Mit 0:3 unterlag Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend beim VfL Wolfsburg und musste so nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen die erste Niederlage einstecken. Ex-Borusse Yunus Malli und Daniel Didavi vor der Pause und Josuha Guilavogui sorgten für den verdienten Sieg der Wölfe.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste bei den Wölfen neben den bekannten Ausfällen auch auf Christoph Kramer (Schädelprellung) und Patrick Herrmann verzichten, der sich im Spiel gegen die Bayern einen Muskelfaserriss in der Gesäßmuskulatur zugezogen und damit bis auf Weiteres ausfällt. Den Flügelflitzer ersetzte Vincenzo Grifo auf dem rechten Flügel. Dazu rückte Matthias Ginter anstelle von Kramer ins defensive Mittelfeld, während Nico Elvedi zentral und Tony Jantschke auf rechts verteidigte. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zum Bayernsieg unverändert.
Blitzstart der Wölfe
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt lief der Motor der VW-Städter gleich warm, denn gleich mit dem ersten Torschuss brachten sich die Gastgeber in Front. Erst wurde Ginter von Malli getunnelt, spielte dann auf Gomez, der bis zur Grundlinie lief und die Kugel zurückpasste. Am ersten Pfosten verpasste zwar Didavi, aber Malli war mitgelaufen und versenkte die Kugel zum 1:0 in den Maschen (04.).
Eine bei Eiseskälte kalte Dusche für die Borussen, die den frühen Rückstand erst mal verdauen und aufpassen mussten, nicht gleich auch noch den zweiten Gegentreffer zu fressen. Den hatte erneut Malli auf den Fuß, doch der Ex-Borusse verzog auf Höhe des Elfmeterpunkts (08.). Dann meldete sich auch die Fohlenelf erstmals zu Wort. Grifos Freistoß aus 24 Metern konnte Wölfe-Keeper Casteels so gerade noch zur Ecke lenken, die im Anschluss nichts einbrachte (14.).
Wolfsburg legt nach, Jantschke muss erneut raus
Nach einer Viertelstunde übernahmen die Borussen vermehrt das Kommando und hatten mehr Ballbesitz, konnten sich aber gegen nun tiefer stehende Wölfe zunächst keine zwingenden Torchancen erarbeiten. Stattdessen nutzen die Gastgeber ihre zweite Chance und bauten die Führung aus – allerdings auch unter Mithilfe der unzureichend verteidigenden Borussen. Didavi lief durch das Mittelfeld und spielte auf Malli, der die Kugel in den Lauf von Didavi chipte. Der 27-Jährige lupfte die Kugel aus zehn Metern über den herauseilenden Sommer zum in die Maschen (25.).
0:2 auswärts nach nicht einmal einer halben Stunde. Ein hartes Brett für die Borussen, die wenige Minuten später auf Tony Jantschke verzichten mussten. Der Rechtsverteidiger war nach einem Luftkampf mit Guilavogui auf den Kopf gefallen und konnte nicht mehr weitermachen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie Co-Trainer Dirk Bremser mitteilte. Mickael Cuisance kam in die Partie und rückte ins defensive Mittelfeld, Ginter verteidigte fortan wieder zentral, Elvedi auf rechts (31.)
Sechs Minuten später Jubel bei den Borussen, als Hazard die Kugel nach Vorlage von Grifo in den Maschen versenkt hatte, doch der Belgier hatte hauch im Abseits gestanden, was der Videoschiedsrichter in Köln sitzend untermauerte (37.). Zwar hatten die Borussen in der Folgezeit das Zepter in der Hand und wollten den Anschlusstreffer. Doch der gelang nicht, so dass es mit einem Doppel-Rückstand zum Pausentee ging. Und das, weil man bei den Gegentoren naiv verteidigte und offensiv die nötige Durchschlagskraft vermissen ließ.
Fohlenelf entschlossen aus der Kabine, Guilavogui macht den Deckel drauf
Nach dem Seitenwechsel musste die unveränderte Fohlenelf eine Schippe drauflegen und somit natürlich auch mehr riskieren, um zumindest mal einen Punkt ergattern zu können. Vier Minuten nach Wiederanpfiff gab’s die erste Gelegenheit dazu, doch Stindl brachte das Spielgerät nach einer Ecke nicht richtig unter Kontrolle (49.). Generell machten es die Borussen gut und zeigten, dass sie sich nicht schon geschlagen gaben. Die Borussen bemühten sich und machten Tempo, kamen gegen die aufmerksam verteidigenden Wölfe nicht zum Zuge,
Die Fohlenelf hatte weiter das Kommando und ließ sich nicht hängen, sondern versuchte alles. Doch sie rannte vergebens an gegen ein Wolfsrudel, das tief stehend konzentriert verteidigte und wenig bis gar nichts anbrennen ließ. Und dann beseitigten die Wölfe knappe zwanzig Minuten vor Abpfiff auch die letzten Zweifel, den Platz als Sieger zu verlassen. Nachdem Ginter nicht ausreichend klären konnte, zog Guilavogui aus 22 Metern halblinker Position an. Von Zakaria noch leicht abgefälscht, schlug das Leder neben dem linken Pfosten zum 3:0 ein (71.).
Damit war der Drops in der Volkswagen-Arena zugunsten des VfL Wolfsburg gelutscht. Schlussendlich war das zu wenig von den Borussen, die bei den Gegentreffern schlecht verteidigten und offensiv wenig zustande brachten. Für die Fohlenelf war es die erste Niederlage nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen in Serie. Und diese Niederlage tut gleich doppelt weh denn hat man es verpasst, sich mit einem Sieg auf den zweiten Platzt in der Tabelle vorzuschieben.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Uduokhai, Brooks, Itter (63. William) – Guilavogui, Gerhardt – Origi, Didavi (72. Ntep), Malli – Gomez
Weiter im Kader: Grün (ETW), Knoche, Osimhen, Dimata, Bazoer
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke (31. Cuisance), Elvedi, Vestergaard, Wendt – Ginter, Zakaria – Hazard (83. Drmić), Grifo – Stindl, Raffael (83. Bobadilla)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Oxford, Johnson, Villalba
Tore: 1:0 Malli (04.), 2:0 Didavi (25.), 3:0 Guilavogui (71.)
Gelbe Karten: – / Zakaria, Elvedi
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Benjamin Cortus Gräfe (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Zuschauer: 24.250 (Volkswagen-Arena)