Mit 1:1-Untenschieden trennte sich Borussia Mönchengladbach am Samstagabend vom FC Schalke 04. Christoph Kramer hatte die Fohlenelf zunächst in Front gebracht, ehe Jannik Vestergaard die Kugel unglücklich in die eigenen Maschen versenkte. Und zweimal sorgte der Videobeweis für Aufregung und Diskussionen bei den Borussen.
´Borussias Trainer Dieter Hecking musste gegen die Knappen neben den bekannten Ausfällen auch auf Fabian Johnson (Rückenprobleme) und Tony Jantschke verzichten, der nach seiner Auswechslung mit Blick auf seine Schädelprellung vorsichtshalber pausierte. Für den Verteidiger kehrte der wiedergenesene Christoph Kramer in die Startelf zurück und bildete wie gewohnt mit Denis Zakaria die Doppel-6, von der Matthias Ginter wieder in die Viererabwehrkette rückte und zentral verteidigte. Nico Elvedi besetzte stattdessen die rechte Abwehrseite. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zur Niederlage in Wolfsburg unverändert.
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Vor Anpfiff hatte es eine Schweigeminute für den unter der Woche verstorbenen ehemaligen Stürmer Hennig Jensen gegeben. Danach ging es auf dem neuen Geläuf gleich zur Sache. Der S04 störte früh und übte Druck aus, die Borussen waren um Spielkontrolle bemüht. Die erste Gelegenheit gehörte aber den Gästen. Nach Ecke von Oczipka war es Kehrer, der im Strafraum freistehend zum Kopfball ansetzte, die Kugel aber genau in die Arme von Sommer köpfte (04.). Kurze Zeit später gab’s gleich zwei Eckbälle für die Fohlen, die jedoch nichts einbrachten (07., 08.).
Kramer bringt Borussia in Front, Ginter rettet vor der Linie
Drei Minuten später verzog Zakaria mit seinem Schuss nur knapp (11.). Die Fohlenelf machte es gut in der Anfangsphase, hatte weitaus mehr Ballbesitz und drängte die Knappen in die eigene Hälfte. Dann sah Elvedi nach einem Foul an Kehrer die Gelbe Karte und muss am Dienstag in Freiburg eine Zwangspause einlegen. Und dann wurde den Zuschauern trotz Temperaturen um null Grad warm ums Herz – zumindest, wenn man es mit den Borussen hielt. Nach Ecke von Hazard verlängerte Ginter an den langen Pfosten, wo Kramer aus kurzer Distanz den Fuß hinhielt und die Kugel zum 1:0 über die Linie drückte (24.).
Videobeweis streicht vermeintlichen Treffer von Stindl
Eine verdiente Führung für die Fohlenelf, die spielstärker war als Königsblau und auch die besseren Offensivaktionen hatte. Acht Minuten später dann beinah der schnelle Ausgleich, doch Ginter hielt nach einer Ecke vor der Torlinie den Kopf hin und verhinderte so das nahezu sichere 1:1 durch Kehrer (32.). Auf der Gegenseite wackelte das Schalker- Gebälk mächtig, als Grifo die Kugel an den Querbalken zimmerte. Beim Rebound stand Stindl wohl im Abseits, weshalb der vermeintliche Treffer auch nach Anforderung des Videobeweises keine Anerkennung fand (37.).
Videobeweis streicht Foulelfmeter für Borussia
Vier Minuten vor der Pause waren die Borussen auf dem Weg zum möglichen 2:0 – Naldo war Stindl im Strafraum klar in die Parade gefahren. Schiedsrichter Stegemann zeigte zunächst sofort auf den Punkt, revidierte seine Entscheidung nach Rücksprache mit dem Videoassistenten in Köln aber deshalb wieder (41.) zurück, weil Wendt zuvor unfair in die Balleroberung gegangen war. So ging es unter einem Pfeifkonzert, das „natürlich“ dem Unparteiischen galt, „nur“ mit einem 1:0 für die Fohlenelf zum Pausentee. Und die Führung war gerade auch deshalb verdient, weil sie spielerisch überzeugten.
Vestergaard unglücklich ins eigene Tor
Die unveränderte Fohlenelf kam entschlossen aus der Kabine und wollte schnell für die Vorentscheidung sorgen. Und fünf Minuten nach Wiederanpfiff hätte die auch gut und gerne kommen können. Erst klärte Nastasić nach feiner Raffael-Flanke von rechts vor dem einnickbereiten Elvedi auf Höhe des langen Pfosten, ehe Grifo Fährmann von links aus dreizehn Metern mit einem strammen Schuss prüfte (50.). Sieben Minuten später verfehlte Hazard das Tor dann um einige Meter (57.). Die Fohlenelf war auch nach einer Stunde dem 2:0 näher als der S04 dem Ausgleich. Ein ums andere Mal gelangen die Borussen vielversprechend in die Gefahrenzone, doch da hatte dann immer irgendwie ein Schalker den Fuß dazwischen. Den Fuß dazwischen hatte dann auch Vestergaard, der die Flanke von Caligiuri unglücklich zum 1:1-Ausgleich in die eigenen Maschen abwehrte (62.).
Ein für die Knappen glücklicher Ausgleich, der den Borussen zunächst etwas zusetzte. Schalke hatte nun Lunte gerochen und wollte mehr, doch auch die Borussen suchten den Weg nasch vorne. So wie in Minute 71, als Hazard seinen Kopfball nur um wenige Meter am linken Pfosten vorbeisetzte. Auf der Gegenseite verfehlte der eingewechselte Burgstaller das Ziel nur um Haaresbreite (74.).
Es war auch in der Schlussviertelstunde eine lebhafte und offene Partie, in der beide Teams die Möglichkeiten zum Lucky Punch hatten, vor allem Sommer rettete drei Minuten vor Schluss gegen Burgstaller in höchster Not (87.). Doch der gelang keinem, so dass es am Ende bei der unter dem Strich gerechten Punkteteilung blieb. Für die Borussen besonders bitter, dass dieser durch ein Eigentor zustande kam.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt – Zakaria, Kramer (79. Cuisance) – Hazard, Grifo (76. Bobadilla) – Stindl, Raffael
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Oxford, Hoffmanns, Drmić, Villalba
FC Schalke 04: Fährmann – Kehrer (67. Stambouli), Naldo, Nastasić, Oczipka – Meyer – Embolo (60. Burgstaller), McKennie, Harit (83. Konoplyanka), Caligiuri – di Santo
Weiter im Kader: Nübel (ETW), Coke, Riehter, Reese
Tore: 1:0 Kramer (24.), 1:1 Vestergaard (62., Eigentor)
Gelbe Karten: Elvedi / Harit, Nastasić
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 54.018 (Borussia-Park, ausverkauft)