Mit 0:1 unterlag Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend gegen Bayer Leverkusen und hat den Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals verpasst. Die Fohlenelf war die bessere Mannschaft und hatte zahlreiche hochkarätige Chancen, doch das Tor des Tages schoss Leon Bailey und sorgte für das Weiterkommen der Werkself.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste im letzten Pflichtspiel des Jahres gleich auf acht Akteure verzichte. Neben den bekannten Ausfällen stand auch Raffael aufgrund von Wadenproblemen nicht zur Verfügung. Den Angreifer ersetzte Thorgan Hazard im Angriff. Dafür konnte Denis Zakaria wieder mitwirken und spielte an der Seite von Reece Oxford auf der Doppel-6, Mickael Cuisance rückte dafür auf den Flügel. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zum Sieg gegen den HSV unverändert.
Lebhafter Beginn mit Möglichkeiten für beide Teams
Die Partie nahm gleich von Beginn an Fahrt auf. Erst verlor Hazard den Ball im Strafraum an Havertz (02.), ehe Stindl die Kugel im Anschluss an eine Bayer-Ecke in höchster Not von der Linie kratzte (04.). Drei Minuten probierte es der Kapitän selbst und fand bei seinem klasse Distanzschuss in Leno seinen Meister (07.). Auch in der Folgezeit ging es in der durchaus lebendigen Anfangsviertelstunde rauf und runter mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. So wie bei Stindl, dessen Schuss aus dem Rückraum so gerade noch geblockt werden konnte (11.). Vier Minuten später war es Herrmann, der frei vor Leno stand, jedoch den Kürzeren zog (15.). Auf der Gegenseite war Sommer beim Schuss von Bailey zur Stelle (15.). Drei Minuten später hatte Hazard die Führung auf dem Fuß, doch Leno hatte aufgepasst und lenkte zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (18.).
Die Fohlenelf spielte stark in dieser Phase und hatte längst eine Führung verdient. Doch es war Bayer-Keeper Leno, der seiner Mannschaft die Null festhielt. So wie in Minute 21, als Herrmann freistehend aus acht Metern abzog, doch erneut war der Nationalkeeper mit einer starken Parade zur Stelle (21.).
Glück für Havertz und Bayer04
Nach dem Raketenstart nahmen sich beide Teams dann mal eine kleine „Auszeit“ und ließen etwas ruhiger angehen. Dann aber wieder eine vielversprechende Chance für die Fohlenelf. Nach einer Hereingabe von Herrmann war es Hazard, dessen Schuss sich Retsos vor Überqueren der Torlinie holte (32.). Vier Minuten später hatte Bayer04 dann Glück, nicht mit einem Mann weniger weiterspielen zu müssen. Der bereits verwarnte Havertz hatte Ginter im Luftkampf mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen, doch Schiedsrichter Gräfe beließ es bei einer Ermahnung (35.). So ging es nach interessanten 45 Minuten mit zwanzig Feldspielern und torlos zum Pausentee.
Fohlenelf schwungvoll aus der Kabine, doch Bailey trifft
Zum zweiten Durchgang kam die Bayer-Elf ohne den Gelb-Rot-gefährdeten Havertz zurück auf den Platz, während die Fohlenelf unverändert den Rasen betrat. Und den Borussen gehörten die ersten Abschlüsse. Erst hatte Leno keine große Mühe beim Schuss von Herrmann (46.), ehe Leno gegen Cuisance zur Stelle war (48.) und Vestergaard seinen Kopfball über das Tor bugsierte (49.). Zwei Minuten lief Hazard nach Ballgewinn alleine auf Leno zu, scheiterte aber am abermals stark parierenden Schlussmann (51.).
Die Fohlenelf fuhr Angriff und Angriff, hatte mittlerweile 13:6 Torschüsse mit hochkarätigen Chancen und längst eine Führung verdient. Doch es stand weiterhin die Null. Die Borussen hatten auch nach gespielten 70 Minuten klare Feldvorteile und suchten den Weg nach vorne, doch noch hielt die Werkself um ihren starken Keeper die Null. Und dann kam es, wie es irgendwie kommen musste… Die Fohlenelf macht das Spiel und hatte zahlreiche Chancen, doch das Tor machten die Gäste. Oxford misslang im Mittelfeld eine Ballannahme, Volland reagierte blitzschnell und schickte Bailey auf die Reise. Der Offensivmann blieb dann cool und versenkte die Kugel mit einem Schuss ins kurze Ecke zum 1:0 für Bayer (70.).
Die Führung der Werkself stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf, denn angekündigt hatte sich dieser Treffer gewiss nicht. Die Fohlenelf musste nun natürlich volles Risiko gehen und alles nach vorne werfen. Dieter Hecking tat das mit zwei weiteren Offensivleuten in Person von Vincenzo Grifo und Raúl Bobadilla. In der Schlussphase warf die Fohlenelf noch mal alles in die Waagschale und drängte auf den Ausgleich, doch die Werkself brachte den knappen Vorsprung über die Zeit und durfte sich am Ende über den Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals freuen. Ärgerlich und bitter für die Borussen, die zwar spielerisch überzeugten und die bessere Mannschaft waren, aber eben nicht die Tore machten.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi (88. Drmić), Ginter, Vestergaard, Wendt – Zakaria, Oxford (76. Grifo) – Herrmann (80. Bobadilla), Cuisance – Stindl, Hazard
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Benger, Hoffmanns, Jantschke
Bayer Leverkusen: Leno – Retsos, Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger, Kohr – Brandt (67. Bellarabi), Havertz (46. Mehmedi), Bailey (90.+1 Henrichs) – Volland
Weiter im Kader: Özcan (ETW), Jedvaj, Pohjanpalo, Aránguiz
Tore: 0:1 Bailey (70.)
Gelbe Karten: – / Havertz, Volland, Baumgartlinger
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 49.016 (Borussia-Park)