0:2! Ordentliche Borussen unterliegen den Bayern

Die Borussen haben es probiert, am Ende gingen sie leer aus. Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller

Mit 0:2 verlor Borussia Mönchengladbach am Samstagabend das Top-Spiel des 33. Spieltags beim neuen deutschen Meister FC Bayern München. Die Fohlen boten eigentlich eine ordentliche Partie und zeigten sich defensiv stabil, wurden aber für zwei Fehler eiskalt bestraft..

Borussias Trainer Gerardo Seoane musste beim Deutschen Meister auf Niclas Swider (Trainingsrückstand), Moritz Nicolas (Adduktoren-OP), Nathan Ngoumou (Achillessehenriss), Yvandro Borges Sanches (Muskelverletzung) und kurzfristig auch auf Ko Itakura (Rückenprobleme) und Marvin Friedrich (muskuläre Probleme) verzichten. Dafür standen Philipp Sander und Nico Elvedi nach überstandener Innenbandzerrung wieder zur Verfügung.

Im Vergleich zum Remis in Kiel gab drei Änderungen: Nico Elvedi, Stefan Lainer und Philipp Sander spielten anstelle von Itakura, Joe Scally und Stefan Stöger. Unterdessen bestritt Franck Honorat sein 50. Bundesliga-Spiel.

Fohlen machen die Räume eng

Die Bayern ergriffen direkt die Initiative und suchten den Weg nach vorne, während die Borussen versuchten, genau das mit frühem Stören zu unterbinden. Das gelang in der Anfangsphase, weshalb es zunächst keine Torraumszenen gab. Auch nach 13 Minuten gab es für den FCB noch keinen Schuss aufs Tor. Dafür aber für die Borussen. Eine Lainer-Flanke wurde immer länger. Neuer aber war  mit dem langen Arm noch zur Stelle (8.).

Acht Minuten später setzten die Bayern dann den ersten Torschuss ab. Kimmich versuchte es aus der Distanz, doch ein Borusse hatte noch den Fuß dazwischen (16.). generell machten es die Fohlen gut gegen den Meister, Sie hielten die Räume eng und forderten Lösungen von den Bayern, die aber noch keine fanden. So hatte der FCB nach einer halben Stunde zwar deutlich mehr Ballbesitz, aber in der Torschussstatistik stand es 2:2.

Kane öffnet die Tür

Nach etwas über einer halben Stunde war es dann aber soweit. Elise hatte auch rechts zu viel Zeit, wurde von zwei Borussen nicht energisch genug gestört und visierte das linke obere Eck an. Kane hielt noch den Scheitel hin, so dass Omlin chancenlos war – 1:0 für den FC Bayern (31.).

Der Deutsche Meister lag also „erwartet“ vorne. Auch wenn er dafür eine Zeit gebraucht hat, weil es die Borussen bis dahin ordentlich gemacht hatten. Das Gegentor hatte den Borussen sichtlich wehgetan. In der Folgezeit verteidigten sie bei Ballbesitz der Bayern mit einer Fünferkette und hatten kaum den Ball. Bis zum Pausenpfiff passierte nicht mehr viel. Kane und Coman versuchten sich mal, aber die Fohlen warfen sich in alles rein.

So ging es aus Sicht der Fohlen mit einem knappen 0:1 in die Kabine. Es wäre durchaus mehr drin gewesen, denn bis zum Gegentor hatten sie sich getraut und den Bayern mit einer guten Defensivarbeit Kopfschmerzen bereitet. Doch den einen Fehler nutzten Olise und Kane eiskalt aus.

Bayern tun sich schwer

Zum zweiten Durchgang nahm Seoane eine Änderung vor und brachte Scally für Elvedi. Unverändert zeigte sich unterdessen nach Wiederanpfiff die Rollenverteilung auf dem Platz. Die Bayern hatten mehrheitlich den Ball, die Borussen hielten dagegen und lauerte auf Umschaltmomente. Solche gab es zunächst nicht. Auf der Gegenseite spielten sich die Bayern relativ locker bis zum Strafraum der Borussen, wurden dort aber energisch gebremst.

Neuer mit starken Reflex gegen Reitz

Nach einer Stunde dann die dicke Möglichkeit für die Fohlen. Honorat spielte eine Ecke auf Höher des kurzen Pfostens .Dort nahm Reitz die Kugel mit der Hacke, Neuer tauchte ab und wehre ab zur nächsten Ecke, die dann nichts einbrachte (60.). Aber diese Möglichkeit unterstrich: Die Fohlen versteckten sich nicht und machten mit. Sogar in der Ecken-Statistik lag man zu diesem Zeitpunkt mit 9:1 vorne.

Acht Minuten vorne hätte Müller in seinem letzten Heimspiel für die Bayern beinah getroffen, doch der scheidende Angreifer drisch die Kugel aus kurzer Distanz weit über das Tor (68.). Zwanzig Minuten waren noch zu spielen in der Allianz-Arena.

Joker Čvančara mit der großen Chance

Durch war das Ding noch lange nicht, weil die Fohlen ihre Sache ordentlich machten und alles andere als chancenlos waren. Seoane sendete dazu gleich mal ein Signal und brachte in Čvančara, Plea und Stöger gleich drei frische Offensivkräfte. Die Borussen versuchten es mit frischem Power weiter, den FCB zu knacken. Čvančara hatte dann die große Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte mit seinem Schuss aber am starken Neuer (79.).

Elise macht den Deckel drauf

Kurze Zeit später war Bayern Nummer eins erneut zur Stelle. Eine Direktabnahme von Stöger wehrte Neuer mit einem starken Reflex ab (81.). Dann bekam Thomas Müller seinen Abschied nach 25 Jahren FC Bayern (84.). In der Schlussminute machte Elise dann alles klar. Nach tollem Dribbling von Sané von der rechten Seite steckte der Joker perfekt in die Mitte zum lauernden Olise durch. Dieser hält nur kurz den linken Außenrist hin und versenkte die Kugel an Omlin vorbei zum 2:0 ins linke Eck (90.)

Die Borussen verabschiedeten sich am Ende mit einer 0:2-Niederlage von der Meisterfeier des FC Bayern und der Erkenntnis, dass gegen den auch mit etwas angezogener Handbremse spielenden Deutschen Meister mehr drin gewesen wäre. Grundsätzlich war es ein ordentlicher Auftritt der Fohlen, die sich gerade defensiv, die Gegentore ausgenommen, stabil zeigten.

Die Kurzstatistik zum Spiel:

FC Bayern München: Neuer – Laimer, Dier, Stanišić (62. Pavlović), Guerreiro (83. Palhinha) – Kimmich, Goretzka – Olise, Müller (84. Gnabry), Coman (62. Sané) – Kane (90.+2 Vidovic)

Weiter im Kader: Peretz (ETW), Urbig (ETW), Boey, Kusi-Asare

Borussia Mönchengladbach: Omlin – Lainer, Chiarodia, Elvedi (46. Scally), Ullrich – Weigl, Sander (76. Plea) – Honorat (76. Čvančara), Reitz (84. Neuhaus), Hack (76. Stöger) – Kleindienst

Weiter im Kader: Pereira Cardoso (ETW), Netz, Herrmann, Fukuda

Tore: 1:0 Kane (31.), 2:0 Olive (90.)

Gelbe Karten: Olise / Weigl

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 75.000 (Allianz-Arena, ausverkauft)

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