Kevin Stöger und die Borussen blieben in Frankfurt ohne Punkte. Foto: Dirk Päffgen
Mit 0:2 verlor Borussia Mönchengladbach am Samstagabend bei Eintracht Frankfurt und muss somit weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Eine Niederlage, die in sondern unnötig und bitter war, als dass man gerade nach der Pause mutiger agierte und zahlreiche Abschlüsse hatte, aber eben das Tor nicht traf. So versetzte Marmoush den Borussen in der 80. Minute den Knock-out.
Gerardo Seoane musste in Frankfurt neben den Langzeitverletzten Jan Olschowsky (Knieverletzung) und Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) auch auf Jonas Omlin verzichten. Borussias Nummer eins hatte sich unter der Woche eine Sehnenverletzung im Unterschenkel zugezogen und wird mehrere Wochen ausfallen. Darüber hinaus musste Franck Honorat mit Wadenproblemen pausieren.
Im Vergleich zur Niederlage gegen Stuttgart gab es insgesamt vier Veränderungen: Moritz Nicolas startete für den verletzten Omlin, in der Viererkette spielten (von rechts) Joe Scally, Kou Itakura, Nico Elvedi und Luca Netz, die Doppelsechs bekleideten Julian Weigl (Kapitän) und Rocco Reitz, der für Philipp Sander in die Startformation rückte; im rechten Mittelfeld vertrat Nathan Ngoumou den verletzten Honorat, die Zehnerposition bekleidete Kevin Stöger und links startete Robin Hack anstelle von Alassane Pléa, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. In der Spitze setzte Seoane wie gewohnt auf Tim Kleindienst.
Bei Eintracht Frankfurt vertrat Kaua Santos den verletzten Kevin Trapp im Tor, vor ihm verteidigten Rasmus Kristensen, Tuta, Robin Koch (Kapitän) und Arthur Theate, auf der Doppelsechs spielten Ellyes Skhiri und Hugo Larsson, die Flügelpositionen bekleideten Ansgar Knauff Fares Chaibi und in der Doppelspitze setzte Trainer Dino Toppmöller auf Omar Marmoush und Hugo Ekitiké.
Zäher Auftakt, wenig Zwingendes
Wenig überraschend wollten beide Mannschaften zu Spielbeginn nicht allzu viel riskieren –entsprechend unspektakulär verliefen die Anfangsminuten zwischen der Eintracht und der Fohlenelf. Dennoch waren die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft mit dem größeren Drang zum gegnerischen Tor, Borussia konzentrierte sich zunächst auf das kollektive Verteidigen.
Dann kam die Fohlen zur ersten Möglichkeit des Spiels, als Reitz aus 20 Metern Trapp-Vertreter Kaua Santos prüfte. Zu zentral für Gefahr. Direkt im Gegenzug konterte die Eintracht, wobei Weigl mit einem Foul aus ebenfalls 20 Metern vor dem Tor eingriff, und mit Gelb bestraft wurde (12.). Der anschließende Freistoß von Koch segelte links am Gehäuse vorbei.
Bis auf wenige Momente war Frankfurt die kontrollierende Mannschaft. Borussia lauerte auf Konter, bei denen Ngoumou seine Geschwindigkeit ausspielen konnte, jedoch brachten auch diese keine nennenswerten Chancen ein.
Ekitiké mit erster Großchance – Larsson steht goldrichtig
Nach 24 Minuten dann die beste Möglichkeit des Spiels: Ein Torschuss von Marmoush von der linken Strafraumkante wurde unfreiwillig zur Vorbereitung für Ekitiké, der jedoch ehrér überrascht mit dem Kopf an den Ball kam und diesen am leeren Tor links vorbeiköpfte. Jetzt kam Fahrt in die Partie, da beide Mannschaften das Risiko erhöhten und defensiv offener wurden.
Dann der Schock für die Fohlen: Nach einer Flanke von Eikitiké von links gewann Knauff das Kopfballduell gegen Netz im Strafraum, in der Mitte musste Larsson den Ball am Fünfmeterraum nur noch an Nicolas vorbeischieben. Wie schon gegen Stuttgart wirkte Borussias Defensive zu unorganisiert, die Führung für die Hausherren ging in Ordnung.
Borussia vor der Pause mit mehr Mut
Nun musste Gladbach mehr wagen, um sich aus der Frankfurter Drangphase zu lösen. Ein Stöger-Freistoß von halbrechts erreichte Elvedi, dessen Kopfball jedoch keine Gefahr darstellte (40.). Stöger und Co. versuchten weiterhin, den Druck auf die Gastgeber zu erhöhen – wurden dabei allerdings nicht zwingend genug.
So ging es mit dem 0:1-Rückstand aus Gladbacher Sicht in die Pause. Unter dem Strich spiegelte das Ergebnis den Spielverlauf wider, da Frankfurt insgesamt mehr von der Partie hatte und sich defensiv wenig zu Schulden kommen ließ.
Ngoumou mit guten Abschlüssen
Zum zweiten Durchgang kamen die Fohlen unverändert aufs Feld. Seoane wird seinen Jungs in der Kabine etwas erzählt haben, denn sie wurden jetzt aktiver. Erst machte sich Ngoumou auf die Reise und zog im Strafraum ab, aber Kauã Santos schnappte sicher zu (46.). Dann probierte es Stöger aus der Ferne ,aber auch hier hatte der SGE-Keeper keine Probleme ( 55.).
Die Borussen hatten jetzt auch mehr Ballbesitz und suchten weiter den Weg nach vorne. Und dann hatte Ngoumou eine gute Möglichkeit, aber ernst war Kauã Santos mit einer guten Reaktion zur Stelle (59.). Die Borussen gaben jetzt Gas, zeigten sich mutiger und feuerten nahezu us allen Lagen. So wie Stöger, der sich aus zwanzig Metern ein Herz fasste, die Kugel aber knapp vorbei setzte (62.). Kurze Zeit später bewahrte Nicolas seine Mannschaft mit einer Rettungstat gegen Ekitiké vor der Vorentscheidung (64.).
Marmoush sorgt für den Knock-out
Drei Minuten später hätte es gut und gerne 1:1 stehen können, doch Reitz setzte die Kugel lediglich an den Pfosten (67.). Die Borussen hatten mehr Abschlüsse und machten ein gutes Auswärtsspiel in der zweiten Hälfe. Aber sie trafen eben das Tor nicht. Und wenn du das nicht machst, dann…
Zehn Minuten vor Schluss sorgte Marmoush für die Entscheidung. Der Ägypter ließ Itakura stehen, zog direkt ab und versenkte die Kugel zum 2:0 in den Maschen (80.). Zehn Minuten vor Schluss war das der Knock-out für die Borussen, die sich davon nicht mehr erholten.
Ao blieb es am Ender bei der 0:2-Niederlage der Borussen, die nun mit lediglich drei Punkten auf Platz 3 liegen. Abermals haben die Borussen gerade nach der Pause eine gute Leistung zeigt, das zeigen auch die Statistiken. Doch am Ende steht man erneut mit leeren Hände da. Auf der anderen Seite sind 30 gute Minuten auch zu wenig…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Kauã Santos – Kristensen, Tuta, Koch, Theate – Skhiri, Larsson (85. Dahoud) – Knauff (78. Bahoya), Chaibi (70. Ebimbe) – Marmoush (85. Nkounkou), Ekitiké (78. Matanovic)
Weiter im Kader: Grahl (ETW), Amenda, Collins, Uzun
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally, Itakura, Elvedi, Netz – Reitz (79. Neuhaus), Weigl (71. Sander) – Ngoumou (71. Čvančara), Stöger, Hack (71. Plea) – Kleindienst
Weiter im Kader: Nicolas (ETW), Chiarodia, Lainer, Friedrich, Ranos
Tore: 1:0 Larsson (31.), 2:0 Marmoush (80.)
Gelbe Karten: Theate / Weigl
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 58.000 (Deutsche Bank-Park)