Borussia Mönchengladbach ist mit einem Sieg in das Pflichtspieljahr 2019 gestartet. Bei Bayer Leverkusen gewannen die Borussen nach dem 10. Saisontreffer von Alassane Plea knapp mit 1:0. Unter dem Strich war es gerade aufgrund der zweiten Hälfte ein glücklicher Dreier für die Borussen, den vor allem Yann Sommer festhielt.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste beim ersten Pflichtspiel des Jahres auf Raffael (Schlüsselbeinbruch), Fabian Johnson (Muskelprobleme im Hüftbereich), Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel) sowie auf Keanan Bennents (Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten und bot zum Rückrundenauftakt exakt die Fohlenelf auf, die in Spanien gegen Standard Lüttich unterlegen war. Im Vergleich zur Niederlage beim BVB kurz vor Weihnachten nahm Hecking gleich fünf Änderungen vor.
So bildeten vor der Torhüter Yann SommerMichael Lang, Mattias Ginter, Nico Elvedi und Oscar Wendt die Viererabwehrkette, während Tobias Strobl im defensiven Mittelfeld spielte. Auf den Achterpositionen begannen Jonas Hofmann und Denis Zakaria. In der Offensive liefen Kapitän Lars Stindl, Thorgan Hazard und Alassane Plea auf.
Werkself übernimmt das Kommando
Bei optimalen äußerlichen Bedingungen dauerte es gerade einmal zwanzig Sekunden, ehe die Zuschauer die er4ste Offensivaktion zu sehen bekamen. Bailey setzte von links zur Flanke an, Elvedi hatte im Strafraum rechtzeitig den Fuß dazwischen und klärte zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (1.). Kurze Zeit später versuchte es Aránguiz aus der Distanz – genau in die Arme von Sommer (2.). Die Werkself war in der Anfangsphase die aktivere Mannschaft, machte das Spiel und störte die Borussen bereits früh.
Damit hatte die Fohlenelf so ihre Probleme und hatte ihrerseits defensiv einiges zu tun. So auch in Minute 6, als Sommer einen Freistoß von Bailey herunterpflückte oder als Bellarabi einen scharfen Pass in die Mitte spielte, wo Sommer abermals parat stand (8.). Sein Gegenüber Lukas Hrádecký musste nach einer Viertelstunde noch nicht eingreifen, weil die Borussen offensiv bis dahin nicht stattgefunden hatten. Bis zur 19. Minute, als Hazard einen Eckball ins Spiel brachte, dort aber verpuffte.
Fohlenelf besser im Spiel – und plötzlich trifft Plea
Mittlerweile hatten sich die Borussen auf das Offensivspiel der Gastgeber eingestellt, standen gut und ließen kaum einen gefährlichen Angriff zu. Dann aber fasste sich Havertz ein Herz und zog trocken ab, doch Sommer war hellwach und wehrte ab zur Ecke, die dann nichts einbrachte (28.). und dann führten plötzlich die Borussen, die den ersten richtigen Angriff nutzten und sich in Führung brachten. Stindl spielte rechts raus zu Hofmann, der Plea mit einem schönen Pass in Szene setzte. Der Franzose zeigte aus spitzem Winkel seine Klasse und vollendete zum 1:0 ins lange Eck (37.).
Eine kalte Dusche für die Werkself, die bis dahin eigentlich mehr Offensivaktionen hatte. Das Tor aber schossen die Borussen, die eben ihre erste echte Chance gleich nutzten. Zwei Minuten vor der Pause hätten die Borussen beinah auch die zweite Chance zum Tor genutzt, doch Bayer-Keeper Hrádecký fischte den Kopfball von Elvedi so gerade noch aus dem Eck (43.). kurz vor dem Pausenpfiff war es dann Hazard, dessen Schuss nur wenige Meter über die Querlatte flog (44.). So ging die knappe Führung zur Pause in Ordnung für die Borussen.
Bayer am Drücker, Sommer mit viel Arbeit und stark
Nach dem Seitenwechsel gab es gleich zwei gute Möglichkeiten auf beiden Seiten. Erst verpasste Volland nach einer Ecke am langen Pfosten (47.), ehe Hrádecký nach Plea-Schuss zur Stelle war (48.). Leverkusen übernahm auch nach Wiederanpfiff die Initiative und spielte nach vorne, viel kam dabei aber nicht heraus. Dann forderten die Gastgeber Elfmeter, als Havertz im Strafraum zu Fall kam. Doch der Pfiff blieb zu Recht aus, weil Sommer erst den Ball mit den Fäusten klärte (54.).
Die Werkself zeigte sich bemüht, zum Ausgleich zu kommen. Doch die Fohlenelf stand gut, ließ wenig zu und lauerte auf Konter. Nach einer Ecke hatte Bayer 04 dann die größte Chance. Havertz hatte wenig Zeit und nahm die Kugel direkt – mitten in die Arme von Sommer (62.). Fünf Minuten später wollte Leverkusen erneut einen Strafstoß, aber erneut blieb die Pfeife zu Recht stumm (67.). Dann hatten die Borussen Glück, dass Bellarabi die Kugel lediglich an den Pfosten setzte (68.).
Die Luft dünner für die Fohlenelf, die in den letzten zwanzig Minzen mächtig unter Druck stand. Zunächst war Sommer nach einem Kopfball von Sven Bender zur Stelle (71.), dann war der Keeper erneut gegen Volland zur Stelle (72.). Und das auch fünf Minuten später, als nach dem Kopfball von Havertz voll da war (77.).
Auch in der Schlussphase stand das Spiel auf Messers Schneide. Leverkusen drückte und warf alles nach vorne, Gladbach konterte. So wie neun Minuten vor Schluss, als Hofmann die Kugel nur um Zentimeter am Tor vorbei legte (81.). Leverkusen lief verzweifelt an, kam aber nicht durch gegen die Borussen, die mit vereinten Kräften dagegenhielten und schlussendlich den knappen Vorsprung über die Zeit brachten. So stand am Ende ein knapper und gerade aufgrund der zweiten Hälfte glücklicher Sieg für die Borussen. Doch glücklich ist eben auch der Tüchtige.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Bayer Leverkusen: Hrádecký – L. Bender, Tah, S. Bender, Wendell – Aránguiz – Havertz, Brandt – Bailey (69. Alario), Volland, Bellarabi
Weiter im Kader: Özcan (ETW), Dragovic, Weiser, Baumgartlinger, Kohr, Paulinho
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang, Ginter, Elvedi, Wendt – Strobl – Zakaria (80. Kramer), Hofmann (89. Neuhaus) – Hazard, Stindl, Plea (71. Herrmann)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Cuisance, Traoré
Tore: 0:1 Plea (37.)
Gelbe Karten: S. Bender / Wendt, Stindl
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 29.628 (BayArena)