Mit einer deutlichen 0:3 Heimniederlage ist die Serie von Borussia Mönchengladbach am Samstagnachmittag gerissen. Dabei starteten die Fohlen vielversprechend und hatten in der ersten halben Stunde einige gute Chancen. Doch dann sorgte Kalou für die Führung, die die Borussen sichtlich schockte. Im zweiten Durchgang blieben die Berliner eiskalt, während der VfL zu naiv verteidigte. Ein weiterer Wermutstropfen: Jonas Hofmann musste im ersten Durchgang verletzt ausgewechselt werden.
Raffael (Schlüsselbeinbruch), Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel) und Keanan Bennents (Muskelfaserriss im Oberschenkel) standen Cheftrainer Dieter Hecking im Heimspiel gegen die Berliner weiterhin nicht zur Verfügung. Im Vergleich zur Vorwoche gab es eine Änderung in der Startelf: Florian Neuhaus rückte für Denis Zakaria in die Startelf, der dafür zunächst auf der Bank Platz nahm.
Hazard und Plea mit den ersten Chancen
Die Fohlen suchten gleich zu Beginn den Weg nach vorne und hatten den ersten Torabschluss durch Thorgan Hazard zu verzeichnen, dessen Schuss aus halbrechter Position jedoch zu zentral und somit direkt in die Arme von Rune Jarstein flog (2.). Wenig später schaltete Lars Stindl blitzschnell um, schickte den gestarteten Plea steil, der aus spitzer Position auf den gegnerischen Kasten zulief und am Außennetz scheiterte (6.).
Hertha fast mit der Führung
Nach einem Eckball von der linken Seite segelte die Kugel an allen vorbei und landete schließlich am langen Pfosten beim freistehenden Kalou, der das Kunststück fertig brachte, den Ball ebenfalls ans Außennetz zu köpfen statt ins leere Tor (13.). Nun war es eine muntere Partie, in der beide Teams das Mittelfeld schnell überbrückten. Im Gegenzug verfehlte ein Versuch von Stindl das Gehäuse ebenso knapp (14.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Borussen mit 65 Prozent Ballbesitz leichte Feldvorteile, die Hertha lauerte jedoch ebenfalls auf ihre Chancen.
Glück hatten die Gäste, als sich im Berliner Strafraum eine unübersichtliche Szene abspielte: Hazard steckte auf engstem Raum zu Lang durch, der aus kurzer Distanz an Jarstein scheiterte. Den abgewehrten Ball eroberte wiederum Hazard, dessen Schuss jedoch von Lang geblockt wurde, der noch auf dem Boden lag (21.).
Borussen bekommen Kalou nicht gestoppt
Dann klingelte es erstmals im Kasten, doch aus VfL-Sicht leider auf der falschen Seite. Kalou spielte die Borussen-Abwehr im Strafraum mit einer Einzelaktion schwindelig, ließ Elvedi und Neuhaus alt aussehen und blieb vor Yann Sommer ebenfalls eiskalt und schob zum 0:1 ein (30.). Vier Minuten später musste Jonas Hofmann, der bereist in der Anfangsphase von Grujic gelegt wurde, verletzungsbedingt in die Kabine. Für ihn kam Michael Cuisance auf das Spielfeld, der nun gemeinsam mit Neuhaus die Fäden in der Zentrale ziehen sollte. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Hauptstädter zurück und stärkten ihre Defensive in der Rückwärtsbewegung mit einer kompakten Fünferkette, gegen die die Fohlenelf bis zum Pausenpfiff kein Mittel fand.
Berliner bauen Führung aus
Zur zweiten Hälfte kamen beide Teams unverändert zurück aufs Feld. Ein angeschnittener Schuss aus 18 Metern von Hazard, der jedoch viel zu harmlos war, war die erste Offensivaktion der Borussen im zweiten Spielabschnitt (55.). Eine Zeigerumdrehung später zeigten die Berliner, wie man es besser macht. Davie Selke setzte sich im Laufduell gegen Matthias Ginter durch, der ihn nicht entscheidend und energisch genug verteidigen konnte. An der Grundlinie angekommen legte er zurück auf den mitgelaufenen Duda, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (56.),
Sommer verhindert vorzeitige Entscheidung
Die Gäste machten es der Elf vom Niederrhein mit einer aggressiven und entschlossenen Herangehensweise schwer und nutzten einige Unachtsamkeiten der Borussen, um schnell zu kontern. So tauchte Kalou völlig frei vor Sommer aus und hatte das 0:3 auf dem Fuß. Doch der Schlussmann behielt die Oberhand und verhinderte die Entscheidung (66.). Der eingewechselte Patrick Herrmann kam nach einer Ecke außerhalb des Sechszehners frei zum Schuss. Doch seine Direktabnahme segelte über das Tor (68.)
Selke macht den Deckel drauf
Spätestens in der 77. Minute war den Borussen dann aber endgültig der Zahn gezogen. Davie Selke nickte nach einer Duda-Flanke aus fünf Metern zum 3:0 ein. Daraufhin verließen etliche Borussen, die an diesem Samstagnachmittag wahrlich eine der schlechtesten Saisonleistungen zu sehen bekamen, das Stadion. Die Heimelf bemühte sich, zumindest noch einen Ehrentreffer zu erzielen, doch auch das gelang nicht. Nach neun Heimspielen, in denen der VfL insgesamt nur drei Gegentreffer schlucken musste, riss die beeindruckende Heimserie.
Die Nordkurve stimmte in den Schlussminuten ‚Die Seele brennt‘ und die ‚Elf vom Niederrhein‘ ein und zeigte, dass man den Borussen nach einer bisher fantastischen Saison auch mal solch eine Leistung zugestehen muss. Doch im Auswärtsspiel am kommenden Wochenende bei Eintracht Frankfurt wird eine ganz andere Leistung von Nöten sein, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Die Bilder zum Spiel haben wir in einer Fotostrecke für Euch hochgeladen (hier klicken).
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang (64. Herrmann), Ginter, Elvedi, Wendt – Strobl (81. Kramer) – Neuhaus, Hofmann (34. Cuisance) – Hazard, Stindl, Plea
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Zakaria, Traoré, Jantschke
Hertha BSC Berlin: Jarstein – Stark, Rekik, Torunarigha – Klünter, Grujic, Lustenberger, Mittelstädt – Duda (88. Darida) – Selke, Kalou
Weiter im Kader: Kraft, Skjelbred, Köpke, Ibisevic, Plattenhardt, Dardai
Tore: 0:1 Kalou (30.), 0:2 Duda (56.), 0:3 Selke (76.)
Gelbe Karten: – / Grujic, Torunarigha
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Martin Petersen
Zuschauer: 48.289 (Borussia-Park)