0:1! Stuttgart bestraft fahrlässige Borussen

Shuto Machino und die Borussen gingen in Stuttgart unnötig leer aus. Foto: Dirk Päffgen

Mit 0:1 unterlag Borussia Mönchengladbach beim VfB Stuttgart und ist somit seit nunmehr neun Bundesligaspielen ohne Sieg und seit vier Spielen ohne eigenen Treffer. Joker Chema Andrés entschied die Partie elf Minuten vor Schluss und bestrafte die mit ihren Chancen fahrlässig umgehende Fohlenelf, die sich so für ein gutes Auswärtsspiel nicht belohnte.

Borussias Trainer Gerardo Seoane musste im ersten Saisonspiel weiterhin auf Niklas Swider (krank), Wael Mohya (Innenbandteilruptur) und die beiden Langzeitverletzten Tim Kleindienst (Reha nach Knieverletzung) und Nathan Ngoumou (Reha nach Achillessehnenriss) verzichten. Zudem fehlte Haris Tabaković (krank). Ebenso erneut nicht im Aufgebot stand Julian Weigl, der mit einem Vereinswechsel in Verbindung gebracht wird. Für den erst in der vergangenen Woche verpflichtete Giovanni Reyna kam ein Einsatz noch zu früh.

Im Vergleich zum Remis gegen den HSV nahm Seoane zwei Änderungen in der Startelf vor: Kevin Diks rückte wieder in die Innenverteidigung und ersetzte dort Fabio Chiarodia und Shuto Machino kam zu seinem Debüt für die Borussen und ersetzte Haris Tabaković im Angriff.

Stuttgart gleich mit der ersten Chance

Es dauerte gerade einmal dreizig Sekunden, da hatte der VfB die erste gute Möglichkeit. Nach Zuspiel von Tiago Tomás war es Leweling, der im Strafraum abzog. Sein abgefälschter Schuss strich nicht allzu weit am rechten Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke brachte nichts ein (1.). Sieben Minuten später gabs die erste Annäherung der Borussen, aus der der zwei Eckbälle resultierten, die aber nichts einbrachten (7.). 

Grundsätzlich das es eine ausgeglichene Anfangsphase, in der beide Teams versuchten nach vorne zu spielen, dabei aber kaum etwas zuließen. Dann gehörte auch Stuttgart die nächste Möglichkeit. Führich bediente Leweling im Strafraum, der von der rechten Seite sofort abzog, aber Nicolas hatte aufgepasst und wehrte den Ball in das lange Eck ab (17.).

Fohlenelf mit ersten guten Chancen und spielbestimmend

Die Borussen indes, waren bis dahin noch zu keinem Torabschluss gekommen. Das änderte sich in Minute 22. Honorats Hereingabe von rechts verpassten erst zwei Borusern, ehe Ulrich aus dem Rückraum wuchtig zum Abschluss kam, die Kugel aber rechts am Tor vorbei vorbei setzte. Drei Minuten später die nächste Chance. Nach schnell ausgeführtem Freistoß von Stöger lenkte Nübel den Kopfball von Sander mit einer starken Parade über den Querbalken (25.).

Das war eine gute Phase der Fohlen, die zu Beginn kaum in die gefährliche Zone kamen . 

Ich mittlerweile hatten die Fohlen das Heft in der Hand und kamen zu Abschlüssen. So wie in Minute 37, als Nübel erneut zur Stelle war und im kurzen Eck gegen Scally klärte (36.). Vier Minuten später versuchte es Honorat nach einem Konter, aber der Schuss war kein Problem für Nübel (41.). Bei dem Duell hatte sich der Franzose wehgetan und sackte kurz zu Boden, konnte aber weitermachen.

Zur Pause blieb es beim torlosen Remis. Die Borussen brauchten etwa 20 Minuten, um ins Spiel zu kommen, übernahmen dann aber das Kommando, lieben kaum eis zu und hatten gute Möglichkeit, in Führung zu gehen. Doch vor allem Keeper Nübel hatte etwas dagegen. Zwar waren die Borussen mittlerweile 135 Minuten ohne eigenen Treffer, aber eben die gleiche Minutenzahl auch ohne Gegentor.

Stöger vergibt die Führung, Nicolas passt auf

Zur zweiten Hälfte liefen beide Mannschaften unverändert auf. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff die dicke Möglichkeit für die Fohlen. Reitz setzte Stöger links im Strafraum in Szene, der sich die Kugel kurz zurechtlegte und dann frei direkt abzog, die Kugel aber nicht in den Maschen unterbringen konnte (51.). Das hätte gut und gerne die Führung sein können, wenn nicht müssen. Neun Minuten später war Nicola erstmals gefordert. Leweling setzte sich auf dem rechten Flügel durch und brachte die Kugel einfach mal auf das Tor anstatt zu flanken. Borussias Torhüter war aber aufmerksam und klärte souverän (60.).

Kurze Zeit später wieder die Borussen. Hack fasste sich aus vierzehn Metern ein Herz. Beim Rebound von Machino reagierte Nübel stark, Borussias  Japaner hatte aber eh im Abseits gestanden (61.). Die Borussen blieben aktiv und erarbeiteten sich immer wieder gute Gelegenheiten. Einzig das Tor fehlte.

Joker Chema Andrés sticht

Es lief die Schlussviertelstunde in Stuttgart und so richtig zeichnete sich eigentlich kein Treffer ab. Doch elf Minuten vor Schluss traf der eingewechselte Chema Andrés die Borussen tief ins Mark. Nach Ecke brachte Leweling den Ball in die Mitte, wo der Joker völlig frei zum Kopfball kam und die Kugel in den Maschen versenkte (79.).

Ein Tritt in die Magengegend für die Fohlen, die sich aber den Vorwurf gefallen lasen müssen, aus ihren Möglichkeiten selbst nichts gemacht zu haben. So stand man am Ende mit leeren Händen da, was nicht hätte sein müssen. Zumindest ein Punkt wäre aufgrund der starken zweiten Hälfte verdient gewesen.

Die Kurzstatistik zum Spiel: 

VfB Stuttgart: Nübel – Vagnoman, Jentsch, Hendriks, Mittelstädt (74. Nartey) – Karazor (64. Chema Andrés), Stiller – Leweling, Undav (14. Führich, 64. Jovanovic), Tiago Tomás (74. Assignon) – Demirović

Weiter im Kader: Bredlow (ETW), Stenzel, Zagadou,  Darvich

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (84. Netz), Elvedi, Diks, Ullrich (84. Ranos) – Reitz (84. Neuhaus), Sander – Honorat, Stöger (84. Chiarodia), Hack – Machino (74. Castrop)

Weiter im Kader: Omlin (ETW), Sippel (ETW), Friedrich, Fraulo

Tore: 1:0 Chema Andrés (79.)

Gelbe Karten: Mittelstädt, Leweling / Scally

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Stadion: 60.058 (MHP-Arena, ausverkauft)