Mit 0:2 unterlag Borussia Mönchengladbach am Sonntag bei RB Leipzig und blieb so nach zuvor drei Siegen in Folge erstmals punktlos. Bereits vor der Pause hatte Timo Werner mit seinem Doppelpack für den nicht unverdienten Sieg der Roten Bullen gesorgt. Der Fohlenelf fehlte es vor allem nach der Pause an Tempo nach vorne.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste in Leipzig auf vier Spieler verzichten. Christoph Kramer (Außenbandverletzung im Sprunggelenk), Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Jonas Hofmann (Muskelverletzung im Hüftbeuger) und Matthias Ginter (Fraktur der Augenhöhle und des Kiefers) standen nicht zur Verfügung. Während Denis Zakaria für Hofmann auf der Acht spielte, ersetzte Tony Jantschke Ginter in der Innenverteidigung. Ansonsten vertraute der 54-Jährige exakt der Startformation, die gegen Hannover gewonnen hatte.
Leipzig geht früh in Front
Bei richtigem Schmuddelwetter bekamen die in den grünen Jerseys spielenden Borussen bereits nach wenigen Minuten eine kalte Dusche. Über Poulsen, Werner und Sabitzer marschierten die Bullen schnell durch die Gladbacher Defensive, die nur noch hinterherschauen konnte. Werner hatte dann freie Bahn und schob die Kugel an Sommer vorbei zum 1:0 für RB (3.).
Ein Blitzstart der Gastgeber, den die Borussen erst mal zu verdauen hatte. Das gelang zunächst nicht allzu gut, denn Leipzig machte weiter Druck und sorgte für Wirbel. Erst stand Kampl im Strafraum im Abseits (7.), ehe Elvedi rechtzeitig gegen Werner zur Stelle war und zur Ecke klärte, die im Anschluss nichts einbrachte (10.). Dann aber kamen die Fohlen immer besser in die Partie. Den ersten Abschluss hatte dann Zakaria, der aus sechzehn Metern aber deutlich verzog (11.).
Fohlenelf mit guten Möglichkeiten
Generell war es ein munteres Spiel in den ersten zwanzig Minuten. Es ging hin und her mit guten Torabschlüssen. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte dann Stindl, der mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber an RB-Keeper Gulascsi scheiterte (21.). Beide Teams gingen weiter hohes Tempo, mit dem sie die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder unter Druck setzten. Die Fohlenelf war mittlerweile hinten besser sortiert und setzte auch nach vorne immer wieder Nadelstiche und erarbeiteten sich Möglichkeiten. So wie abermals Stindl, der nach Flanke von Wendt mit seinem Kopfball erneut an Gulascsi scheiterte. Den Nachschuss von Hazard blockte Konaté dann ab (32.).
Werner sorgt für die nächste kalte Dusche
Ein Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen. Vier Minuten vor dem Pausenpfiff brannte es dann bei den Borussen noch einmal lichterloh. Werner war frei vor dem Gladbacher Tor, bei der Annahme sprang der Ball sehr hoch. als der Leipziger dann zum Schuss ausholte funkte Strobl rechtzeitig dazwischen (41.). Und wer sich dann schon auf den Weg gemacht hatte, eine Bratwurst zu holen, verpasste in der Nachspielzeit die nächste kalte Dusche für die Borussen. Nach einem klasse Konter grätschte erst Jantschke am Ball vorbei, ehe schlussendlich Werner am herauseilenden Sommer vorbei zum 2:0 einnetzte.
Ein weiterer Nackenschlag für die Borussen, die sich zwar Möglichkeiten zum Ausgleich erarbeitet hatten, ihn aber nicht machten und in den zweiten 45 Minuten so einem Doppel-Rückstand hinterherlaufen mussten. Natürlich wäre ein flottes Tor hilfreich gewesen. Dazu mussten die Borussen natürlich mehr riskieren, was RB Räume bot. Der erste Abschluss gehörte RB. Sabitzer zog aus vollem lauf ab, aber Sommer war zur Stelle (49.). Wenige Minuten traf Neuhaus aus spitzem Winkel lediglich das Außennetz (51.). Zwei Minuten später rettete Wendt in höchster not gegen Sabitzer, der im Strafraum nur noch den Fuß hätte hinhalten müssen. (53.).
Leipzig macht den Laden dicht
Nach einer stunde nahm Dieter Hecking dann den ersten Wechsel vor und brachte Traoré für Neuhaus (60.). Kreativität und Wirble war auch von Nöten bei den Borussen, denen in dieser Phase Kreativität im Offensivspiel vermissen ließen und es kaum schafften, die defensiv gut stehenden Bullen auszuhebeln.
So lief die Uhr weiter runter für die Gastgeber, die auf Konter lauerten. Die Borussen wollten, das merkte man. Doch so langsam aber sicher schwand die Hoffnung, aus Sachsen noch etwas Zählbares mitnehmen zu können. Leipzig machte es gut und ließ nicht allzu viel zu gegen die Borussen, die auch in der Schlussviertelstunde vergebens anliefen. Da halfen auch die letzten beiden Joker Raffael und Cuisance nichts.
So stand am Ende eine 0:2-Niederlage, die nach zwei eiskalten duschen kurz nach Anpfiff und kurz vor dem Pausenpfiff bereits nach 45 Minuten feststand. Zwar hatten es die Borussen bei den Sachsen nicht schlecht gemacht. Doch sie müssen sich ankreiden lassen, zweimal nicht aufgepasst zu haben und vorne die Möglichkeiten nicht genutzt zu haben bzw. nicht mit viel Wucht gespielt zu haben.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
RB Leipzig: Gulascsi – Klostermann, Konaté, Upamecano, Halstenberg – Demme – Sabitzer, Kampl (83. Ilsanker) – Bruma (69. Laimer) – Werner (90. Matheus Cunha), Poulsen
Weiter im Kader: Mvogo (ETW), Orban, Saracchi, Augustin
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang (77. Raffael), Jantschke, Elvedi, Wendt (77. Cuisance) – Strobl – Neuhaus (60. Neuhaus), Zakaria – Hazard, Plea, Stindl
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Bénes, Johnson
Tore: 1:0 Werner (3.), 2:0 Werner (45.+1)
Gelbe Karten: Demme, Upamecano / Stindl, Zakaria
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 41.939 (Red Bull Arena)