
Mit sage und schreibe 0:6 verlor Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend im Borussia-Park gegen den SC Freiburg und das 93. Derby gegen den 1. FC Köln und muss den Blick nun auch nach unten richten. Es war schlichtweg ein Debakel für die Fohlenelf, die von vorne bis hinten überhaupt nicht da war und sich regelrecht abschlachten ließ.
Borussias Trainer Adi Hütter konnte gegen den Sportclub so gut wie aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Jordan Beyer (Muskelverletzung), Tony Jantschke (Gesichtsfrakturen) und Mamadou Doucouré (Aufbautraining nach Achillessehenris) standen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zur Derby-Pleite tauschte Hütter zweimal: Stefan Lainer und Marcus Thuram bekamen den Vorzug vor Patrick Herrmann und Lars Stindl.
Doppelte kalte Dusche für die Fohlenelf
Es war ungemütlich, bei typischen niederrheinischen Schmuddelwetter in Mönchengladbach. Und den VfL-Fans wurde dann auch gleich zu Beginn alles andere als warm ums Herz, denn bereits nach fünf Minuten (!) lag die Fohlenelf mit 0:2 zurück. Zunächst fackelte Eggestein im Zentrum trotz einiger Gladbacher nicht lange und netzte cool ein (2.), ehe sich Schade zwei Minuten später nicht zweimal bitten ließ, sich im Luftkampf durchsetzte und zum 2:0 einköpfte (5.). Zwei Chancen, zwei Tore für den Sportclub, der die Borussen eiskalt erwischte.
Freiburg nutzt jede Chance eiskalt
Den Borussen hatte der frühe Doppelschlag sichtlich weh. Doch ehe sie sich hatten schütteln konnten, stand es 0:3. Nach Freistoß von Grifo war es Lienhart, der den nach vorne abgewehrten Ball von Sommer nutze die Kugel über die Linie drückte (12.).
0:3 nach nicht einmal einer Viertelstunde aus Sicht der Borussen, die maximal körperlich auf dem Platz waren und gerade defensiv neben sich stand. Gladbach lag am Boden und Freiburg nutzte das weiter – erneut nach einem Standard. Nach einem Eckball lief Höler an den zweiten Pfosten und köpfte zum 4:0 für den SCF ein (19.).
Noch vor der Pause war das halbe Dutzend voll
Damit aber nicht genug, es wurde noch schlimmer für die Borussen, deren Anhänger sich teilweise schon wieder auf den Heimweg machten. Sieben Minuten später nickte Höler zum 5:0 ein (25.). Adi Hütter dürfte sich an der Seitenlinie gefragt haben, ob er denn im falschen Film ist. Jedenfalls reagierte der Österreicher und brachte Embolo und Herrmann (29.).
Nach etwas über einer halben Stunde zum ersten Mal die Borussen. Embolo setzte Zakaria am Strafraum in Szene. Der Nationalspieler zog gleich ab, allerdings in die Arme von SCF-Keeper Flekken (34.). Und drei Minuten später machte dann Schlotterbeck das halbe Dutzend voll – wieder nach einem ruhenden Ball. Eine Freistoßflanke segelte durch den Strafraum bis hin zu Bensebaini, der die Kugel zum 0:6 in den eigenen Maschen versenkte (37.). Das passte zu einer völlig desolaten Fohlenelf, die vor allem defensiv völlig neben sich stand und gar nichts auf die Kette bekam.
Dass die Zuschauer die Fohlenelf dann mit Pfiffen in die Kabine begleiteten, war nachzuvollziehen. Nach dem Seitenwechsel ging es dann nur noch um Schadensbegrenzung und darum, sich nicht weiter abschlachten zu lassen.
Zumindest die ersten zwanzig Minuten nach dem Seitenwechsel überstand die Fohlenelf schonmal schadlos. Was auch daran lag, dass der Sportclub mit dem Vorsprung im Rücken natürlich auf die Bremse trat. Auf der anderen Seite versuchten es die Borussen zumindest, blieben dabei aber wirkungs- und glücklos.
Am Ende blieb es dann beim 0:6 – unfassbar und kaum zu glauben. Ein rabenschwarzer Sonntagabend, an dem die Fohlrenelf in Durchgang eins völlig versagte und sich vom Sportclub in allen Belangen vorführen ließ. Adi Hütter hat bis zum richtungsweisenden Spiel in Leipzig am kommenden Samstag allerhand zu tun…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Ginter, Elvedi, Bensebaini – Lainer (29. Herrmann) Koné, Zakaria, Scally – Hofmann, Thuram (71. Stindl) – Plea (29. Embolo)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Benés, Netz, Kramer, Neuhaus, Wolf
SC Freiburg: Flekken – Kübler, Lienhart (82. Gulde), N. Schlotterbeck (82. K. Schlotterbeck), Günter – Eggestein (74. Haberer), Höfler – Schade (61. Sallai), Grifo – Hörer, Demirovic (74. Jeong)
Weiter im Kader: Uphoff (ETW), Sildillia, Burkhart, Petersen
Tore: 0:1 M. Eggestein (2.), 0:2 Schade (5.), 0:3 Lienhart (12.), 0:4 Höfler (19.), 0:5 Höler (25.), 0:6 Bensebaini (37., Eigentor)
Gelbe Karten: Bensebaini, Koné / Demirovic
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer: 10.025 (Borussia-Park)