen.
Freiburg geht nach Videobeweis in Führung
Und dann meldete sich Freiburg mit der ersten guten Torchance. Kleindienst zog aus zwanzig Metern trocken ab und setzte die Kugel an die Latte (15.). Fünf Minuten später lag der Sportclub dann in Front. Vestergaard hatte Petersen im Strafraum leicht am Fuß berührt und so zu Fall gebracht. Schiedsrichter Aytekin entschied nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter auf Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0 (20.). Keine unverdiente Führung für den SC, der sich zuvor mehr Zugriff auf die Partie erarbeitet und Initiative ergriffen hatte.
Natürlich spielte die Führung den Gastgebern in die Karten. Der Sportclub konnte nun abwarten und auf Räume und Konter lauern. Auf der Gegenseite ließen die Borussen mit dem ersten Torschuss weiter auf sich warten. Die Fohlenelf bemühte sich zwar, diese Statistik aufzupolieren, doch nach vorne passierte herzlich wenig. Nach einer knappen halben Stunde wagte Stindl den ersten Annäherungsversuch, doch sein Schuss war kein Problem für Schwolow (29.).
Generell hatten die Gastgeber wenig Mühe in der Defensive, da die Borussen keine Mittel fanden, die aufmerksam verteidigenden Freiburger zu knacken. Auch bei Ballgewinn fehlte es an Tempo und Drmić war vorne völlig auf sich allein gestellt. So blieb es zur Pause beim 1:0 für den SC. Und die Führung war nicht unverdient, weil sie die besseren Offensivaktionen hatten und die Borussen überhaupt nicht im Spiel waren.
Petersen an die Latte, Sommer stark
Im zweiten Durchgang mussten die Borussen eine gehörige Schippe drauflegen, um nicht ohne etwas Zählbarem die Heimreise antreten zu müssen. Doch kurz nach Wiederanpfiff waren es die Gastgeber, die der Vorentscheidung näher waren. Erst zimmerte Petersen die Kugel an die Querlatte (46.), ehe Sommer gegen Kleindienst mit einer starken Parade zur Stelle war (48.). Freiburg kam entschlossen aus der Kabine und wollte die Vorentscheidung. Auf der Gegenseite kam von den Borussen gerade offensiv weiter herzlich wenig. Die Borussen liefen zumeist nur hinterher und hatten überhaupt keine Ideen. Dann bewahrte Sommer die Borussen erneut mit einer starken Rettungstat gegen Haberer vor dem 0:2 (53.).
Während der Sportclub frisch nach vorne spielte und sich Chancen erspielte, so war die Borussen-Offensive maximal ein laues Lüftchen. Dieter Hecking reagierte und brachte Raffael für Drmić und Mickael Cuisance für Hazard (60.). Mit dem Doppelwechsel verbunden war eine Systemumstellung auf Dreierkette. Drei Minuten später erhielt Zakaria für ein Foulspiel den gelben Karton – Es war die fünfte Verwarnung für den Schweizer, der damit am Freitag im Heimspiel gegen den HSV pausieren muss.
Unterdessen war es weiterhin herzlich wenig und enttäuschend, was die Borussen im Schwarzwald-Stadion zu bieten hatten. Weder spielerisch noch kämpferisch hatten die Borussen dem Sportclub etwas entgegenzusetzen. Eine Viertelstunde vor Schluss zog Hecking seinen letzten Joker und brachte mit Raúl Bobadilla für Kramer einen zusätzlichen Angreifer (75.).
Doch auch der Argentinier konnte nicht zur Wende beitragen. Am Ende blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg für den SC Freiburg gegen die Borussen, die abermals im Breisgau nahezu auf ganzer Linie enttäuschten und drauf und dran sind, sich im Jahresendspurt ihre noch vor zwei Wochen gute Ausgangsposition zu verspielen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
SC Freiburg: Schwolow – Stenzel, Koch, Söyüncü, Günter – Höfler – Haberer – Ravet, Terrazzino (90.+1 Sierro) – Kleindienst (83. Kath) – Petersen (78. Stanko)
Weiter im Kader: Gikiewicz (ETW), Schuster, Kübler, Kent
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Oxford, Ginter, Vestergaard, Wendt – Zakaria, Kramer (75. Bobadilla) – Hazard (60. Cuisance), Grifo – Stindl, Drmić (60. Raffael)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Benger, Hoffmanns, Yeboah
Tore: 1:0 Petersen (20., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: – / Zakaria, Cuisance
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 23.800 (Schwarzwald-Stadion, Freiburg)