Rocco Reitz und die Borussen verdienten sich einen Punkt bei RB. Foto: picture alliance / Newscom | Ulrik Pedersen
Torlos endete die Partie zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach am Samstagabend. Im ersten Durchgang waren die Fohlen die bessere Mannschaft und hatten durchaus Chancen zur Führung, nach der Pause erhöhte RB den Druck, die Fohlen hielten ihm stand und ergatterten schlussendlich einen Punkt.
Gerardo Seoane musste in Leipzig weiterhin auf Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Unterschenkel), Jan Olschowsky (Knieverletzung), Yvandro Borges Sanches (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Luca Netz (Fußverletzung) und Nico Elvedi (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten.
Dementsprechend gab es im Vergleich zum Heimsieg gegen Werder Bremen keine Veränderungen: Moritz Nicolas stand im Tor, Joe Scally, Marvin Friedrich, Ko Itakura und Lukas Ullrich starteten in der Abwehr, Julian Weigl spielte als Kapitän im Zentrum neben Rocco Reitz. Auf der rechten Außenbahn begann Franck Honorat neben Alassane Pléa und Robin Hack hinter Sturmspitze Tim Kleindienst.
Auf der Gegenseite entschied sich Marco Rose für folgende Aufstellung: Das Tor hütete Peter Gulácsi, in der Viererkette spielten Lukas Klostermann, Kapitän Willy Orban, El Chadaille Bitshiabu und Benjamin Henrichs; die Doppelsechs bekleideten Arthur Vermeeren und Kevin Kampl, auf den Außenbahnen starteten Christoph Baumgartner und Antonio Nusa hinter Lois Openda und Yussuf Poulsen im Sturm.
Borussia nahm Schwung aus Bremen-Spiel mit
In den Anfangsminuten bekamen die Fans kaum Torraumszenen zu sehen, dafür viel Ballgeschiebe und den ein oder anderen Zweikampf. Dennoch war Borussia aktiv in der Hälfte der Leipziger und stand defensiv kompakt.
Gefährlich wurde es erstmals nach einer Ecke von Honorat, bei der Reitz am kurzen Pfosten Gulácsi mit einem Kopfball prüfte (9.). Mit zunehmender Dauer wurden die Fohlen mutiger und kontrollierten das Spiel. Es schien, dass die Mannschaft die gute Leistung aus dem letzten Spiel verinnerlicht hatte.
Auch nach 20 Minuten gab es dennoch keine weiteren, nennenswerten Strafraumszenen. Nun kamen die Gastgeber besser ins Spiel, ohne Borussia jedoch vor Probleme zu stellen. Die Fohlen hingegen konterten – beispielsweise als Honorat Kleindienst in der 21. Minute fand, der jedoch frei vor Gulácsi vergab. Das hätte die Führung sein können!
Friedrich mit Doppelchance
Bei der anschließenden Ecke kam Friedrich am Elfmeterpunkt unbedrängt zum Kopfball, der jedoch von Gulácsi abgewehrt wurde. Der Rebound kurze Zeit später erreichte den Innenverteidiger erneut, diesmal köpfte er jedoch am Tor vorbei.
Drei zu Eins Torschüsse sowie 53 % Ballbesitz nach einer halben Stunde zeigten, dass Borussia einen engagierten Auswärts-Auftritt hinlegte. Defensiv stand die Mannschaft nach wie vor kompakt, offensiv suchte sie Lücken und zeigte Kampfbereitschaft. Es fehlte lediglich an Präzision in den Abschlüssen. Demnach war das 0:0 aus Leipziger Sicht fast schon glücklich.
Honorat ans Aluminium – Nicolas rettet
Fast die Führung! Nach einem langen Ball auf Kleindienst aus der eigenen Hälfte konnte der Stürmer ein paar Meter machen, zog den Ball zurück und fand in der Mitte Honorat. Der kam aus 20 Metern zum Abschluss – und traf leider nur die Latte (43.). Spätestens jetzt war ein Treffer überfällig.
Kurze Zeit später kam Leipzig zur ersten gefährlichen Chance, bei der Nicolas sich beweisen konnte: Nach einer Flanke von Kampl kam Baumgartner an den Ball, der von Weigl abgefälscht wurde, doch Borussias Schlussmann lenkte die Kugel über die Latte.
Dann ertönte der Pausenpfiff. Seoanes Matchplan ging bis dahin auf, die Fohlen waren die bessere Mannschaft und gingen mit einem Chancenplus von 10:1 in die Kabine. Fast hätte sich das Team für den Aufwand belohnt, doch das Aluminium rettete für die Gastgeber nach Honorats Abschluss. So ging es torlos in die Kabinen. Glücklich für Leipzig, hatten die Borussen doch die besseren Chancen.
Nicolas mit starker Rettungstat
Nach Wiederanpfiff tat sich in den Gefahrenzonen erstmal nicht viel. Beide Mannschaften beackerten sich im Mittelfeld und hielten den Gegner vom jeweiligen Strafraum fern. Dennoch spielten die Roten Bullen jetzt mehr mit. Und dann hatte die Rose-Truppe plötzlich die dicke Chance zur Führung. Nach einer flachen Hereingabe von Henrichs leitete Openda weiter zu Baumgartlinger, der aus elf Metern direkt abzog und das linke Eck anvisierte. Doch Nicolas tauchte im richtigen Moment ab und wehrte die Kugel zur Seite ab (64.). Nach der fälligen Ecke war Borussias Nummer eins erneut stark auf dem Posten, als er einen verdeckten Schuss von Henrichs unter sich begrub (65.).
Fohlen halten dem Dauerdruck stand
RB erhöhte in dieser Phase den Druck und nistete sich mitunter in der Hälfte der Fohlen ein. Dennoch Strand auch nach über 70 Minuten noch die Null. Und das eben auch deshalb, weil die Gastgeber sich keine klaren Torchancen erspielen konnten. Auch in der Schlussphase fuhren die Roten Bullen Angriff um Angriff, rein wollte die Kugel aber nicht.
Am Ende blieb es beim torlosen Remis. Eins, mit dem die Borussen sicherlich besser leben können, als die Gastgeber. Die Borussen haben sich diesen einen Punkt mit einer ordentlichen Leistung verdient und können mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
RB Leipzig: Gulácsi – Klostermann, Orban, Bitshiabu, Henrichs (67. Haidara), Vermeeren (81. Seiwald), Kampl – Baumgartner (81. Ouédraogo), Nusa – Openda, Poulsen (67. Sesko)
Weiter im Kader: Vandervoort (ETW), Zingerle (ETW), Elmas, Gebel, Silva
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (90. Chiarodia) – Reitz (72. Sander), Weigl – Honorat (81. Čvančara), Plea (72. Neuhaus), Hack (81. Ngoumou) – Kleindienst
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Lainer, Ranos, Stöger
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Vermeeren, Haidara/ Hack, Reitz
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 46.887 (Red Bull Arena)