Mit 1:0 gewann Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend das DFB-Pokalspiel bei Fortuna Düsseldorf und steht somit im Achtelfinale, das Ende wenige Tage vor Weihnachten ausgespielt wird. Thorgan Hazard erzielte das Tor des Tages und sorgte so für das Weiterkommen der Fohlenelf.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste in der Landeshauptstadt neben den bereits bekannten Ausfällen weiterhin auf Christoph Kramer (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten und änderte seine Startelf im Vergleich zur Klatsche gegen Leverkusen auf zwei Positionen: Jannik Vestergaard erhielt eine Pause, Tony Jantschke kam für den Dänen in die Viererkette und verteidigte auf rechts, während Nico Elvedi nach innen rückte. Dazu bekam Ibrahima Traoré auf dem Flügel den Vorzug vor Fabian Johnson.
Fohlenelf mit sehr viel Ballbesitz
Nach wenigen Minuten gehörte den Gastgebern der erste Abschluss. Leihgabe Florian Neuhaus zog aus der Distanz ab, setzte die Kugel aber weit über das Tor (04.). Kurze Zeit später der erste schnelle Angriff der Borussen, der in der ersten Ecke endete. Zum gewünschten Erfolg führte diese aber nicht (06.). Derweil hatten die Borussen sehr viel Ballbesitz, bestimmten das Spielgeschehen und suchten die Offensive. Doch die Fortuna war in ihrer Hälfte präsent und störte früh, so dass die Fohlen nicht in die Gefahrenzone kamen.
Nach einer Viertelstunde gab’s dann die erste gute Möglichkeit für die Borussen. Nach einem Freistoß von Traoré lauerte Stindl am linken Pfosten, doch Bormuth hatte aufgepasst und klärte zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (16.). So langsam nahm die Partie Schwung auf. Die Fohlenelf hatte weiterhin Feldvorteile, die Fortuna lauerte auf Balleroberungen und Konter. So wie in Minute 23, als Zimmer nach Zuspiel von Hennings freie Bahn hatte, die Kugel zum Glück aber neben den langen Pfosten setzte.
Nach einer halben Stunde konnte man festhalten: Die Borussen hatten die Partie im Griff, deutlich mehr Ballbesitz (69 Prozent) und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe (67 Prozent), doch hochkarätige Chancen fehlten noch, weil die Fortuna gegen den Ball und in der Defensive wachsam blieb und gut verteidigte.
Zwei Kann-Elfmeter für Borussia und Fortuna
Dann hatten die Borussen mächtig Glück, dass Manuel Gräfe nicht auf den Punkt zeigte. Nach einem tollen Pass von Neuhaus genau in den Lauf von Zimmer, der sich auf und davon machte und im Strafraum zu Fall kam. Wendt hatte den 23-Jährigen wohl leicht berührt. Doch Gräfe ließ weiterspielen (33.). Zwei Minuten der nächste Aufreger: Raman zog von der Strafraumkante ab, setzte die Kugel aber auf das Tornetz (35.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte es dann einen weiteren Elfmeter geben können – diesmal allerdings für die Borussia. Nach schönem Zuspiel von Stindl kam Raffael an die Kugel und wurde von Hoffmann abgeräumt. Doch auch hier blieb die Pfeife von Gräfe stumm. So ging es torlos in die Kabinen. Die Borussen sind gut ins Spiel gekommen, ließen den Ball laufen und dominierten spielerisch dominiert. Dennoch gab es nur eine gute Chance.
Hazard bringt Borussia in Front
Nach dem Seitenwechsel gehörte der unveränderten Fohlenelf die erste Offensivaktion. Zakaria mit einem Sololauf. Doch der Schweizer bekam nicht genug Power hinter das Spielgerät (46.). Drei Minuten später gab’s nach abgefälschtem Jantschke-Schuss eine Ecke, die jedoch nichts einbrachte (49.). Doch drei Minuten später zappelte die Kugel dann in den Maschen! Raffael bediente Hazard im Strafraum. Der Belgier ließ Bormuth mit einem edlen Haken stehen und vollendete aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Borussen (52.).
Wie gegen Leverkusen also eine Führung, diesmal auf fremden Platze. Und die Borussen wollten den zweiten Treffer, der für mehr Ruhe gesorgt hätte. Und da Fortuna nun mehr machen und riskieren musste, ergaben sich Räume für die Borussen, die nach wie vor mehr Ballbesitz und eine starke Passquote von 90 Prozent hatten.
Fortuna nimmt Elfmetergeschenk nicht an
Mittlerweile liefen die letzten zwanzig Minuten in der Esprit arena, in der es gerade aufgrund des Spielstandes weiterhin spannend war. Während die Fortuna nun viel Ballbesitz hatte und den Ausgleich suchte, lauerten die Borussen auf Konter und die endgültige Entscheidung. Doch dann wäre es beinah anders gekommen. Gießelmann ließ Jantschke zunächst an der Strafraumkante stehen und zog dann in den Strafraum, wo Jantschke den Fortunen zu Fall brachte. Schiedsrichter Gräfe zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Von dort aus zeigte der Gefoulte Nerven und setzte die Kugel nur an den Pfosten (73.)!
In der Schlussphase machten es die Borussen clever, in dem sie Kugel und Gegner laufen ließen, um so die Uhr runter laufen zu lassen. Die Fohlenelf blieb bis zum Ende wachsam, brachte das Ergebnis über die zeit und durfte sich am Ende über den Einzug in das Achtelfinale freuen, das am kommenden Sonntag in der ARD-Sportschau durch Ex-Borusse Stefan Effenberg ausgelost wird. Und einzig dass die Borussen da mit im Lostopf sind, zählt.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Fortuna Düsseldorf: Wolf – Schauerte, Hoffmann, Bormuth, Gießelmann – Sobotka, Neuhaus – Zimmer, Raman (68. Usami) – Fink (80. Kujovic), Hennings
Weiter im Kader: Wiesner (ETW), Lucoqui, Bodzek, Loren, Nielsen
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke, Ginter, Elvedi, Wendt – Zakaria, Cuisance (66. Hofmann) – Traoré (76. Johnson), Hazard (90. Herrmann) – Stindl, Raffael
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Oxford, Vestergaard, Grifo
Tore: 0:1 Hazard (52.)
Gelbe Karten: Raman / Zakaria, Cuisance
Bes. Vorkommnis: Gießelmann vergibt Foulelfmeter (73.)
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 52.500 (Esprit arena, ausverkauft)